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08. Juli 2019

Wurzeln und Gesichter

Brüdertag der Rummelsberger Diakone zu den Wurzeln ihres Handelns

Rummelsberg – Wer von den Brüdern der Rummelsberger Brüderschaft heuer zum Jahrestreffen, dem Brüdertag, aus den verschiedenen Regionen Bayerns nach Rummelsberg kam, dürfte viele Impulse und Bilder mit nach Hause genommen haben. „Wurzeln unseres Handelns – Zukunft auf gutem Grund“ stand als Thema über dem Wochenende, das Rektor Dr. Günter Breitenbach mit seinem Referat zum Thema und als Prediger im Sonntagsgottesdienst prägte.

Schon den Vorstellungsgottesdienst der Jungbrüder am Freitagnachmittag begleitete ein starkes Bild: Als Symbol für ihre Zusammengehörigkeit hatten sie das Boot gewählt – und trugen das Kanu gemeinsam auf ihren Schultern in die Philippuskirche. Wir wollen anpacken und mitrudern, lautete ihre Botschaft an die Brüderschaft. „Wir können zwar den Wind nicht ändern, aber helfen, die Segel neu zu setzen.“ Zehn junge Männer zählt dieser Jahrgang, die, nach dem bestandenen Grundseminar und den Eignungsgesprächen, nun in die Brüderschaft aufgenommen wurden. „Herzlich willkommen, junge Brüder, schön dass ihr da seid“, freute sich Brüdersenior Diakon Martin Neukamm. Eine weitere Momentaufnahme: die Entpflichtung der ausscheidenden Mitglieder des Brüderschaftsrates und die Einführung ihrer Nachfolger. Nach fünf Jahren ehrenamtlichen Engagements in diesem Leitungsgremium der Brüderschaft übergaben sie ihre Aufgaben jetzt an die neu in diesen Kreis gewählten Männer und Frauen.

Nach dem geschäftlichen Teil im Saal des Rummelsberger Berufsbildungswerkes am Samstag dürfte wohl der alte Feigenbaum, beziehungsweise sein dichtes Wurzelgeflecht, das einprägsamste Motiv des Tages gewesen sein. Ihn hatte Breitenbach für sein Referat über die „Wurzeln unseres Handelns“ ausgewählt. Wo ein Baum stehe, sei es kühler, informierte er seine Zuhörer, bis zu sechs Grad könne das ausmachen. Wurzeln seien ein Wunderwerk der Natur und trügen zum Reifen, Wachsen und Entfalten des Baumes bei. Näher beleuchtete er zudem die vier Säulen des Glaubens: leiturgia (dem Glauben Ausdruck verleihen), martyria (den Glauben bezeugen), diakonia (Zuwendung erfahren und Verantwortung füreinander übernehmen) sowie koinonia (einander begegnen, miteinander leben, Gemeinschaft). Besonders die koinonia hob Breitenbach hervor, sprach von Tisch-, Lebens- und Dienstgemeinschaft. „Gemeinsam bedeutet gemeinsam durch den Bezug auf Jesus – und verbunden im Gebet.“

Beim Festgottesdienst am Sonntag in der Philippuskirche standen „Gesicht zeigen“ und die Menschen auf dem Altarbild im Mittelpunkt von Breitenbachs Predigt. Sie seien hellwach, bescheiden, zeigten unaufdringliche Präsenz – erst als Gruppe, dann als Einzelpersonen. „Und irgendwie auch als Repräsentanten der Brüderschaft.“ Gesicht zeigen sei angesagt, und das sei mehr als Profilierung. Unsere Kirche tue gut daran, den gesellschaftlichen Herausforderungen ihr Gesicht zuzuwenden, so der Theologe. „Wie in den Werken der Barmherzigkeit. Denn die Augenhöhe zu seinen geringsten Schwestern und Brüdern ist uns durch Christus gegeben.“

Geistliche Impulse und Gottesdienste, Wiedersehen, Feiern und Tischgemeinschaften, Ehrungen der Jubilare – mit Vergewisserung und Segen endete dieser an Impressionen reiche Brüdertag.

Von: Dorothée Krätzer

Vorstellungsbrüder mit Boot. Foto: Krätzer