Heiß begehrte Kinderpfleger*innen
49 Absolvent*innen feiern Abschluss an der Berufsfachschule in Schwabach
Schwabach – 49 junge Männer und Frauen haben ihren Abschluss an der Berufsfachschule für Kinderpflege der Rummelsberger Diakonie in Schwabach erfolgreich abgelegt. „Es ist der erste Schwabacher Jahrgang – und es ist ein wirklich guter Jahrgang“, sagte Schulleiter Bernd Potthast bei der Feier mit Gottesdienst am Freitag im Innenhof der Schule. Gleich drei Absolvent*innen erhielten eine Anerkennung der Regierung von Mittelfranken für ihre herausragenden Leistungen. Oberbürgermeister Peter Reiß (SPD) überreichte Marie Harrer (1,2), Marc Horndasch (1,4) und Tatjana Hadzhistoyanova (1,13) die Urkunden.
Schulleiter Potthast betonte, dass Kinderpfleger*innen heiß begehrt seien auf dem Arbeitsmarkt, dass es aber um mehr gehe als nur um die Bereitstellung von Arbeitskräften. „Diese Ausbildung bietet Teilhabe und Lebenschancen“, sagte er. Es sei deutlich zu spüren, wie belastet viele Schüler*innen seien – sei es durch psychische Probleme oder familiäre Schwierigkeiten. Es sei viel Unterstützung und Begleitung nötig. Nicht zuletzt deshalb bemühe sich die Fachschule um Jugendsozialarbeit. Außerdem ging Potthast auf die Problematik ein, dass angehende Kinderpfleger*innen keine angemessene Praxisvergütung erhielten – anders etwa als Erzieher*innen oder Ergotherapeuth*innen.
Auch Diakon Christian Oerthel, Leiter berufliche Schulen und Studiengänge für soziale Berufe bei der Rummelsberger Diakonie, sprach das Thema Finanzierung an. „Rund 300.000 Euro wenden wir Rummelsberger jährlich für den Defizitausgleich unserer Fachakademien in Rummelsberg, Nürnberg und der Berufsfachschule für Kinderpflege in Schwabach auf“, so der Diakon. Er richtete einen Appell an die Politik, sich des Themas anzunehmen. Denn Kinder bräuchten Fachkräfte, betonte Oerthel. Doch bei der heutigen Abschlussfeier überwiege die Freude über die Absolvent*innen die Sorgen in Sachen Finanzierung. „Für Ihren Lebensweg wünsche ich Ihnen alles Gute“, schloss Oerthel.
Oberbürgermeister Peter Reiß betonte die enorme Bedeutung der Kinderpflege für die Gesellschaft. Seine eigene Tochter werde bald drei Jahre alt. „Mit die ersten Wörter, die sie kannte, waren neben Mama und Papa die Namen ihrer Erzieherin und der Kinderpflegerin.“ Mit Blick auf den Rechtsanspruch auf eine ganztägige Kinderbetreuung ab 2026 hätten die Kinderpfleger*innen hervorragende Zukunftsaussichten. Zum Abschluss lud Reiß die Absolvent*innen zum Feiern aufs Schwabacher Bürgerfest ein.
Von: Andrea Höfig-Wismath
Abschluss mit Auszeichnung (v. li.): Marie Harrer, Marc Horndasch und Tatjana Hadzhistoyanova haben für ihre sehr guten Leistungen eine Anerkennung erhalten.
Schwabachs Oberbürgermeister Peter Reiß (rechts) überreichte die Anerkennungsurkunde der Regierung von Mittelfranken in Beisein von Schulleiter Bernd Potthast (links) an (v. li.) Marc Horndasch, Tatjana Hadzhistoyanova und Marie Harrer. Fotos: Andrea Höfig-Wismath
