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02. April 2020

Senioren zu Hause Freude schenken

Auch Seniorentagespflegen sind von der Schließung aufgrund der Corona-Pandemie betroffen. Mitarbeitende der Rummelsberger Diakonie in Nürnberg besuchten Tagesgäste zur Unterstützung zu Hause

Nürnberg -  Die Ausgangsbeschränkungen in Deutschland und Bayern wurden bis vorerst 19. April verlängert. Das bedeutet, auch die Seniorentagespflegen bleiben weiterhin geschlossen. „Für viele Angehörige sowie für die Seniorinnen und Senioren ist das eine große Belastung,“ sagt Lidija Gligoric, Leiterin der Seniorentagespflege SenTa Lavida im Nürnberger Süden.

In Lavida werden normalerweise 20 ältere Menschen mit und ohne Demenz betreut. Die Senior_innen kommen morgens ab 8 Uhr und verbringen den Tag in Gesellschaft, mit mobilisierenden Aktivitäten, beim gemeinsamen Essen und während der gemütlichen Ruhe- und Entspannungszeiten. Nachmittags werden die Tages-Gäste wieder abgeholt oder vom Lavida-Fahrdienst nach Hause gebracht.

In der aktuellen Situation bleiben die Senior_innen bei ihren Familien oder verbringen den Tag allein zu Hause. Eine große Herausforderung für alle. Die Mitarbeitenden von Lavida wissen, dass diese Zeit für die Angehörigen eine große Belastung sein kann. Um die Senior_innen und ihre pflegenden Angehörigen zu unterstützen und zu entlasten und Ihnen dabei eine kleine Freude zu bereiten, bringen die Pflegefachkräfte zu ihrem Betreuungsbesuch einen persönlichen Ostergruß zu den Senior_innen nach Hause.

Mit Schutzkleidung ausgerüstet besuchen sie ihre SenTa-Gäste mit Unterstützungsbedarf und überreichen ihnen je einen Blumengruß mit Osternest. Den ersten Besuch bekam Sieglinde Maiwald. Die 85-Jährige Seniorin lebt allein in der Nürnberger Südstadt. Die SenTa Lavida besucht sie normalerweise an 5 Tagen in der Woche. „Ich gehe sehr gerne in die SenTa. Die Pflegerinnen und Pfleger sind alle furchtbar nett und ich freue mich auch auf die anderen Gäste,“ sagt sie. Über den schokoladig-blumigen Gruß und den Besuch von Pflegefachkraft Lisa Siebert freute sich Maiwald sehr. Im Gespräch erzählte sie, dass sie immer häufiger an die Nachkriegszeit denken muss und sich ertappt das Essen zu rationieren. Sieglinde Maiwald lebt in einer 2-Zimmer-Wohnung, am schwersten fällt es ihr deshalb, dass sie keinen Besuch bekommen und niemanden besuchen darf: „Beschäftigung ist für mich kein Problem, ich lese und koche gerne. Aber die Nähe zu anderen Menschen, vor allem zu meinen Kindern fehlt mir sehr.“

Umso mehr strahlte sie über den Besuch von Lisa Siebert. Gemeinsam sprachen die beiden Frauen auch über Hygiene und Möglichkeiten der Betreuung zu Hause durch einen ambulanten Pflegedienst. „Das brauche ich nicht, ich komme gut zurecht. Aber ich freue mich, wenn ich wieder in die SenTa gehen darf,“ sagt Maiwald. Auch Lisa Siebert freut sich auf die Zeit nach Corona: „Wir vermissen unsere Gäste, wünschen ihnen alles Gute und hoffen, sie alle gesund im Anschluss in Lavida wiederzusehen,“ sagt die 24-Jährige.

 

Tipps für zu Hause

Für die Zeit der Ausgangsbeschränkungen müssen sich auch Senior_innen und pflegende Angehörige zu Hause arrangieren. Da kann einem schon mal die Decke auf den Kopf fallen. Die Mitarbeitenden der Senioren-Tagespflegen der Rummelsberger Diakonie in Nürnberg, Ansbach, Karlstadt und Rummelsberg haben deshalb einige Beschäftigungs-Tipps zusammengetragen:

  1. Bilder sortieren: Schauen Sie sich gemeinsam alte Bilder an, sprechen Sie darüber und sortieren Sie sie – das macht allen Freude und aktiviert die Senior_innen.
  2. Blumen pflanzen im Hochbeet oder auf dem Balkon: Die Arbeit mit Erde und Pflanzen ist ein sinnliches Erlebnis und belebt Gemüt und Geister zugleich.
  3. Gemeinsam Kochen: Auch betagte Senior_innen können Gemüse schneiden oder putzen. Das macht allen Freude und am Ende kommt ein leckeres Essen dabei heraus, das man gemeinsam genießen kann.
  4. Wäsche zusammenlegen: Die meisten Senior_innen freuen sich, wenn sie zum Tagesgeschehen beitragen und im Haushalt unterstützen können.
  5. Musizieren und Singen: Machen Sie zusammen Musik oder hören Sie bekannte Lieder, bei denen Sie alle mitsingen können. Singen öffnet Herz und Geist.
  6. Schubladen ausmisten: Nutzen Sie die Zeit, um sich von alten Lasten zu befreien und Luft ins Haus zu bringen.
  7. Puzzeln: Ein Puzzle ist nicht nur eine geistige sondern auch eine motorische Herausforderung und aktiviert die Senior_innen. Achten Sie darauf, dass die Puzzleteile nicht zu klein sind.
  8. Malen und Zeichnen: Nicht nur Kinder malen gerne. Viele Erwachsene malen besonders gerne Mandalas. Den Senior_innen macht das auch viel Freude und es mobilisiert Kopf und Hände.
Von: Stefanie Dörr

Sieglinde Maiwald freute sich riesig über den Überraschungsbesuch von SenTa-Pflegerin Lisa Siebert sowie über den mitgebrachten den Blumen- und Ostergruß. Foto: Lidjia Gligoric