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13. November 2019

Ideen zur Entlastung von Pflegepersonal

Rummelsberger Diakonie will Pflegenotstand mit zusätzlicher Pflegefachkraft verhindern, Fachtag gab Anregungen zur sinnvollen Dienstplangestaltung.

Rummelsberg – Altenpflegeeinrichtungen der Rummelsberger Diakonie gehen neue Wege, um dem Pflegenotstand zu entkommen. Das Stephanushaus in Rummelsberg und das Hermann-Bezzel-Haus in Nürnberg stellen je eine zusätzliche Pflegefachkraft ein, um Entlastung für alle zu ermöglichen. Finanziert werden die Stellen über das Springerprojekt des Diakonischen Werks Bayern, an dem beide Pflegeeinrichtungen teilnehmen. Insgesamt beteiligen sich 11 diakonische Pflegeeinrichtungen und – dienste aus Bayern an dem Projekt, das kreative und umsetzbare Lösungen gegen den Pflegenotstand sucht. Im Rahmen des Projekts veranstalten alle teilnehmenden Einrichtungen auch Fachtage, an denen sie ihre unterschiedlichen Ideen für einen besseren Pflegealltag anderen Pflegefachkräften vorstellen und Impulse für die Pflegezukunft setzen.

Das Stephanushaus veranstaltete kürzlich den ersten Fachtag unter dem Thema „Dienstplangestaltung“. 130 Pflegefachkräfte aus ganz Bayern waren gekommen – Alexandra Dostal, Pflegefachkraft und Referentin des Fachvortrags und Autorin des Buchs „So geht Dienstplan“, war positiv überrascht. „Ich halte diesen Vortrag seit drei Jahren deutschlandweit, aber so viel Zuhörer hatte ich noch nie.“ Auch Diakon Georg May, Koordinator des Springerprojekts im Stephanushaus, freute sich über das große Interesse und hofft nun, bald mit einer neuen Pflegefachkraft das Springerprojekt im Stephanushaus vorantreiben zu können. Im Interview erklärte der Diakon, wie er sich das vorstellt und was der Fachtag zum Gelingen beitragen konnte.

Der Fachtag „Dienstplangestaltung“ in Rummelsberg war außergewöhnlich gut besucht – warum glauben Sie, stieß das Thema auf so großes Interesse?

May: Leitungskräfte in der Altenhilfe wenden mittlerweile einen erheblichen Teil ihrer Arbeitszeit dafür auf, Dienstpläne sicherzustellen und die Versorgung und Betreuung der Pflegebedürftigen zu gewährleisten. Allein wegen der vielen Restriktionen wie Pflegesatz, Personalschlüssel, Fachkraftquote, Arbeitszeitgesetz, Tarifrecht und den fachlichen Ansprüchen von FQA (Fachstelle Pflege- und Behinderteneinrichtungen Qualität und Aufsicht) oder des MDK (Medizinischer Dienst der Krankenversicherung) ist es schon sehr schwer einen funktionierenden Dienstplan für eine Pflegeeinrichtung zu erstellen. Der Fachkräftemangel verschärft dieses Problem noch. Deshalb stehen Dienstplan-verantwortliche regelmäßig vor schier unlösbaren Problemen und freuen sich über jeden neuen Impuls. Eine zusätzliche Pflegefachkraft, wie in unserem Springerprojekt, sorgt auch hier für Entspannung.

Was konnten die Teilnehmer_innen vom Fachtag mitnehmen und wie hat er Ihrem Projekt weitergeholfen?

May: Mit dem Fachtag wollten wir einen Impuls setzen und Anregungen für eine sinnvolle sowie umsetzbare Dienstplangestaltung geben. Alexandra Dostal stellte am Fachtag einiges aus ihrem Buch „So geht Dienstplan“ vor, unter anderem, wie sich aus einer Bruttoarbeitszeit die Nettoarbeitszeit einer Vollzeitkraft errechnet. Wichtige Basis für die Erstellung eines sinnvollen Personalplans. Mit dieser Berechnung ist dann auch schon wichtige Vorarbeit für unser Springerprojekt geleistet. Denn auf Basis eines klar strukturierten und an tatsächlichen Zahlen festgemachten Dienstplans kann auch eine zusätzliche Pflegefachkraft sinnvoll eingeplant werden, um Mitarbeitende zu entlasten und die Pflege der Bewohner_innen rund um die Uhr zu gewährleisten.

Eine zusätzliche Pflegefachkraft für das Stephanushaus – ein Vorteil  für den Pflegealltag?

May: Im ersten Schritt können wir die zusätzliche Kraft im Stephanushaus so einsetzen, dass angehäufte Überstunden abgebaut werden können. Das allein bringt schon deutliche Entlastung für alle. Mittel- und langfristig wollen wir aber vor allem einer weiteren Überbelastung des Pflegepersonals vorbeugen und Urlaube, Erholungszeiten und Schichten für alle Mitarbeitenden verbindlicher und sicherer gestalten als bisher.

Was macht die Stelle für Pflegefachkräfte besonders interessant?

May: Ein großer Pluspunkt ist sicherlich die übertarifliche Bezahlung. Aber auch die Sicherheit des Dienstplans. Die neue Kollegin, der neue Kollege wird den verlässlichsten Dienstplan haben – Urlaubstage und Dienste sind fest. Und obgleich die Fachkraft einem Wohnbereich zugeordnet sein wird, wird sie in der Einarbeitungsphase das ganze Haus kennenlernen. Im Hermann-Bezzel-Haus gibt es zudem die Möglichkeit, den Schichteinsatz zu beschränken, was für Mitarbeitende mit Kindern oder mit pflegebedürftigen Angehörigen sehr attraktiv ist. Im Stephanushaus kann sich die Pflegekraft bei Interesse gerne an Weiterentwicklung und Umsetzung des Springerprojekts beteiligen und damit aktiv zur besseren Gestaltung des künftigen Pflegealltags beitragen.

Interessenten können unter folgenden Kontakten anrufen oder eine Mail schicken:

Stephanushaus
Telefonnummer 09128 502360 I Email: altenhilfeverbund@rummelsberger.net

Hermann-Bezzel-Haus
Telefonnummer 0911 9459-0 I Email: hermann-bezzel-haus@rummelsberger.net.

Von: Stefanie Dörr

Koordinator des Springerprojekts im Stephanushaus Diakon Georg May hofft, bald mit einer zusätzlichen Pflegefachkraft für Entlastung im Pflegealltag zu sorgen und bessere Dienstplanung zu ermöglichen. Foto: Stefanie Dörr