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14. April 2022

Rummelsberger Friedhof neu erleben

Rummelsberger Diakonie und Rummelsberger Kirchengemeinde laden auf den kulturträchtigen Friedhof ein

Schwarzenbruck – Heimat bewusst erkunden und genießen – das ist nun am Friedhof der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Rummelsberg an der Philippuskirche möglich. „Hier besteht ein bedeutendes Stück Kulturgeschichte, doch leider wissen bis jetzt nicht viele Menschen davon“, erklärt Dr. Thomas Greif, Leiter des Diakoniemuseums Rummelsberg. Dank der finanziellen Unterstützung der Entwicklungsgesellschaft Schwarzachtalplus sowie der Rummelsberger Diakonie konnte ein umfangreiches Friedhofsprojekt realisiert werden, um dies zu ändern.

Denn der Friedhof an der Philippuskirche ist aus zahlreichen Gründen einen Besuch wert: Die flachen Gräber auf dem traditionellen Friedhofsgelände zieren liegende Grabplatten, die sehr aufwendig hergestellt wurden. Vorbild dafür waren die Grabplatten des Nürnberger Johannisfriedhof. Neben dem Friedhof mit der traditionellen Bestattungsform ist eine weitere Besonderheit der Naturfriedhof „Bestattung unter Bäumen“. Dort können Menschen unabhängig von Konfessionen in der friedlichen Atmosphäre des Rummelsberger Waldes bestattet werden.

Kunstwerke regen zum Nachdenken an

„Wir möchten die Qualitäten und Besonderheiten dieses Ortes ins Licht rücken“, betont Greif, deshalb sei ein großer Lageplan für den Friedhof angefertigt worden. So können sich Besucher*innen in Zukunft einen Überblick über die künstlerischen Besonderheiten des Friedhofs verschaffen. Das Gelände birgt vor allem künstlerische Elemente, die die christlichen Themen Tod und Auferstehung behandeln. Ein Beispiel ist die Skulptur „Überfahrt“ von 2019, die den Übergang vom irdischen Leben in ein neues Dasein symbolisiert, das auch Menschen anderer Religionen und Weltanschauungen anspricht. Ein weiteres beeindruckendes Element ist die Statue des auferstandenen Christus, die an der Außenseite der Kapelle zu finden ist.

Außergewöhnlich sind außerdem die vielen Gräber prominenter Persönlichkeiten. Manche von ihnen haben an anderen Orten der Welt noch große Bedeutung, wurden aber in Rummelsberg vergessen. In zwei Fällen wurden deshalb Erinnerungsplatten bereits aufgelöster Gräber gestaltet, um beispielsweise dem Missionar Karl Heller zu gedenken, der in einer christlichen Kirche in Südindien eine Art Heiligenstatus genießt. Die Platten können an der südlichen Kirchenmauer begutachtet werden.

Eine umfangreiche Broschüre, die im Kunstverlag „Josef Fink“ erschienen ist, bildet das inhaltliche Herzstück des Projektes. Darin sind sehr detaillierte Beschreibungen und Geschichten rund um den Friedhof sowie den Ort Rummelsberg nachzulesen. Die Broschüre ist in der Philippuskirche oder beim Verlag direkt erhältlich.

Am 1. Mai um 10 Uhr findet der Eröffnungsgottesdienst in der Rummelsberger Philippuskirche statt. Der Direktor des Leipziger Missionswerks Ravinder Salooja ist Gastprediger. Darauffolgend wird Dr. Thomas Greif den Lageplan samt den außergewöhnlichen Sehenswürdigkeiten vorstellen. Im Anschluss daran können sich die Besucher*innen bei einer Tasse Kaffee darüber austauschen.

Von: Paula Wahlig

Dr. Thomas Greif, Leiter Rummelsberger Diakoniemuseum, und Gemeindepfarrerin Gabriele Gerndt präsentieren die neuen Erinnerungsplatten. Foto: Paula Wahlig