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Die Rummelsberger

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28. November 2019

Vorstand blickt mit Zuversicht in die Zukunft

Rummelsberger Diakonie setzt auf moderates Wachstum

Rummelsberg – Das Jahrespressegespräch bot Gelegenheit für die beiden scheidenden Vorstandsmitglieder Dr. Günter Breitenbach und Harald Frei ihre Tätigkeit im letzten Jahrzehnt Revue passieren zu lassen. Rektor und Vorstandsvorsitzender Breitenbach geht zum Jahresende in Altersruhestand. Finanzvorstand Frei verlässt die Rummelsberger Diakonie zum Ende Februar 2020, um es nach über 25-jähriger Tätigkeit im Spitzenmanagement ein wenig ruhiger angehen zu können. Während der Vorstandsvorsitzende als beherrschenden Eindruck im Rückblick Dankbarkeit verspürt, ist Finanzer Frei froh darüber, ein gut bestelltes Feld zu hinterlassen. Beide loben die entstandene Kultur des Miteinanders und die Wandlung der Rummelsberger Diakonie zu einem selbstbewussten Träger in Bayern.

Der Abschied von ihren beiden Kollegen löst bei den drei verbleibenden Vorständen Diakonin Elisabeth Peterhoff, Diakon Martin Neukamm und Karl Schulz großes Bedauern aber keine Zukunftsängste aus. Die Nachfolge für Breitenbach ist mit Pfarrer Reiner Schübel geregelt und man sei zuversichtlich, so Neukamm, dass es für die vakante Stelle des Finanzvorstandes rasch eine Nachfolge gäbe.

Mit gemischteren Gefühlen blickt Vorstand Dienste Schulz auf die Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes. Es verändert die Vergütung der Rummelsberger Angebote in der Behindertenhilfe grundlegend. Bisher als Komplexleistung erbrachte und vergütete Leistungen des stationären Wohnens müssen gesplittet werden. Die – vor allem vergütungs- und vertragsrechtlichen – Implikationen erfordern grundlegend neue Prozesse und verändern die Rollen der Akteure nachhaltig. Am wenigsten befürchtet Schulz dabei, dass Menschen mit Behinderungen die Angebote nicht mehr annehmen würden, denn da habe man den Kundinnen und Kunden viel zu bieten.

Konversion von Komplexeinrichtungen
Um die Inklusion behinderter Menschen so weit als möglich zu unterstützen, werden vorhandene Komplexeinrichtungen wie beispielsweise der Auhof in inklusive Orte umgewandelt. Dies geschieht in zwei Richtungen: zum einen entstehen dezentrale Wohnangebote in den Gemeinden. Zum anderen wird die vorhandene Infrastruktur der Einrichtungen für die Bürgerinnen und Bürger einer Kommune nutzbar gemacht. Beides erfordert einen enormen finanziellen Aufwand der durch die Rummelsberger Diakonie nicht alleine zu stemmen ist. Hier ist die Politik gefragt.

Bedarfsgerechtes Wachstum
In der Altenhilfe setzen die Rummelsberger auf Wachstum vor allem im vorstationären Bereich. Ambulante und teilstationäre Angebote erweitern das Portfolio, um betagten Menschen in ihrer jeweiligen Umgebung passgenaue Unterstützung anbieten zu können. Ein Beispiel für diese neuen Angebote ist das Wohnstift Andreas Bodenstein in Karlstadt.

Personalfindung und Personalbindung
Der Sorge zukünftig nicht mehr genügend Mitarbeitende gewinnen zu können, begegnet die Rummelsberger Diakonie mit einem hohen Aufwand in der Aus- und Fortbildung. Eigene Ausbildungsstätten sowie umfänglich zur Verfügung gestellte Praxisstellen in der Altenhilfe mit speziellen Praxisanleitungen sind hier ein Weg. Neben der gut geregelten Vergütung und beispielsweise einer zusätzlichen Altersvorsorge erhalten Mitarbeitende Zugriff auf weitere Leistungen wie zum Beispiel Social Care, einem Angebot, dass Kolleginnen und Kollegen in persönlichen Notlagen beisteht.
Neben den eigenen Ausbildungsstätten kooperiert die Rummelsberger Diakonie mit der Evangelischen Hochschule Nürnberg. Das gemeinsame Wichern-Institut unterstützt den Transfer zwischen Praxis und Forschung enorm.

Diakonenausbildung trotzt dem Trend
Peterhoff und Neukamm berichteten, dass mit diesem Schuljahr der erste Jahrgang in die reformierte Ausbildung zur Diakonin/ zum Diakon startete. Die Studiengänge Diakonik und Soziale Arbeit/ Sozialwirtschaft sind durch die vertiefte Zusammenarbeit von Studienzentrum und Evangelischer Hochschule Nürnberg (EVHN) enger miteinander verzahnt, so dass die Studiendauer in vielen Fällen von bisher sechs auf fünf Jahre reduziert werden kann. Über alle Jahrgänge zählt die Diakonenausbildung 134 Studierende.

 

Von: Georg Borngässer

Am morgigen Freitag wird die von Grund auf renovierte Fachakademie für Sozialpädagogik eingeweiht Foto: Wechsler