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23. Juli 2018

Wichernhaus-Mannschaft erkämpft Ticket für Berlin

Das Team des Förderzentrums für Körperbehinderte nimmt am Bundesfinale „Jugend trainiert für Paralympics“ teil – Landesschulsportfest gewonnen

Altdorf – Die Mannschaft des Förderzentrums für Körperbehinderte am Wichernhaus in Altdorf wird vom 23. bis 27. September beim Bundesfinale „Jugend trainiert für Paralympics“ in Berlin starten. Die Leichtathletinnen und Leichtathleten hatten Mitte Juli das Landesschulsportfest in Nürnberg gewonnen und sich so für die Endrunde der landesbesten Schülersportlerinnen und Schülersportler qualifiziert.

„Ich freue mich riesig auf den Wettkampf“, sagt Linus Sadenwater aus Neumarkt. Der 17-Jährige absolviert das Berufsvorbereitungsjahr am Förderzentrum der Rummelsberger Diakonie. In seinem Sportrollstuhl fuhr er in Nürnberg allen davon. Seine Lieblingsdisziplin ist Parcours fahren. „Da geht es darum, wie gut wir den Rolli beherrschen“, erzählt Linus Sadenwater. Wer nicht im Rollstuhl sitzt, kann auch Weitspringen. Thilo Mayer sprang in Nürnberg so weit wie noch nie bei einem Turnier. „Ich wollte es nochmal wissen“, sagt der 18-Jährige aus Winkelhaid. Das Landessportfest war sein letzter Schülerwettkampf, da er im September eine Ausbildung zum Packmitteltechnologen beginnt. Auch in den anderen Dreikampf-Disziplinen haben die 21 Schülerinnen und Schüler des Förderzentrums beim Sportfest am 11. und 12. Juli sehr gut abgeschnitten.

„Wir nehmen seit Jahren an dem Turnier teil und haben zum ersten Mal in Leichtathletik gewonnen“, sagt Sportlehrer Laszlo Ferencz. Für den 64-Jährigen ist das eine besondere Freude, da er in der kommenden Woche in den Ruhestand geht. „Es ist ein tolles Abschiedsgeschenk“, bedankt er sich bei seinen Schülerinnen und Schülern. Der Sportlehrer bedauert zwar, dass er in Berlin nicht dabei sein wird, aber die Mannschaft weiß er in guten Händen. Seine Nachfolgerin Simone Ludwig hat er in den vergangenen zwei Jahren eingearbeitet und sie wird die Mannschaft beim Finale betreuen.

Nach den Sommerferien beginnt die Vorbereitung. „Wir haben nicht viel Zeit und die Anforderungen unterscheiden sich von den Landessportfesten“, erklärt sie. In Berlin müssen sich die Sportlerinnen und Sportler in folgenden Disziplinen beweisen: 100-Meter-Sprint, 800-Meter-Lauf, Weitsprung und Kugelstoßen. „Besonders das Kugelstoßen werden wir üben, weil unsere Schülerinnen und Schüler das bisher nicht gemacht haben“, sagt die Sportlehrerin.

Dass die Konkurrenz bei „Jugend trainiert für Paralympics“ groß sein wird, ist allen klar. „Es ist toll, dass wir so weit gekommen sind“, freut sich Trainerin Ludwig. Auch Schulleiter Andreas Kasperowitsch ist beeindruckt von den Leistungen. Er betont, dass Sport und Bewegung an einem Förderzentrum mit Schwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung sehr wichtig seien. „Wir verfolgen einen ganzheitlichen Ansatz. Bewegung und Lernen gehören eng zusammen“, erklärt der Schulleiter.

Auch Linus Sadenwater sieht Berlin als Herausforderung. „Ich werde mich mit den besten Sportlerinnen und Sportler von Schulen aus ganz Deutschland messen und meine Leistungen hoffentlich weiter verbessern.“ Thilo Mayer ist 18 Jahre alt und darf deshalb laut Wettkampfregeln nicht mitfahren: „Ich drücke meinen Teamkollegen die Daumen, dass sie gut abschneiden, viel Spaß haben und viele spannende Leute treffen.“

Von: Heike Reinhold

Auf die Plätze, fertig, los: Thilo Mayer (vorne links) und Linus Sadenwater trainieren für Berlin. Im Hintergrund: Schulleiter Andreas Kasperowitsch (rechts) sowie die Sportlehrer Simone Ludwig und Laszlo Ferencz. Foto: Heike Reinhold