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07. August 2020

Unterstützung für die Menschen in Tansania

Die Stiftung „Hilfen für Tansania“ und das Projekt „Feuerkinder“ lindern nicht nur die corona-bedingte Not vor Ort.

Rummelsberg/Usa River/Karatu – Während in Deutschland Menschen über die Maskenpflicht diskutieren, ihr Recht auf Flugreisen einfordern und Toilettenpapier und Hefe hamstern, schränkt die Corona-Krise die Menschen in Tansania massiv ein. Die Corona-Schutzmaßnahmen, wie die Schließung aller Schulen, Kindertagesstätten und Einrichtung für Menschen mit Behinderung, sowie der vollständige Wegfall des Tourismus haben Arbeitslosigkeit zur Folge. Die Stiftung „Hilfen für Tansania“ und die Mitarbeitenden des Projekts „Feuerkinder“ versuchen, die sich dadurch verbreitende Armut in Teilen zu lindern.

Schon ohne eine weltweite Pandemie ist das Leben in Tansania herausfordernd. Die Unterstützungsaufgaben für das Projekt Feuerkinder haben sich in den vergangenen Monaten vervielfacht, der Austausch ist schwieriger geworden. Der für den Frühsommer geplante Operationseinsatz musste ausfallen, die Einweihung des neu gebauten OP-Traktes im Nkoaranga-Krankenhaus musste auf das Frühjahr 2021 verschoben werden. Das Krankenhaus wird derzeit verstärkt finanziell unterstützt, damit Schutzkleidung, Medikamente und Sauerstoff-Konzentratoren angeschafft werden können. Auch der „Hilfsfonds zur Unterstützung armer Patienten“ wird aufgestockt – nicht alle können sich die Behandlung im Krankenhaus leisten. Die Unterstützung für bereits operierte Kinder und Jugendliche aus armen Familien muss natürlich ebenfalls weitergehen, wie beispielsweise für die Familie der jungen Patientin Upendo, die eine Ausbildung zur Näherin gemacht hat. Die Familie hat eine kleine Solaranlage bekommen, damit Upendo auch am Abend nähen und so zum Unterhalt der Familie beitragen kann.

Das Usa River Rehabilitation Center (URRC) ist seit Ende Juni wieder geöffnet. Regelmäßige Händedesinfektion und das Tragen von Mund-Nase-Masken gehören dort nun zum Alltag. Die Stiftung unterstützt das URRC finanziell, um für die Kinder und Jugendlichen eine ausgewogene Ernährung zu gewährleisten. Auch bedürftige Familien im Umkreis um das URRC und das Nkoaranga-Krankenhaus werden durch Pastoren der örtlichen Kirchengemeinden mit Lebensmitteln, wie beispielsweise Reis, Mais, Zucker, Öl und Bohnen, aber auch mit Behältern für Wasser, sowie mit Seife und mit Mund-Nase-Masken versorgt. Gegen die derzeitige Kälte werden auch Decken ausgegeben. Zwei Frauen mit Behinderung, die bisher auf dem Boden schlafen mussten, wurden mit Betten ausgestattet. Besonders die deutsche Sozialpädagogin Mona Behninger, Leiterin des SETU-Projekts (Special-Education-and-Training-Center) in Usa River und Sophia Moschi, langjährige Mitarbeiterin im URRC, kümmern sich um die Verteilung der notwendigen Materialien.

Damit die Arbeit im Usa River Center weitergehen konnte, hat die Stiftung „Hilfen für Tansania“ einige Monate lang Zuschüsse zu den Löhnen der Mitarbeitenden gezahlt. Für die Fortsetzung der Behandlung von Kindern in der Klumpfuß-Einheit in Usa River hat das Center eine Auszeichnung erhalten.

Für die nächsten Monate stehen nun im Nkoaranga-Krankenhaus und im Usa River Rehabilitation Center weitere Aufgaben an, die durch das Projekt „Feuerkinder“ und die Stiftung „Hilfen für Tansania“ unterstützt werden sollen. Drei Mitarbeitende im Krankenhaus sollen weiterqualifiziert werden. Daniel, ein 9-Jähriger aus Karatu, benötigt langfristig finanzielle Unterstützung, um eine plastische Operation zu ermöglichen. Der Junge hatte bei einem Hyänenangriff entstellende Verletzungen im Gesicht erlitten. Seine Mutter wird beim Aufbau eines kleinen Geschäftes zum Verkauf von Eiern und Gemüse unterstützt – Daniel wächst ohne Vater auf, da dieser verstorben ist.

Dr. Annemarie Schraml, die das Projekt „Feuerkinder“ hauptverantwortlich trägt und die regelmäßig über die Fortschritte und Entwicklungen in den tansanischen Projekten berichtet, ist dankbar, mit Hilfe der digitalen Medien fast täglich mit den Helferinnen und Helfern vor Ort kommunizieren zu können. „Trotz aller Probleme und persönlicher Betroffenheit bei uns dürfen wir die Menschen in Tansania nicht vergessen und müssen vor allem wegen unserer christlichen Verantwortung helfen, wo wir können“, betont sie in ihrem aktuellen Bericht. Sie ist froh über die Förderung des Projekts „Feuerkinder“ durch die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GmbH, die im Juli verlängert wurde. Wie die weitere Förderung und die Arbeit des Projekts „Feuerkinder“ und der Stiftung „Hilfen für Tansania“ aussehen kann, ist bisher noch unklar. „Wir müssen die weitere Entwicklung der Corona-Pandemie abwarten. Im Moment sind noch keine Reisen nach Tansania oder Besuche tansanischer Mitarbeitenden des Nkoaranga-Krankenhauses in Deutschland möglich“, so Schraml.

Wenn Sie die Menschen in Tansania ebenfalls unterstützen möchten, freuen wir uns über Ihre Spende:

Spendenkonto:

Projekt Stiftung Hilfen für Tansania - Aktion Feuerkinder
EB Kassel | BIC: GENODEF1EK1
IBAN: DE53 5206 0410 0103 5099 82

Von: Diakonin Arnica Mühlendyck

Das „Klumpfuß-Team“ im Usa River Rehabilitation Center wurde für die Fortsetzung ihrer Arbeit während der Corona-Krise ausgezeichnet. (Foto: Schraml) Eine alte Frau mit Behinderung, die bisher auf dem Boden geschlafen hat, wurde mit einem Bett und Decken ausgestattet. (Foto: Schraml) Daniel, der bei einem Hyänenangriff schwer verletzt wurde, bedankt sich schon im Voraus für die geplante plastische Operation. (Foto: Schraml) Häufiges Händewaschen und –desinfizieren gehören zum Alltag im Usa River Rehabilitation Center (Foto: Schraml) Die junge Näherin Upendo, die ebenfalls Patientin im Nkoaranga-Krankenhaus war, wird mit Lebensmitteln versorgt. (Foto: Schraml) Auch Familien im Umfeld des Nkoaranga-Krankenhauses und des Usa River Rehabilitation Centers werden regelmäßig mit den notwendigsten Lebensmitteln versorgt. (Foto: Schraml)