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15. Juli 2021

Mit Stiftern im Gespräch

Zum ersten Mal seit Beginn der Corona-Pandemie kommen die Stifterinnen und Stifter des Rummelsberger Stiftungszentrums zusammen

Schwarzenbruck – „Es ist so schön, dass Sie da sind, ich freue mich so, Sie endlich näher kennenzulernen“, begrüßt Rektor Reiner Schübel die rund 45 Stifterinnen und Stifter, die zum ersten Mal seit Beginn der Corona-Pandemie zum Format „Mit Stiftern im Gespräch“ im Hotel & Restaurant Anders in Rummelsberg zusammengekommen sind. Die Gemeinschaft der Stifterinnen und Stifter der Rummelsberger Diakonie ist normalerweise eine herzliche, enge, fast familiäre Gemeinschaft. In den vergangenen eineinhalb Jahren musste der Kontakt – wie überall – auf ein Minimum beschränkt werden. Diakon Mathias Kippenberg, Leiter des Stiftungszentrums, berichtet: „Die Kolleginnen und Kollegen und ich haben uns bemüht, im Kontakt zu bleiben. Wir haben regelmäßig Newsletter per E-Mail verschickt mit guten Nachrichten aus der Krise. Gemeinsam mit den Ehrenamtlichen Günter Königbaur und Bruder Sigfried Laugsch haben wir immer wieder die Stifterinnen und Stifter angerufen und gefragt, wie es ihnen geht. Besuche waren nur in Einzelfällen möglich.“ Sechs Stifterinnen und Stifter sind in der Zeit verstorben, an Corona jedoch niemand. Und: Vier neue Stiftungen sind gegründet worden. „Wir hatten insgesamt sehr viele Anfragen zum Thema Testament, Vorsorgeverfügung oder Betreuung. Viele Menschen wollten in dieser unsicheren Zeit ihre Dinge regeln und haben nach Wegweisern gesucht“, so Mathias Kippenberg. Dass die Stifterinnen und Stifter sich jetzt nach Alltag sehnen, ist dem Diakon bewusst. „Für die 5. Stifterreise, die in diesem Herbst nach Wien geplant ist, haben sich unglaublich viele Menschen angemeldet.“ 
Christiane Andresen hat bei der Rummelsberger Diakonie die Ausbildung als ehrenamtliche Hospizbegleiterin gemacht. Sie ist alleinstehend und als sich ihr die Frage stellte, wem sie ihr Hab und Gut vererben soll, wusste sie schnell eine Antwort. „Ich fühle mich in dieser Rummelsberger Familie gut aufgehoben“, so die gebürtige Sylterin, die die „C.B. Andresen Stiftung“ unter dem Dach des Rummelsberger Stiftungszentrums gegründet hat. Auch Johannes Ellmeier, Gründer der „Jo-El Stiftung“, wollte etwas Gutes tun und ist im Internet auf die Rummelsberger Diakonie gestoßen. „Ich möchte etwas zum Bewahren der Schöpfung beitragen, so wie es im Buch Joel in der Bibel geschildert wird“, so Ellmeier, der als erstes Projekt den Ausbau des „Family Truck“ unterstützt hat, dank dem benachteiligte Familien schöne Urlaubstage verleben können. Die Freundinnen Ruth Beck und Sigrid Westerhoff aus Bad Wörishofen haben keine eigenen Kinder und wollen ihr Erbe daher an andere Kinder weitergeben. „Wir haben dann so rumgesurft und haben die Rummelsberger Diakonie gefunden“, berichtet Ruth Beck beim Stiftertreffen. Dr. Gerhard Kühlewind, der ebenfalls im vergangenen Jahr eine Stiftung gegründet hat, kennt die Rummelsberger schon viele Jahre, da sein Sohn an der Comeniusschule in Hilpoltstein arbeitet. 
Neben den neuen waren auch viele langjährige Stifterinnen und Stifter dabei. Sich endlich wiedersehen, das war für viele der weitestgehend älteren Menschen ein echtes Highlight. Wie bei einem echten Familientreffen wurden Erlebnisse ausgetauscht und viel miteinander gelacht. Doch auch ernst wurde es: Sabine Ramsauer, Einrichtungsleitung im Stift St. Lorenz in Nürnberg, berichtete von den Höhen und Tiefen der vergangenen eineinhalb Jahre, von rationierter Schutzkleidung, von Quarantänen und Todesfällen, aber auch von Hoffnung und Zuversicht. „Jetzt versuchen wir, zum Alltag zurückzukehren, aber ich sage Ihnen wie es ist: Wir haben den Alltag verlernt.“ Auch Karin Raudszus von den Ambulanten Erzieherischen Diensten (AED) in Nürnberg und Fürth wusste vom Corona-Alltag zu berichten. „Corona hat uns allen ganz übel reingespielt“, erzählt sie von den Erfahrungen der rund 30 Mitarbeitenden und der 180 benachteiligten Familien, die diese begleiten. 
Zum Abschluss fasste Mathias Kippenberg noch das überragende Engagement der Stifterinnen und Stifter in Zahlen zusammen: 221.000 Euro an Erträgen aus 46 Stiftungen haben im vergangenen Jahr Gutes bewirkt. Für rund 100.000 Euro beispielsweise konnten Geräte für das Homeschooling in den Familien, die durch die AED betreut werden, beschafft werden. Die Erträge aus den Stiftungen haben während der Corona-Pandemie dazu beigetragen.

https://www.rummelsberger-stiftungszentrum.de
 

Von: Diakonin Arnica Mühlendyck

Vorstandsvorsitzender Reiner Schübel (ganz links) und Diakon Mathias Kippenberg (ganz rechts) begrüßen die neuen Stifterinnen und Stifter. v.l. Ruth Beck, Johannes Ellmeier, Sigrid Westerhoff, Christiane Andresen, Dr. Gerhard Kühlewind (Foto: Arnica Mühlendyck) Der Familytruck konnte während des Stiftertreffens von den Anwesenden besichtigt werden. (Fotos: Benjamin Molinaro)