Rummelsberg – „Wir danken Ihnen, dass Sie sich für die Kunst freigenommen haben“, begrüßte Geschäftsführer und Vorstandsmitglied Harald Frei die Gäste des Rummelsberger Forums. Er berichtete von aktuellen Entwicklungen des diakonischen Trägers. Auch das Thema des Abends, „Diakonie und Kunst“, klang bereits an – Frei lobte die ärztliche Kunst, mit der Dr. Annemarie Schraml seit mehr als 20 Jahren Menschen in Tansania operiert und überreichte ihr als Zeichen der Anerkennung das Goldene Kronenkreuz.
„Viele Menschen betrachten Kunst ganz zweckmäßig. Sie haben keine Zeit für Kunst und können oder wollen ihr keine Aufmerksamkeit schenken. Kunst kann aber auch ein Mittel der Kommunikation sein“, erklärte Dr. Günter Breitenbach, Vorstandsvorsitzender der Rummelsberger Diakonie. Kunst sei ein Ausdruck der Lebendigkeit, führte Breitenbach aus, jenseits aller Zwecke dürfe sie einfach da sein. Unter Kunst verstünde er sowohl Werke von Hobbykünstlerinnen und -künstlern, Werke, die im Rahmen der Kunsttherapie entstünden, als auch die Bereitschaft von renommierten Künstlerinnen und Künstlern, im Umfeld diakonischer Sozialräume auszustellen.
Breitenbach stellte eines von fünf Kunstwerken vor, die im Mittelpunkt des Abends standen. Die Werke waren vielfältig. Diakon Martin Neukamm, Leiter der Rummelsberger Brüderschaft, stellte das Kriegerdenkmal aus dem Jahr 1919 vor. Diakonin Elisabeth Peterhoff, Leiterin der Diakoninnengemeinschaft Rummelsberg, präsentierte die erst wenige Jahre alte Tageskapelle. Eckehard Rossberg und Diakon Günter Tischer zeigten weitere Werke.
Der Nürnberger Regionalbischof Prof. Dr. Stefan Ark Nitsche überraschte das Publikum mit einer Geige, auf der er zwar nicht spielte, die aber sein Verständnis von Kunst symbolisierte: „Kunst ist, wenn man etwas sichtbar oder hörbar macht. Die Künstler werden dabei sozusagen zu Klangkörpern.“ Gerade in der Diakonie müsse diese Ausdrucksmöglichkeit eine hohe Relevanz haben, fand Nitsche. Menschen lernten durch Kunst, sich ganz neu auszudrücken und entdeckten eine neue Sprache für sich. Auch biblischen Bezug hatte sein Vortrag: „Schon im Johannesevangelium stellt Jesus beides nebeneinander. Man sollte nicht zwischen Kunst und diakonischer Arbeit entscheiden müssen. Beides gehört untrennbar zusammen.“
Von: Diakonin Arnica Mühlendyck