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25. November 2019

Alpakas für Jugendliche am Fassoldshof

In der Kinder- und Jugendhilfe Oberfranken entsteht ab Herbst 2019 ein ambulantes Zusatzangebot zur tiergestützten Pädagogik und Intervention mit Alpakas

Mainleus – Der Kontakt mit Tieren tut gut – auch in der pädagogischen Arbeit werden die positiven Effekte von tiergestützten Therapien und Angeboten geschätzt. In Fassoldshof entsteht ab Herbst mit dem Projekt Alpaka ein ambulantes, tiergestützt-therapeutisches Zusatzangebot für alle Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die stationär oder ambulant durch die Kinder-und Jugendhilfe Oberfranken betreut werden. Derzeit wohnen rund 60 Jugendliche und junge Erwachsene in Wohngruppen am Fassoldshof. 

Einige besuchen die private Berufs- und Mittelschule zur Erziehungshilfe vor Ort oder machen in einem der Handwerksbetriebe vor Ort eine Ausbildung zum Maler, Schreiner oder Metallbauer. Für das Projekt Alpaka steht auf dem Gelände der Kinder- und Jugendhilfe Oberfranken in Fassoldshof eine großzügige Wiese zur Verfügung. Hier werden künftig drei Alpakas leben, die neben einem Unterstand auch einen Offenstall (Weidezelt) zur Verfügung haben, in dem auch bei schlechtem Wetter die tiergestützten Angebote stattfinden können. Das tiergestützte Angebot ist besonders für Kinder und Jugendliche mit Bindungsstörungen, sozialer 
Phobie oder Ängsten geeignet und richtet sich insbesondere an die Mädchen und Jungen, die mit herkömmlichen pädagogischen Methoden nur schwer erreichbar sind, weil sie zum Beispiel gerade in einer akuten Krise stecken. Allein das Vorhandensein der Tiere wird von den Kindern und Jugendlichen als sichere und Halt gebende Struktur empfunden. In der pädagogischen Arbeit werden die Kinder und Jugendlichen in die alltägliche Pflege und Versorgung der Tiere einbezogen und führen die Alpakas bei gemeinsamen Spaziergängen unter Anleitung selbst.

„Die positiven Effekte tiergestützter Interventionen sind inzwischen auch wissenschaftlich belegt. Unser Anliegen ist es, mit unseren Angeboten ein großes Spektrum an Möglichkeiten zu bieten, um jedem  Einzelnen gerecht zu werden“, sagt Birgit Schumann, Bereichsleitung der Kinder- und Jugendhilfe Oberfranken. Der Einsatz von Tieren vermittelt positive  Erlebnisse und Erfahrungen. So werden Selbstvertrauen, Konzentration, Kontaktaufnahme und Lebensfreude der Kinder und Jugendlichen gestärkt. „Gerade für junge Menschen, die sich in der Beziehungsgestaltung zu anderen Menschen schwer tun, baut der Kontakt zu Tieren eine Brücke und vermittelt unvoreingenommene und positive Wertschätzung“, so Schumann. Heilerziehungspfleger Andreas Fröba wird die Tiere am Fassoldshof betreuen. Der tiergestützte Coach und Trainer im Reitsport, dem auch die drei Alpakas gehören, freut sich auf die Arbeit mit den Jugendlichen und den Tieren: „Jeder Mensch ist ein Unikat, ein einzigartiges Juwel, das manchmal nur die Hilfe eines Materials, einer Methode oder eben des Lebewesens Tier benötigt, um seine ganze Leuchtkraft zu entfalten“.

Von: Steffi Dörr

Heilerziehungspfleger, tiergestützter Coach sowie Trainer im Reitsport Andreas Fröba wird das tiergestützte Angebot am Fassoldshof leiten und die Alpakas betreuen.