Ebelsbach – Wie ist es, wenn man eine körperliche Behinderung hat und im Rollstuhl sitzt oder sogar Hilfe beim Zähneputzen braucht? Das haben Auszubildende der Fachakademie für Sozialpädagogik Haßfurt bei einem Besuch der Rummelsberger Diakonie in Ebelsbach in Rollenspielen selbst erfahren. Um sich in die Situation eines Menschen mit Behinderung einzufühlen, putzten sich die angehenden Erzieherinnen gegenseitig die Zähne, gaben ihrem Gegenüber einen Joghurt zu essen oder schoben sich im Rollstuhl.
Die Verbindung zwischen Theorie und Praxis stand im Mittelpunkt des Besuchs. „Als Schüler fragt man sich häufig, ob und wie man das gelernte Wissen später in der Praxis auch gebrauchen kann“, erinnert sich Diakon Andreas Puchta an seine eigene Ausbildung zum Erzieher. Nun arbeitet er im heilpädagogischen Fachdienst der Rummelsberger Diakonie in der Region Haßberge. Puchta informierte die Auszubildenden und ihren Dozenten Harald Wirner über das diakonische Leitbild und die Angebote der Rummelsberger Diakonie. Außerdem wollte er von den Jugendlichen wissen, wie sie sich die Arbeit in einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung vorstellen.
Diese Vorstellungen konnten die Auszubildenden bei einer Hausführung überprüfen und den Mitarbeitenden der Rummelsberger Diakonie bei der Arbeit über die Schulter schauen. Sie besuchten die Förderstätte, die Seniorentagesstätte und die Wohngruppen. Bewohnerin Barbara Müller zeigte den jungen Leuten ihr Appartement mit Balkon. Die Auszubildenden waren erstaunt über die großen und hellen Räume. Bei dem Besuch in Ebelsbach konnten sie ihr theoretisches Wissen um praktische Erfahrungen aus dem Arbeitsfeld der Behindertenhilfe ergänzen.
Von: Andreas Puchta und Claudia Kestler