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13. März 2020

Startschuss für Projekt AKTIV

Rummelsberger Diakonie unterstützt, begleitet und berät junge Geflüchtete, Ausbildungsbetriebe und Unternehmen bei der beruflichen Integration.

Nürnberg/ Nürnberger Land – Einen Ausbildungsplatz oder eine Stelle für einen Beruf zu finden, den man gerne auf Dauer ausüben möchte, ist an sich schon keine ganz leichte Sache. Besonders schwer wird es, wenn man das Ausbildungssystem und die Vielfalt der Möglichkeiten nicht kennt. Junge Geflüchtete können in der Regel nicht auf Beratung durch Eltern oder Verwandte zurückgreifen.

Bei der Entscheidung für einen Beruf, der zu ihren Talenten und Interessen passt, bietet ihnen das Projekt AKTIV der Rummelsberger Diakonie ab sofort Unterstützung. Auch während der Ausbildung begleitet und berät das Projekt die jungen Menschen und deren Ausbildungsbetriebe.

Zum offiziellen Kick-Off des Projekts AKTIV am 11. März im eckstein, dem Haus der evangelisch-lutherischen Kirche in Nürnberg, waren rund 40 Gäste erschienen. Darunter Vertreterinnen aus Politik, Jugendämtern, Jobcenter und bfz, des Amts für berufliche Schulen, sowie des Caritas Verbands und des Diakonischen Werks.

Florian Kirchhöfer, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik und Personalentwicklung an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg hielt den Einführungsvortrag über die relevanten Faktoren für das Gelingen der Integration in die Berufsausbildung. Kirchhöfer ging anhand von Forschungsergebnissen aus eigenen Projekten auf die Herausforderungen der Auszubildenden ein und stellte Best-Practices aus den Betrieben vor. „Geflüchtete im Betrieb und in der Berufsschule stehen vor ähnlichen Herausforderungen wie die anderen Azubis auch, wie zum Beispiel fachliche Schwierigkeiten oder Probleme mit Kollegen oder dem Chef“, so Kirchhöfer. Bei ihnen seien jedoch höhere Abbruchquoten zu verzeichnen, weil sie aufgrund der Flucht Bedingungen ausgesetzt sind, die Abbrüche scheinbar begünstigen. Dazu gehörten beispielsweise ein fehlendes soziales Netz, hoher emotionaler Stress, Kommunikationshürden im Betrieb sowie schwierige private Situationen.

Das Projekt AKTIV greift mit seinem ganzheitlichen Ansatz genau an dieser Stelle. AKTIV steht für Ausbildung, Kompetenz, Teamwork, Integration und Verwirklichung. Junge Geflüchtete erhalten durch AKTIV Beratung und Begleitung auf dem Weg in und während der Ausbildung. Die Beratung erfolgt statusunabhängig.

„Diese jungen Menschen haben das Potenzial dem zukünftigen Fachkräftemangel in Deutschland entgegenzuwirken. Dafür müssen sie aber über ihre Möglichkeiten in Deutschland informiert werden, da viele nur geringe Kenntnisse über das deutsche Ausbildungs- und Arbeitssystem haben“, erläutert Jakob Bierlein, der das Projekt zusammen mit Annette Roß für die Rummelsberger Diakonie in Nürnberg und im Nürnberger Land durchführt. Ziel ist das Finden einer passgenauen Ausbildungsstelle und ein erfolgreicher Abschluss der Ausbildung.

Das Angebot von AKTIV ist nicht über das SGB VIII abgedeckt. Es wird über Fördermittel von Aktion Mensch und der Evangelischen Landeskirche finanziert.

Von: Amely Weiß

Das Projekt AKTIV begleitet und unterstützt junge Geflüchtete und Betrieben in Nürnberg und dem Nürnberger Land auf dem Weg in die und während der Ausbildung. Foto: Susanne Rohrmüller