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02. April 2020

Rummelsberger Orgelbuch erschienen

Sieben Komponisten steuerten Interpretationen und Erstveröffentlichungen bei

Rummelsberg – Vor rund 100 Jahren – im Mai 1920 – wurde mit Gerhard Deininger (1891-1943) in Rummelsberg erstmals ein Kirchenmusiker in Dienst gestellt. Aus Anlass dieses Jubiläums hat Dr. Thomas Greif ein Rummelsberger Orgelbuch herausgegeben. Darin finden sich Orgelwerke im mittleren Schwierigkeitsgrad von einer Komponistin und sechs Komponisten. Es sind Auftragsarbeiten und Zweitabdrucke bereits publizierter Werke. „Etwa zwei Drittel sind Erstveröffentlichungen“, so Greif, der in Rummelsberg Kantor ist und zugleich Leiter des örtlichen Diakoniemuseums. Werke und Interpretationen beigesteuert haben Prof. Dr. Zsolt Gárdonyi, Walther Haffner, Andreas Hantke, Robert Jones, Dr. Lilo Kunkel, Ulrich Nehls und Patrick Schönbach.

„Seit Gründung der damaligen Landesdiakonenanstalt Rummelsberg im Jahr 1905 spielte Musik im Leben der Brüderschaft und der Ortsgemeinde eine große Rolle“, schreibt Reiner Schübel, Rektor der Rummelsberger Diakone und Diakoninnen und Vorstandsvorsitzender der Rummelsberger Diakonie, im Begleitwort des Bandes. Über Jahrzehnte seien kirchenmusikalische Akzente für die gesamte Landeskirche aus Rummelsberg gekommen. Es sah eine Weile sogar so aus, als könne der Ort „allmählich zu einem Mittelpunkt der liturgischen und kirchenmusikalischen Arbeit in Bayern werden“. Tatsächlich bestand ab 1940 in Rummelsberg eine „Ausbildungsstätte für Landorganisten und Landorganistinnen“. Nach 1945 etablierten sich jedoch Erlangen und Bayreuth als führende kirchenmusikalische Ausbildungsorte. Doch die Strahlkraft Rummelsbergs blieb erhalten. „Nicht zuletzt geprägt durch große Kantorenpersönlichkeiten wie Hermann Ritter (1911-1983), Heinz Neubauer (1926-2015) oder Walther Haffner (1925-2002).

Das Rummelsberger Orgelbuch soll an diese reiche kirchenmusikalische Geschichte erinnern und sie fortschreiben. Die Rummelsberger Gemeinschaften und die Kirchengemeinde haben gemeinsam mit Schübels Amtsvorgänger Dr. Günter Breitenbach und Kantor Greif eine Auswahl an Liedern zusammengestellt, die für das geistliche Leben in der Rummelsberger Philippuskirche prägend sind. Darunter sind beispielsweise eine Bearbeitung von Ulrich Nehls von „Lobe den Herrn meine Seele“ oder auch Patrick Schönbachs Neukomposition „In dir ist Friede“. Besonders stolz ist Greif auf drei Neukompositionen des englischen Komponisten Robert Jones, darunter das Präludium „Gates of Beauty“ über das deutsche Gesangbuchlied „Tut mir auf die schöne Pforte“, das in Rummelsberg traditionell bei wichtigen Anlässen gesungen wird. Jones gehört in Deutschland zu den meistgespielten zeitgenössischen Orgelkomponisten.

Das Rummelsberger Orgelbuch ist im Strube Verlag (Edition Strube 3542) erschienen. Dort ist es für 20 Euro erhältlich.

Von: Andrea Höfig-Wismath

Sieben Komponisten haben eigene Werke und Interpretationen für das Rummelsberger Orgelbuch beigesteuert. Foto: Andrea Höfig-Wismath