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28. August 2020

„Das ist eine geniale Kombination“

Tierpatenschaften für den Auhof bringen Inklusion voran und fördern den Erhalt seltener Tierrassen

Hilpoltstein/ Rohr – Simone Ziermann ist eine Wiederholungstäterin im besten Sinne des Wortes. Die Pfarrerin lebt in Rohr im Landkreis Roth und arbeitet als wissenschaftliche Assistentin an der Augustana-Hochschule Neuendettelsau. Sie hat bereits vier Tierpatenschaften für den Archehof Auhof der Rummelsberger Diakonie in Hilpoltstein an Verwandte verschenkt. „Das ist etwas Sinnvolles“, sagt sie. Ziermann findet, dass nicht nur hochgezüchtete Tierrassen einen Ort haben sollten, an dem sie leben können. Sie interessiert sich schon lange für Archehof-Projekte und ist im Internet auf den Auhof aufmerksam geworden.

Der Auhof hat es sich zum Ziel gemacht, sich als sogenannter Archehof der Erhaltung seltener Nutztierrassen zu widmen, die vom Aussterben bedroht sind. Dazu gehören beispielsweise Crollwitzer Puten, Sundheimer Hühner, Pommern-Gänse und Turopolje-Schweine. Außerdem leben Ponys, Esel, Hunde und Katzen am Auhof. Ein Team aus Menschen mit und ohne Behinderung kümmert sich gemeinsam um die Tiere. Ziel ist es, Besucherinnen und Besuchern die bedrohten Arten näher zu bringen, für nachfolgende Generationen zu erhalten und den Bestand zu sichern. Allerdings ist der Unterhalt sehr teuer. Für Futter, die Instandhaltung von Ställen und Gehegen und die tierärztliche Betreuung fallen hohe Kosten an. Darum hat der Auhof Tierpatenschaften entwickelt. Tierpatinnen und Tierpaten übernehmen einen festen Geldbetrag, mit dem sie zum Unterhalt für eine bestimmte Rasse beitragen. „Das ist eine Kombination, die ich genial finde“, sagt Simone Ziermann. Zum einen könne sie sich so für den Erhalt seltener Tierrassen einsetzen, zum anderen Inklusion vor Ort unterstützen.

„Ich bin in der sehr glücklichen Situation, dass die Menschen in meinem Umfeld alles haben, was sie brauchen. Da fragt man sich, was man ihnen schenken kann“, erzählt die Pfarrerin. Eine Tierpatenschaft zu verschenken, bereite den Beschenkten Freude und gleichzeitig tue sie damit etwas Gutes. „Bisher kamen die Tierpatenschaften immer sehr gut an. Einmal wurde ich gefragt, was man denn dann alles machen müsse.“ Ziermann konnte schnell beruhigen: Tierpatinnen und Tierpaten müssen nicht zum Stallausmisten kommen. Sie sind aber herzlich eingeladen, „ihre“ Tiere am Auhof zu besuchen. Selbstverständlich erhalten sie außerdem eine Urkunde und werden zum jährlichen Tierpaten-Treffen eingeladen, sofern es corona-bedingt stattfinden kann. Simone Ziermann will den Auhof schon bald zusammen mit ihrer Mutter besuchen. Ihr hatte sie eine der Tierpatenschaften zum Geburtstag geschenkt.

Nähere Informationen zu den Tierpatenschaften erhalten Sie von Eva Neubert (09128 50 27 96, neubert.eva(at)rummelsberger.net) sowie im Internet: https://www.rummelsberger-diakonie.de/tierpatenschaft

Von: Andrea Höfig-Wismath

Simone Ziermann (li.) hat ihrer Mutter Gerlinde eine Tierpatenschaft zum Geburtstag geschenkt. Foto: privat Inklusion in der täglichen Arbeit am Auhof: Menschen mit und ohne Behinderung versorgen die Tiere gemeinsam. Foto: Simon Malik Turopolje-Schwein Ajax gehört zu den vom Aussterben bedrohten Rassen am Auhof. Am liebsten schwimmt er in seinem Tümpel. Foto: Simon Malik