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22. Juni 2020

Fachakademie setzt auf digitale Unterrichtsformen

Studierende und Lehrkräfte testen in der Coronazeit Hybridseminare

Rummelsberg – Ohne Corona hätte diese Premiere sicherlich nicht so bald stattgefunden: Dozentin Corinna Fahnroth hat im Abschlusskurs der Fachakademie für Sozialpädagogik Rummelsberg am Freitag erstmals ein Hybridseminar gehalten. Der Clou dabei: Ein Teil der Studierenden sitzt zusammen mit den beiden Dozentinnen im Klassenraum, der andere Teil zuhause vor dem PC oder dem Tablet. Alle nehmen zwar an unterschiedlichen Orten, aber doch gemeinsam an der Lehrveranstaltung teil. Möglich macht es die moderne Technik in der frisch renovierten Fachakademie, aber auch die Bereitschaft aller Beteiligten, sich auf neue Formen des Unterrichts einzulassen.

Über das Webkonferenzsystem Big Blue Button können die Studierenden der Präsentation des Stoffs folgen, sich im Chat äußern, Dokumente teilen und herunterladen, aber auch gemeinsam, ähnlich wie an einer Tafel, Inhalte erarbeiten und festhalten. Sie sehen sich gegenseitig über Video und können sich per Mikrophon zu Wort melden. So routiniert wie jetzt war es nicht immer. „Es war erst einmal eine krasse Umstellung“, erzählt Studierende Rabea Eichenseer. Alle seien es ja gewohnt gewesen, sich jeden Tag zu sehen und im Unterricht zu sitzen, Papier vor sich zu haben und mitzuschreiben. „Man musste sich selbst erst eine Struktur aufbauen“, stimmt Mitstudierende Christina Mayer zu. Anfangs habe es noch keine Webinare, sondern nur Arbeitsaufträge gegeben. Sie gibt ehrlich zu, dass sie zunächst nur diejenigen bearbeitete, die auch benotet wurden. „Ich konnte mich nicht aufraffen.“

Kein „betreutes Lesen“ im Online-Seminar

Gerade unter den Studierenden des Abschlusskurses herrschte am Anfang der Pandemie große Verunsicherung. Was würde aus den Prüfungen? Wie sollten sie sich in dieser Lage gut vorbereiten? „Ich habe mich dann irgendwann an die Schule gewandt“, sagt Christina Mayer. Die Dozentinnen und Dozenten hätten sie darin unterstützt, wieder eine Struktur zu bekommen. Zum Beispiel mit einem festen Stundenplan. Seit Ostern waren dann auch Online-Seminare möglich. Es sei wichtig, dass diese nicht nur „betreutes Lesen“ seien, sagt Dozentin Fahnroth. Sie bemühte sich von vornherein, die Online-Seminare didaktisch gut aufzubereiten. Dazu gehört zum Beispiel auch ein Wechsel der Methoden. Nur Folie auf Folie durchzugehen, hält niemanden lange bei der Stange. Deswegen streut Fahnroth öfters kurze Umfragen, Arbeit in Kleingruppen und Feedbackrunden ein.

Bei den Prüfungen waren immer maximal zehn Studierende in einem Raum, sodass ausreichend Abstand möglich war. Junge Menschen, die selbst oder deren Angehörige zur Risikogruppe gehören, saßen allein in einem Raum mit Glasfenster. „Es war ein großer Vorteil, dass wir schon wieder hier ins Gebäude zurückgezogen waren“, sagt Dozentin Fahnroth. Und dass man schon vor drei oder vier Jahren begonnen habe, an einem Medienkonzept zu arbeiten. „Wir waren so schon einen Schritt weiter als andere Schulen.“ Die Fachakademie hat sogar I-Pads, die sie Studierenden fürs Homeschooling zur Verfügung stellen konnte.

Rabea Eichenseer und Christina Mayer starten im September in ihr Berufspraktikum. Rabea wird in der Kita Waldwichtel der Rummelsberger Diakonie am Ort arbeiten, Christina in einer Sport-und Bewegungskrippe in Fürth. Beide empfehlen die Ausbildung an der Fachakademie für Sozialpädagogik Rummelsberg weiter. „Hier wird Eigeninitiative gefördert und man wird vielfältig weitergebildet“, sagt Christina Mayer. Sie habe immer das Gefühl gehabt, sich mit allen Anliegen an jemanden wenden zu können. Rabea Eichenseer findet sogar: „Ich bin überzeugt davon, dass unsere Schule eine der besten Fachakademien in Deutschland ist.“ Die Ansprüche seien hoch, aber es sei auch immer jemand für einen da.

Sozialpädagogisches Seminar als Chance

Wer Abitur oder eine abgeschlossene Ausbildung hat, dem bietet das Sozialpädagogische Seminar an der Fachakademie für Sozialpädagogik Rummelsberg eine große Chance: In nur einem Jahr kann man die Ausbildung als Kinderpfleger oder Kinderpflegerin abschließen. Danach können die Absolventinnen und Absolventen entweder sofort ins Arbeitsleben starten oder die Ausbildung zur Erzieherin/ zum Erzieher anschließen. Kontakt und Informationen: https://faks.rummelsberger-diakonie.de/ (awi)

Von: Andrea Höfig-Wismath

In einem sogenannten Hybridseminar folgen einige Studierende dem Unterricht im analogen Klassenraum. Weitere Studierende schalten sich via Internet ins Klassenzimmer dazu. Fotos: Andrea Höfig-Wismath