Menschen an Ihrer Seite.

Die Rummelsberger

Infos zum Standort
01. März 2018

Abschied von Oberin Diakonisse Gertrud Hampel

Nach einem erfüllten Leben, geprägt von Pflege, Fürsorge und Unterstützung verstarb Schwester Gertrud Hampel nun im Alter von 92 Jahren in Marktheidenfeld.

Marktheidenfeld – Die Rummelsberger Diakonie nimmt Abschied von Schwester Gertrud Hampel. Die letzte gewählte Oberin des Lehmgrubener Diakonissenmutterhauses Breslau war am 25. Februar 2018 im Alter von 92 Jahren verstorben. Die Mitarbeitenden des Haus Lehmgruben, die Bewohnerinnen und Bewohner sowie die Menschen in Marktheidenfeld werden die warmherzige und geradlinige Schwester Oberin vermissen: „Sie war immer im Einsatz und sich nie zu schade, auch vermeintlich geringwertige Tätigkeiten selbst zu erledigen“, so Diakon Ulrich Gräßel.

Das Umsorgen bekam die Diakonisse sprichwörtlich mit in die Wiege gelegt. Gertrud Hampel wurde am 16. Dezember 1925 als Älteste von insgesamt neun Kindern in Breslau geboren und musste deshalb schon früh in der Großfamilie mithelfen und zahlreiche Pflichten erfüllen. Nach ihrer Schulzeit machte sie eine Lehre im Büro der Handwerkskammer und schloss diese ab. Ihr privates Leben drehte sich schon damals viel um ihren Glauben und ihre Verbundenheit zur christlichen Gemeinschaft. Sie besuchte regelmäßig den Gottesdienst und auch den christlichen Jugendkreis. „Lieber als den Bund Deutscher Mädel,“ wie sie selbst einmal erzählte.

Nach den Wirren des zweiten Weltkriegs und der Vertreibung aus Schlesien, schloss Gertrud Hampel sich 1949 der Lehmgrubener Schwesternschaft an, die 1947 im Schloss Triefenstein eine Heimat auf Zeit gefunden hatte. Dort machte sie ihre Ausbildung zur Krankenschwester, anschließend arbeitete sie in Kitzingen, Eschwege und in Bad König im Operationssaal.

1964 wechselte sie in die Verwaltung des Diakonissen-Mutterhauses, das seit 1951 in Marktheidenfeld ein neues Zuhause gefunden hatte. Nach dem Rücktritt von Oberin Luise Deutschmann 1985 wurde Gertrud Hampel in das Oberinnen-Amt berufen und betreute die insgesamt 44 Schwestern im Feierabendhaus. Mit Leib und Seele kümmerte sie sich um die größeren und kleineren Nöte ihrer Mitschwestern. Sie half bei Organisation und Gestaltung der Schlesiertreffen und Einkehrzeiten im Mutterhaus, die Rektor Rudolf Irmler bis kurz vor seinem Tod hier organisierte. Ein Herzensanliegen waren ihr auch immer der Kontakt zum Johannesring, dem Kreis der Verbandsschwestern, sowie zum großen Freundeskreis der Lehmgrubener, der sich aus den Schlesiertreffen heraus gebildet hatte. Ihr großes Engagement für die Kommune Marktheidenfeld wurde 2005 mit der Verleihung der Verdienstmedaille besonders gewürdigt.

Nun hat sich Getrud Hampels Lebenskreis geschlossen. Nach einem langen erfüllten Leben, geprägt von Pflege, Fürsorge, Fürbitte und Unterstützung für andere durfte die Schwester Oberin in Frieden einschlafen und heimgehen zu Gott, ihrem himmlischen Vater.

Wir danken Gott für das Leben unserer Oberin, das auch unser Leben reicher gemacht hat und bitten ihn, dass er allen, die um Schwester Gertrud Hampel trauern, Trost spenden möge: ihrer Familie, ihren Freunden und Wegbegleitern.

Gott schenke ihr seinen Frieden.

Die Trauerfeier findet am Freitag, dem 2. März 2018, um 14 Uhr in der St. Johannes-Kapelle, im Haus Lehmgruben statt.

Von: Diakon Ulrich Gräßel

Dem Leben und Wirken der letzten Lehmgrubener Oberin ist derzeit in Rummelsberg ein Teil der Ausstellung (bis Ende Juni 2018 im Diakoniemuseum, Rummelsberg 47) „Kaiser, Kanzler, Rummelsberger“ gewidmet. Foto: RD