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13. November 2018

100 Jahre alte Spielzeug-Figuren bereichern Ausstellung

Dorothea Mirwaldt aus Feucht hat eine Entdeckung auf dem Speicher gemacht

Rummelsberg/ Feucht – Die neuesten Exponate der Ausstellung „Feldlazarett und Wanderkino. Die Innere Mission in Bayern zwischen Kaiserreich und Weimarer Republik“ im Diakoniemuseum Rummelsberg verdankt Museumsleiter Dr. Thomas Greif einem Zufallsfund auf dem Dachboden. Dorothea Mirwaldt aus Feucht hatte vor einiger Zeit beim Aufräumen auf dem Speicher einer Freundin in Nürnberg eine morsche Holzkiste gefunden – voll mit Spielzeug-Figuren aus der Zeit des Ersten Weltkriegs. „Es sind Elastolin-Figuren: Soldaten, Krankenschwestern, Pfarrer, was halt so zu einem Krieg dazu gehört“, sagt die Feuchterin trocken. Der Fund fiel ihr wieder ein, als sie Anfang Oktober die Ausstellung im Diakoniemuseum Rummelsberg besuchte. Jetzt sind die neuesten „Schätze“ in einer Vitrine für Besucherinnen und Besucher zu sehen.

„Die Figuren passen deshalb in die aktuelle Ausstellung, weil sie die die Kriegspropaganda im Ersten Weltkrieg verdeutlichen und vor allem, weil wie selbstverständlich ein evangelischer Pfarrer im Sortiment ist, der seine segnenden Hände über dem Kriegsgeschehen hält“, erklärt Museumsleiter Greif. „Darin spiegelt sich wunderbar die aus unserer Sicht verhängnisvolle Rolle der Kirche.“ Dass zur Zeit des Ersten Weltkriegs, der übrigens vor fast genau 100 Jahren endete, die Kriegsbegeisterung auch nicht vor Kinderzimmern halt machte, ist heute kaum vorstellbar. Manche Eltern hätten damals sogar ihren Babys eine Uniform angezogen, um ihre Begeisterung auszudrücken, erzählt Thomas Greif.

Um auch ihrer Freundin zeigen zu können, was aus den Figuren vom Speicher geworden ist, will Dorothea Mirwaldt vielleicht demnächst mit ihr das Museum besuchen. „Sie würde sich bestimmt freuen“, glaubt Mirwaldt. Gelegenheit dazu haben die beiden Damen ja noch reichlich: Die Ausstellung ist bis 19.07.2020 zu sehen. Öffnungszeiten sind jeweils dienstags, donnerstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr sowie jederzeit nach Vereinbarung. Informationen unter www.diakoniemuseum.de

Von: Andrea Wismath

Dorothea Mirwaldt und Dr. Thomas Greif mit dem Zufallsfund vom Dachboden, der jetzt im Diakoniemuseum Rummelsberg zu sehen ist. Wie selbstverständlich gehörte damals zur Sammlung der Elastolin-Soldaten auch ein evangelischer Pfarrer. Fotos: Andrea Wismath