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27. März 2019

Epilepsie: Tipps für die Pubertät

Die Psychosoziale Beratungsstelle für Menschen mit Epilepsie lädt ein zum Vortrag „Mein Kind wird erwachsen“ für Eltern von Kindern und Jugendlichen mit Epilepsie und Interessierte.

Nürnberg – Loslassen fällt vielen Eltern bekanntlich schwer. Noch schwerer ist es, wenn die Kinder krank sind. „Das fördert die Glucke in uns“, sagt Doris Wittig-Moßner, Vorsitzende des Landesverbandes Epilepsie Bayern. Ihre Tochter Lisa (25) hat Epilepsie. Auf Einladung der Psychosozialen Beratungsstelle für Menschen mit Epilepsie Mittelfranken der Rummelsberger Diakonie hält Wittig-Moßner einen Vortrag zum Thema „Mein Kind wird erwachsen“. Die Veranstaltung findet am Dienstag, 9. April 2019, von 19.30 bis 21 Uhr in der Ajtoschstraße 6 in Nürnberg statt. Der Abend soll nicht nur Informationen zu den wichtigsten Themen beim Übergang zum Erwachsenenalter bieten, sondern auch zur Diskussion betroffener Eltern miteinander und zum Erfahrungsaustausch anregen.

„Meine Tochter Lisa kam gesund auf die Welt“, erzählt Doris Wittig-Moßner. Mit einem Jahr fingen die epileptischen Anfälle an. Kurze Zeit später sagten die Ärzte, Lisa habe eine Entwicklungsverzögerung. Sie erhielt Therapie und Frühförderung. „Es war sehr schwierig, die Medikamente richtig einzustellen und Lisa hatte häufig heftige Anfälle“. Später wurde eine geistige Behinderung festgestellt. „Es war nicht leicht für uns zu akzeptieren, dass Lisa ein Leben lang Pflege und Unterstützung brauchen wird“, berichtet Wittig-Moßner. Doch die Eltern stellten ihre eigenen Ängste und Erwartungen zurück und konzentrierten sich auf die Bedürfnisse ihrer Tochter.

Egal, ob Kinder Epilepsie haben oder nicht: Für Eltern ist die Pubertät eine besondere Herausforderung. Betroffene Jugendliche weigern sich zum Beispiel in dieser Phase oft, ihre Medikamente zu nehmen. „Ich muss mir einfach sagen, so schwer das auch fällt: Dann kriegt mein Kind halt einen Anfall, wenn es seine Tabletten nicht nimmt. Das liegt in seiner Verantwortung, daraus wird es lernen“, sagt Doris Wittig-Moßner. Sie gibt Tipps, wie Eltern ihre Kinder mit einer chronischen Erkrankung selbstständig werden lassen können und erklärt, was Eltern tun können, wenn dies nicht oder nicht vollständig geschehen kann.

Um eine Anmeldung für den Vortrag „Mein Kind wird erwachsen“ wird bis 5. April bei der Psychosozialen Beratungsstelle für Menschen mit Epilepsie der Rummelsberger Diakonie unter Telefon 0911 39 36 34 214 und -42 15 oder per E-Mail unter epilepsie-beratung(at)rummelsberger.net gebeten. Weitere Informationen zur Beratungsstelle unter www.rummelsberger-diakonie.de/epilepsie.

Von: Heike Reinhold

Doris Wittig-Moßner, Vorsitzende des Landesverbandes Epilepsie Bayern, hält in Nürnberg einen Vortag zum Thema „Mein Kind wird erwachsen“. Foto: Privat