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08. November 2022

1.500 Kilometer für den Wunsch auf Heilung

Jüngster Einsatz der Aktion Feuerkinder zieht zahlreiche Patient*innen an

Arusha/ Nürnberg – Als „außergewöhnlich erfolgreich, aber auch tief bewegend“ beschreibt Dr. Annemarie Schraml ihren jüngsten Einsatz mit dem ehrenamtlichen Team der Aktion Feuerkinder in Tansania. 80 Operationen in nur elf Tagen, 120 Voruntersuchungen kurz nach der Ankunft des Teams im Nkoaranga-Krankenhaus in Arusha ist diesmal die Bilanz. Mit im Team waren bei diesem 36. Einsatz der Anästhesist Dr. Rolando Rossi, die Intensivschwester Annemarie Rossi, die OP-Schwester Daniela Klughardt, der Orthopäde Dr. Stephan Oehler, der Assistenzarzt Dominic Reinhart und die tansanische Krankenschwester Grace Ayoo-Küfner, die mittlerweile in Nürnberg lebt und seit 20 Jahren Teil des Feuerkinder-Teams ist.

„Hilfreich war, dass Dr. Mirjam Triebel, eine deutsche Neuropädiaterin, extra zwölf Stunden aus Iringa im Süden Tansanias mit dem Bus angereist war“, erzählt Dr. Schraml, ehemalige Chefärztin an der Cnopf'schen Kinderklinik in Nürnberg. Denn Dr. Triebel spreche perfekt Kisuaheli, was bei den Gesprächen mit den jungen Patient*innen und den Eltern sehr wertvoll gewesen sei. Auch die Zusammenarbeit mit den tansanischen Mitarbeitenden des Nkoaranga-Hospitals, besonders dem Operationsteam sei sehr erfolgreich gewesen, berichtet die Kinder-Orthopädin.

Patientin reiste aus Kenia an

Auch diesmal kamen junge Patient*innen aus bis zu 1.500 Kilometer Entfernung, um die Chance auf eine Behandlung oder gar eine Operation zu erhalten. „Eine junge Patientin war aus Nairobi, Kenia, angereist, weil sich die Eltern eine Operation der schweren Beinfehlstellung nicht leisten können und sie über eine Verwandte aus Tansania erfahren hatten, dass bedürftige Kinder vom Feuerkinder-Team kostenlos behandelt werden“, berichtet Dr. Schraml weiter.

In einigen Gegenden Tansanias ist der Regen ausgeblieben, was große Ernteausfälle zur Folge hatte und damit deutlich gestiegene Preise für Grundnahrungsmittel. Dies alles führt zu einer echten Hungersnot, weswegen weiter Lebensmittel an besonders bedürftige Familien ausgegeben werden. Grund zur Freude bot der Spatenstich für den Neubau der Geburtshilfestation am Nkoaranga-Krankenhaus. „Die hygienische Situation für die rund 650 werdenden Mütter, Wöchnerinnen und Säuglinge pro Jahr war zuletzt untragbar geworden“, sagt Dr. Schraml. Dank der finanziellen Unterstützung des Neubaus durch die Aktion Feuerkinder und Sternstunden e.V. soll die Situation erheblich verbessert werden. Weiterhin ist das Team der Aktion Feuerkinder dringend auf Spenden angewiesen.

Von: Andrea Höfig-Wismath

Die junge Belinda und ihre Mutter waren extra aus Kenia angereist, um Dr. Annemarie Schraml und das Team der Aktion Feuerkinder zu konsultieren. Dr. Annemarie Schraml beim Spatenstich für die neue Geburtshilfestation am Nkoaranga-Krankenhaus. Auch Diakon Peter Barbian, Leiter der Rummelsberger Brüderschaft, war dabei. Fotos: privat