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Die Rummelsberger

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11. Mai 2018

Blick auf die Geschichte der Rummelsberger Behindertenhilfe

Externer Wissenschaftler wird mit Untersuchung beauftragt

Rummelsberg  - Die Rummelberger Diakonie will die Geschichte ihrer Einrichtungen für Menschen mit Behinderung von der Nachkriegszeit bis in die 1970er Jahre von einem unabhängigen externen Historiker untersuchen lassen. Anlass für diese Untersuchung ist die Errichtung der Stiftung Anerkennung und Hilfe. Die Stiftung wurde von Politik, Kirchen und Wohlfahrtsverbänden eingerichtet, um Menschen mit Behinderung zu entschädigen, die in Heimen der Bundesrepublik und der DDR unter repressiven Erziehungsmethoden gelitten haben. Menschen, die zwischen 1949 bis 1975 in der Bundesrepublik beziehungsweise bis 1990 in der DDR in Einrichtungen der Behindertenhilfe oder Psychiatrie untergebracht waren, haben Anspruch auf Zahlungen aus dem Fond. Als einer der großen Träger in Bayern will die Rummelsberger Diakonie ihre eigene Geschichte unter die Lupe nehmen.

Das wollen die Rummelsberger auch deshalb, weil in der Akte eines ehemaligen Bewohners aus den 1970er Jahren der Begriff „Arzneimittelprüfung“ in Verbindung mit dem Medikament „Nomifensin“ auftaucht. Dieser Hinweis führte dazu, dass weitere Akten im Bestand eingesehen wurden und schnell klar war, dass ohne die Unterstützung von ausgewiesenen Fachleuten kein klares Bild gezeichnet werden kann. Es braucht die historische Einordnung und die Fachexpertise von Medizin-Historikern. Die Rummelsberger haben sich auf die Suche nach einem unabhängigen Wissenschaftler gemacht. Diakon Georg Borngässer, Pressesprecher der Rummelsberger Diakonie, sagt: „Wir wollen aufklären, wir wollen nicht verurteilen, wir wollen lernen, wie es dazu kam und was wir heute tun können, damit Menschen durch uns begleitet in Würde und größtmöglicher Selbstbestimmung leben können.“ Borngässer berichtet, dass man sich zurzeit mit einem Wissenschaftler verabrede, der bereits in anderen Einrichtungen diese Art von Untersuchungen abgeschlossen und veröffentlicht habe.

Menschen, die heute noch durch die Rummelsberger Dienste für Menschen mit Behinderung begleitet werden und schon damals in einem Haus der Rummelberger lebten, werden heute durch Case-Manager mit betreut. Sie sind mit den betroffenen Bewohnern wegen der Stiftung im Gespräch. Ehemalige Bewohner, die sich an die Rummelsberger Diakonie wenden und möglicherweise Einsicht in ihre Akten nehmen wollen, werden nach Kräften unterstützt. „Allerdings,“ so bedauert Borngässer, „ist leider nicht mehr viel an Akten aus der fraglichen Zeit da.“ Sie seien nach den Regeln des Datenschutzes nach Ablauf der Aufbewahrungsfristen vernichtet worden. 

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