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22. März 2019

Sicher durch die Nacht

Da sich Stefan Türk nachts leicht selbst in Gefahr bringt, muss er am Bett fixiert werden – Abhilfe könnte ein spezielles Gitterbett schaffen – Anschaffung ist nur durch Spenden möglich

Ebelsbach – Jeden Abend, wenn sich Stefan Türk ins Bett legt, kommt ein Heilerziehungspfleger zu ihm, um ihn mit einem Gurtband im Bett zu sichern. Stefan Türk hat Epilepsie und eine geistige Behinderung, er wohnt in einer Wohngruppe der Rummelsberger Diakonie in Ebelsbach. Ohne Gurt ist das Risiko zu groß, dass er sich verletzt. „Er ist sich der Gefahr nicht bewusst und kann Gefahrensituationen nicht einschätzen“, sagt Wohnbereichsleiter Michael Bergmann. Schon mehrmals hat sich der 34-Jährige nachts den Fuß gebrochen.

Die Sicherung im Bett ist eine sogenannte freiheitsentziehende Maßnahme. Sie muss vom Amtsgericht genehmigt werden. Die Rummelsberger Diakonie in der Region Haßberge will solche Fixierungen vermeiden. Sie hat sich vor fünf Jahren den Werten des Werdenfelser Weges verpflichtet. Die Initiative setzt sich bei Ämtern und Einrichtungen dafür ein, soweit dies verantwortbar ist, auf freiheitsentziehende Maßnahmen zu verzichten.

„In der Tat konnten wir schon viele freiheitsentziehende Maßnahmen erfolgreich beenden“, sagt Diakon Andreas Puchta vom heilpädagogischen Fachdienst. „Durch die Schulung unserer Mitarbeitenden sowie eine gute externe Beratung des Amtsgerichts konnte für unsere Klientinnen und Klienten mehr Lebensqualität geschaffen werden“, so Puchta.

Stefan Türk selbst kann sich zu seiner Sicherung mithilfe des Gurtbands nicht äußern. Doch Wohnbereichsleiter Michael Bergmann weiß, dass der 34-Jährige ein sehr aktiver Mensch ist, der gerne unterwegs ist, viel experimentiert und alles untersucht. Auch für ihn gäbe es eine Alternative – ein Gitterbett. Dies wäre zwar immer noch eine freiheitsentziehende Maßnahme, da er nicht selbst aus dem Bett herauskommen würde, aber der 34-Jährige könnte sich im Bett viel freier bewegen. „Die Kosten eines solchen Bettes belaufen sich wegen der speziellen Anfertigung auf über 7000 Euro“, sagt Michael Bergmann. Der Kostenträger kommt dafür nicht auf. Stefan Türk ist daher auf Spenden angewiesen.

Die ersten 600 Euro für das Gitterbett sind schon zusammengekommen. Sven Bräutigam von Hufbeschlagartikel Bräutigam hat den Erlös aus einer Tombola an die Rummelsberger Diakonie für die Anschaffung des speziellen Bettes gespendet. Möchten auch Sie Stefan Türk unterstützen? Jede Spende hilft.

Spendenkonto:

Rummelsberger Diakonie e.V., Evangelische Bank eG, IBAN: DE47 5206 0410 0202 5010 15, Stichwort: Spezialbett

Von: Claudia Kestler

Wohnbereichsleiter Michael Bergmann (links) setzt sich für ein neues Bett für Stefan Türk ein, so dass er nachts nicht mehr mit den Gurtbändern im Bett gesichert werden muss. Foto: Andreas Puchta.