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Die Rummelsberger

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29. März 2017

Das Wesentliche in den Blick nehmen

Brigitte Oberreuther-Oerthel und Simon Oerthel haben die Philippuskirche auf Leinwand gebannt – Ausstellungseröffnung zum 90. Kirchenjubiläum am 5. April

Rummelsberg – „Ich gehe da spontan heran“, sagt Simon Oerthel (19). „Ich überlege mir ein Konzept“, entgegnet Brigitte Oberreuther-Oerthel (53). Obwohl Mutter und Sohn so unterschiedlich in ihrer künstlerische Herangehensweise sind, haben sie ein gemeinsames Werk geschaffen: Die beiden haben die Rummelsberger Philippuskirche abstrakt auf Leinwand gebannt. Das Gemälde ist Teil der Ausstellung zum 90. Kirchenjubiläum, das die Kirchengemeinde und die Rummelsberger Diakonie dieses Jahr feiern. Die Eröffnung mit einem Vortrag von Rektor Dr. Günter Breitenbach findet am Mittwoch, 5. April, um 19 Uhr in der Philippuskirche statt.

Es war kein leichter Auftrag für die beiden Künstler. Die Familie lebt schon lange in Rummelsberg; die beiden Kinder wurden in der Philippuskirche getauft, Brigitte Oberreuther-Oerthel läuft beim Joggen regelmäßig an der Kirche vorbei. Etwas zu malen, was einem einerseits so vertraut, andererseits aber nicht nur mit schönen Erinnerungen verbunden ist, kann schwer fallen. „Als mein Mann und ich 1985 heiraten wollten, musste ich noch konvertieren“, erzählt die Sozialpädagogin und Kunsttherapeutin. Das fand damals in der Philippuskirche statt. Auch Sohn Simon sieht die Kirche als Institution durchaus kritisch. Das Schöne an dem Auftrag ist aber, so sagen beide, dass sie sich dadurch wieder intensiv mit den Werten auseinandergesetzt haben, für die das Christentum steht.

Besonders markant an dem mit Acrylfarben gemalten Bild ist das Kreuz im Zentrum der Leinwand. Denn es besitzt eine hohe Symbolkraft: „In der heutigen Zeit sollten wir uns wieder darauf besinnen, dass wir die anstehenden Aufgaben nur miteinander bewältigen können“, sagt Brigitte Oberreuther-Oerthel. Es gehe also darum, wieder mehr für das einzustehen, was Jesus vertreten hat. „Die Kirche muss sich wandeln“, sagt Simon Oerthel. „Sich vielleicht auch wieder mehr einmischen“, ergänzt seine Mutter. Die Kunsttherapeutin, die im Jugendhilfezentrum der Rummelsberger Diakonie arbeitet, und der Abiturient wünschen sich, dass das Gemälde im Anschluss an die Ausstellung verkauft oder versteigert wird. Den Erlös möchten sie gern einem sozialen Projekt spenden – beispielsweise dem Faraja Diaconic Centre in Tansania, dessen junge Diakone sich für Kinder mit Behinderung einsetzen.

Informationen zur Ausstellung
Unter dem Titel „90 Jahre Philippuskirche in Rummelsberg – ein Kirchbau, seine Zeit und die Bauidee“ hält Dr. Günter Breitenbach am Mittwoch, 5. April, den Festvortrag zum Kirchenjubiläum. An dem Abend wird zugleich die Ausstellung eröffnet und das neue Buch „Die Philippuskirche Rummelsberg. Streiflichter aus 90 Jahren“ vorgestellt. Der Posaunenchor spielt Musik aus dem Einweihungsgottesdienst von 1927. Beginn ist um 19 Uhr in der Philippuskirche.

Von: Andrea Wismath

Brigitte Oberreuther-Oerthel und Sohn Simon haben gemeinsam ein abstraktes Gemälde der Philippuskirche (Hintergrund) geschaffen. Foto: Andrea Wismath