Nürnberg - Die Ausgangsbeschränkungen in Deutschland und Bayern wurden bis vorerst 19. April verlängert. Das bedeutet, auch die Seniorentagespflegen bleiben weiterhin geschlossen. „Für viele Angehörige sowie für die Seniorinnen und Senioren ist das eine große Belastung,“ sagt Lidija Gligoric, Leiterin der Seniorentagespflege SenTa Lavida im Nürnberger Süden.
In Lavida werden normalerweise 20 ältere Menschen mit und ohne Demenz betreut. Die Senior_innen kommen morgens ab 8 Uhr und verbringen den Tag in Gesellschaft, mit mobilisierenden Aktivitäten, beim gemeinsamen Essen und während der gemütlichen Ruhe- und Entspannungszeiten. Nachmittags werden die Tages-Gäste wieder abgeholt oder vom Lavida-Fahrdienst nach Hause gebracht.
In der aktuellen Situation bleiben die Senior_innen bei ihren Familien oder verbringen den Tag allein zu Hause. Eine große Herausforderung für alle. Die Mitarbeitenden von Lavida wissen, dass diese Zeit für die Angehörigen eine große Belastung sein kann. Um die Senior_innen und ihre pflegenden Angehörigen zu unterstützen und zu entlasten und Ihnen dabei eine kleine Freude zu bereiten, bringen die Pflegefachkräfte zu ihrem Betreuungsbesuch einen persönlichen Ostergruß zu den Senior_innen nach Hause.
Mit Schutzkleidung ausgerüstet besuchen sie ihre SenTa-Gäste mit Unterstützungsbedarf und überreichen ihnen je einen Blumengruß mit Osternest. Den ersten Besuch bekam Sieglinde Maiwald. Die 85-Jährige Seniorin lebt allein in der Nürnberger Südstadt. Die SenTa Lavida besucht sie normalerweise an 5 Tagen in der Woche. „Ich gehe sehr gerne in die SenTa. Die Pflegerinnen und Pfleger sind alle furchtbar nett und ich freue mich auch auf die anderen Gäste,“ sagt sie. Über den schokoladig-blumigen Gruß und den Besuch von Pflegefachkraft Lisa Siebert freute sich Maiwald sehr. Im Gespräch erzählte sie, dass sie immer häufiger an die Nachkriegszeit denken muss und sich ertappt das Essen zu rationieren. Sieglinde Maiwald lebt in einer 2-Zimmer-Wohnung, am schwersten fällt es ihr deshalb, dass sie keinen Besuch bekommen und niemanden besuchen darf: „Beschäftigung ist für mich kein Problem, ich lese und koche gerne. Aber die Nähe zu anderen Menschen, vor allem zu meinen Kindern fehlt mir sehr.“
Umso mehr strahlte sie über den Besuch von Lisa Siebert. Gemeinsam sprachen die beiden Frauen auch über Hygiene und Möglichkeiten der Betreuung zu Hause durch einen ambulanten Pflegedienst. „Das brauche ich nicht, ich komme gut zurecht. Aber ich freue mich, wenn ich wieder in die SenTa gehen darf,“ sagt Maiwald. Auch Lisa Siebert freut sich auf die Zeit nach Corona: „Wir vermissen unsere Gäste, wünschen ihnen alles Gute und hoffen, sie alle gesund im Anschluss in Lavida wiederzusehen,“ sagt die 24-Jährige.
Tipps für zu Hause
Für die Zeit der Ausgangsbeschränkungen müssen sich auch Senior_innen und pflegende Angehörige zu Hause arrangieren. Da kann einem schon mal die Decke auf den Kopf fallen. Die Mitarbeitenden der Senioren-Tagespflegen der Rummelsberger Diakonie in Nürnberg, Ansbach, Karlstadt und Rummelsberg haben deshalb einige Beschäftigungs-Tipps zusammengetragen: