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15. Februar 2018

Quereinsteiger/innen in die Altenpflege sind gefragt

Annett Eisl und Jacqueline März machen sich im Stephanushaus „Fit für Feucht“

Nürnberg/ Rummelsberg – Die Rummelsberger Diakonie wirbt gezielt um Quereinsteiger und Quereinsteigerinnen in die Altenpflege, also um Menschen, die ursprünglich einen anderen Beruf gelernt haben. Jacqueline März und Annett Eisl haben den Schritt gewagt – und nicht bereut. Im Stephanushaus Rummelsberg machen sich die beiden Frauen „Fit für Feucht“. Wenn sie sich bewähren, erhalten sie nach ihrer Ausbildung zu Altenpflegerinnen eine Arbeitsstelle im neuen Seniorenzentrum Gottfried Seiler, das die Rummelsberger Diakonie derzeit in Feucht baut. Spätestens Anfang 2020 soll die Einrichtung mit 80 Pflegeplätzen, 34 Appartements, Pflegewohnen und einer Tagespflege für 20 Gäste in Betrieb gehen. Die Rummelsberger Diakonie braucht dafür 50 Mitarbeitende in der stationären Pflege und der Tagespflege.

Heike Hirsch, Praxisanleiterin im Rummelsberger Stephanushaus, zieht eine positive Bilanz: „Das funktioniert erfahrungsgemäß sehr gut.“ Die Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger brächten eine andere Sicht auf alte Menschen mit, was sie als bereichernd empfindet. „Sie können oft Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner anders einschätzen und wahrnehmen.“ Viele Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger verfügen über eine gewisse Lebenserfahrung, was in der Pflege von Vorteil ist. Annett Eisl zum Beispiel war 20 Jahre lang als Hausfrau für ihren Mann und die zwei Kinder da. Dann kam die Scheidung und sie musste sich überlegen, wie sie beruflich wieder Fuß fassen konnte. „Ich wollte mich absichern und selbst finanzieren“, erzählt sie.

Schule in Nürnberg

In der DDR hatte Eisl eine Ausbildung als „Facharbeiter für Schreibtechnik“ gemacht und vor der Geburt der Kinder im Büro gearbeitet. Der 46-Jährigen war klar, dass sie nach der langen Zeit zuhause nicht so einfach wieder als Bürokraft anfangen konnte. Deswegen absolvierte sie im Dezember 2016 zwei Probetage im Stephanushaus. Und blieb. Sie arbeitet im beschützenden Bereich, also mit Menschen, die an einer Demenz erkrankt sind. „Das ist genau mein Ding“, sagt sie. Seit September 2017 macht sie die Ausbildung zur Altenpflegerin an der Berufsfachschule für Altenpflege und Altenpflegehilfe der Rummelsberger Diakonie in Nürnberg.

Ihre Mitschülerin und Kollegin im Stephanushaus, Jacqueline März, ist gelernte Bäckerin. Nach der erfolgreichen Ausbildung fand sie allerdings keine Anstellung und begann, für eine Zeitarbeitsfirma in der Kunststoffproduktion zu arbeiten. „Aus gesundheitlichen Gründen konnte ich irgendwann nicht mehr in der Fabrik arbeiten“, erzählt die junge Frau. Eine Weile hatte sie keine Arbeit, suchte nach einem Weg, wie sie beruflich Fuß fassen konnte. Irgendwann stieß die 30-Jährige auf eine Stellenausschreibung des Stephanushauses und versuchte ihr Glück.

Seit Januar 2017 arbeitet sie nun in der Senioreneinrichtung der Rummelsberger Diakonie – und fühlt sich gut aufgehoben. „Es macht Spaß! Ich bin gerne bei den alten Leuten, sie erzählen gerne und ich kann gut zuhören“, sagt März. Die ersten Monate war sie als Helferin dabei, dann fragte Pflegedienstleiterin Kathrin Eibisch sie, ob sie nicht die Ausbildung zur Altenpflegerin machen wolle. „Mir war es selbst wichtig, mehr zu wissen“, sagt die 30-Jährige. Sie hat sich für die Ausbildung zur Fachkraft entschieden. Vieles, was sie seit September 2017 in der Berufsfachschule für Altenpflege und Altenpflegehilfe in Nürnberg lernt, erleichtert ihr jetzt die Arbeit.

Wer sich ebenfalls für einen Quereinstieg in die Altenpflege interessiert, kann sich bei Kathrin Eibisch melden unter Telefon 09128/50 2366 oder per Mail an eibisch.kathrin(at)rummelsberger.net.

Von: Andrea Wismath

Jacqueline März ist gelernte Bäckerin – seit Januar 2017 ist sie im Stephanushaus tätig und absolviert nun ihre Ausbildung zur Altenpflegerin. Annett Eisl arbeitet im Rummelsberger Stephanushaus mit an Demenz erkrankten Bewohnern und Bewohnerinnen. Fotos: Andrea Wismath