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26. September 2022

Alle Beteiligten an einen Tisch holen

Leiterin der Fachstelle wirbt für Zusammenarbeit

Schwarzenbruck –  Nina Gremme, Leiterin der Fachstelle für Demenz und Pflege Mittelfranken brachte eine zentrale Botschaft in das Evangelische Gemeindehaus nach Schwarzenbruck mit: „Nutzen Sie Ihre Kontakte, spannen Sie die Kommunalpolitik für Ihr Ziel ein.“ Die Fachstelle in Ansbach unterstützt Initiativen vor Ort, die es sich zum Ziel gesetzt haben, ihre Gemeinde für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen sensibler zu gestalten, damit Leben miteinander gut gelingen kann. Dafür, dass etwas, was eigentlich für Menschen mit Beeinträchtigungen erfunden wurde, mittlerweile für viele einen Nutzen bringt, hatte Gremme ein anschauliches Beispiel mitgebracht: Koffer mit Rollen waren zunächst nur für mobilitätseingeschränkte Menschen vorgesehen. Mittlerweile will niemand mehr auf diese Erleichterung verzichten. Genauso kann es Errungenschaften für Menschen mit Demenz geben. Und alle haben einen Nutzen davon. Wenn in einer Gemeinde alle Beteiligten Gruppen und Akteure miteinander arbeiten, ist dies für alle fruchtbar. So können angeleitete Ehrenamtliche und Fachleute Begleiter für von Demenz betroffenen Menschen sein. Ihr Lotsendienst muss aber nicht auf diese Gruppe beschränkt sein.

Wichtig sei, das unterstrichen sowohl der Allgemeinmediziner Dr. Peter Schleicher als auch die Leiterin der Fachstelle für pflegende Angehörige; Franziska Stadelmann, dass eine Sensibilität für die Belange von Betroffenen entsteht. Die beiden Fachleute hatten beeindruckende Zahlen im Gepäck. In Deutschland wird davon ausgegangen, dass im Jahr 2021 rund 1,8 Millionen Menschen von einer Demenzerkrankung betroffen sind. Die Tendenz ist steigend.

Die Teilnehmer*innen im Evangelischen Gemeindehaus wollen versuchen, in der Gemeinde Schwarzenbruck eine Art Stammtisch zu installieren, um mit allen möglichen Partner*innen ins Gespräch zu kommen. Der Wunsch, dass dazu die Gemeindeverwaltung einlädt, soll an den Bürgermeister herangetragen werden. Dazu gehören Gesundheitseinrichtungen ebenso wie der Einzelhandel und Dienstleistungen. Überall kann etwas getan werden. Auch wenn die Veranstaltung im Gemeindehaus nur mäßig besucht war, wurde deutlich, dass das Thema demenzielle Erkrankung von vielen bearbeitet werden muss.

Von: Diakon Georg Borngässer

Nina Gremme (ganz links) von der Fachstelle für Demenz und Pflege führte ins Thema ein. Vernetzung aller Gruppen in einer Kommune, damit auf die Belange von Menschen mit Demenz sensibel reagiert werden könne, lautete ihr Appell. (Foto: Diakon Walter Stadelmann)