Menschen an Ihrer Seite.

Die Rummelsberger

Infos zum Standort
27. Mai 2020

Der Weg zum grünen Pflegedienst

Diakoniestation Lichtenhof in der Nürnberger Südstadt nutzt immer häufiger Fahrräder statt Autos, um zu den Klientinnen und Klienten zu fahren.

Die 70 Mitarbeitenden der Diakoniestation Lichtenhof, einem ambulanten Pflege-, Betreuungs- und Beratungsdienst in Nürnberg, nutzen für ihre Fahrten zu den rund 500 Klientinnen und Klienten 15 geleaste Autos – und seit einiger Zeit auch drei E-Bikes, ein viertes ist bereits bestellt. „Wir haben festgestellt, dass keines der Autos mehr als 20 Kilometer am Tag zurücklegt und uns gefragt, ob man nicht eine Alternative zu den vielen Fahrten mit dem Auto schaffen könnte“, erzählt Dienststellenleiter Martin Strekies, warum die Diakoniestation nach und nach versucht, Autos durch Räder zu ersetzen.

Den Traum von einem grünen Pflegedienst hatte Martin Strekies bei seinem Wechsel zur Rummelsberger Diakonie 2018 schon mitgebracht. Auch Pflegedienstleiter Michael Kaiser war begeistert von der Idee. „Er hat den Prozess mit angeschoben“, sagt Martin Strekies.

Gut, dass die Heinrich-Gröschel-Stiftung der Evangelischen Stiftungsverwaltung bereit war, das Projekt zu unterstützen. Vor zwei Jahren konnten daher die ersten beiden Räder angeschafft werden, in diesem Jahr das dritte. Ein viertes Rad, das von der Theodor-Wormland-Stiftung finanziert wurde, soll bald geliefert werden.

Zusätzlich zu den Fahrrädern haben Martin Strekies und Michael Kaiser auch Helme angeschafft, dazu Sportkleidung und Satteltaschen. Für Martin Strekies ist die Erweiterung des Fuhrparks um die E-Bikes auch eine Maßnahme der Personalgewinnung. „Nun ist für die Arbeit in der Diakoniestation nicht mehr zwingend ein Führerschein nötig.“ Zusätzlich zu den Rädern plant er die Anschaffung einer Mobicard, so dass die Mitarbeitenden via U-Bahn und Tram zu den Klientinnen und Klienten kommen können. „Aber erst, wenn die Corona-Krise rum ist, im Moment sollen die Mitarbeitenden auf keinen Fall mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren.“ Er erwartet durch den Virus auch eine vermehrte Nutzung der Räder im täglichen Dienst: „Die Mitarbeitenden wollen sich gesund halten durch mehr Bewegung. Außerdem müssen die Autos nach jeder Schicht desinfiziert werden, das ist beim Fahrrad natürlich viel weniger: Nur Lenker, Bremsen, Griffe und Bord-Computer müssen hygienisch gereinigt werden.“

Viele Mitarbeitenden nutzen die Räder auch ohne Virus viel. Kürzere Wege, keine Parkplatzsuche, weniger CO2-Ausstoß… „Die Mitarbeitenden nehmen das Angebot gern an“, sagt Michael Kaiser. Er lacht. „Zumindest, wenn das Wetter schön ist.“

Von: Diakonin Arnica Mühlendyck

Sie sind froh über die Möglichkeit, die Klientinnen und Klienten per Rad besuchen zu können: Levan Tvauri, Camelia Cristea und Lina Ferraro. Pflegedienstleiter Michael Kaiser freut sich über die Begeisterung seiner Mitarbeitenden. (Foto: Martin Strekies)