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26. Oktober 2017

Impulsgeber der Jugendhilfe – seit 40 Jahren

Seit 1977 betreut die Rummelsberger Diakonie Kinder und Jugendliche aus ganz Deutschland. Zum 40. Geburtstag des Jugendhilfezentrums in Rummelsberg gab es viel Lob für den innovativen Träger der fachliche Standards gesetzt hat.

Rummelsberg – Ein Impulsgeber der Jugendhilfe hat seinen 40. Geburtstag gefeiert: Das Jugendhilfezentrum, kurz JHZ, der Rummelsberger Diakonie. Bei einem Festakt lobten Vertreter aus Politik und Jugendhilfe die professionelle pädagogische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Besonders gewürdigt wurde das JHZ für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und für die Innovationen, die die Rummelsberger Diakonie über alle die Jahre hinweg zu einem Impulsgeber der Jugendhilfe gemacht hat.

„Die Rummelsberger Diakonie und das Jugendhilfezentrum Rummelsberg überzeugen seit 40 Jahren als innovativer Träger, der sich der Sorgen und Nöte junger Menschen und ihrer Familien ganz individuell annimmt und uns als verlässlicher Partner zur Seite steht,“ betonte Dr. Harald Britze vom Bayerisches Landesjugendamt und lobte insbesondere auch die Arbeit des Pädagogisch-Therapeutischen Intensivbereichs in Rummelsberg, kurz PTI: „Das stete Bekenntnis, wenn es notwendig ist, auch freiheitsentziehend unterzubringen und gleichzeitig die Würde und Achtung der Jugendlichen zu wahren, verdient unsere Anerkennung.“

Auch Olaf Forkel, Mitglied der Geschäftsleitung der Rummelsberger Dienste für junge Menschen, skizzierte in seinem Rückblick das JHZ Rummelsberg als Wiege der Neuentwicklungen in der Rummelsberger Jugendhilfe: „Durch die sehr guten baulichen Voraussetzungen von Anfang an und das große Know-how wurde das JHZ schnell zu einer Einrichtung für anspruchsvolle Aufgaben.“ So eröffnete die Rummelsberger Diakonie 1983 die erste Heilpädagogische Tagesstätte in Nordbayern, die damals noch Tagesheim hieß, und bot 1986 als erster Träger in Nordbayern Sozialpädagogische Familienhilfen an.

Der Pädagogisch-Therapeutische Intensivbereich, der ebenfalls 1977 gegründet wurde, zieht im Herbst 2018 in einen Neubau. Seit über einem Jahr arbeiten die Pädagogen und Therapeuten dort bereits mit dem neuen pädagogischen Konzept „Mauern überwinden“. Das Besondere ist: In der geschlossenen Unterbringung geht es vom ersten Tag an um die Erziehung zur Freiheit. Dieses Konzept honorierte auch Dr. Mathias Schwabe in seinem Jubiläums-Vortrag. Der Professor für soziale Arbeit an der Evangelischen Hochschule Berlin hatte im Frühjahr 2017 fünf Tage lang die Arbeit im PTI in Rummelsberg begleitet und damals bereits festgestellt: „Der PTI lebt das offenste geschlossene Konzept, das wir bisher kennengelernt haben.“

So wie sich Gesellschaft wandelt, so verändern sich auch die Anforderungen an die Betreuung von Heranwachsenden. Und so ist es gut und richtig, dass „die Rummelsberger ihre Angebote immer wieder überdenken sowie erweitern und dabei das Motto `Keiner darf verloren gehen´ nicht nur benennen, sondern täglich leben“, sagte Landrat Armin Kroder in seiner Rede.

Darauf vertrauten auch die Gäste der Podiumsdiskussion. Jennifer Krappmann, stellvertretende Leiterin des PTI, fühlte sich ermutigt:  „Hier von den vielen ehemaligen und langjährigen Mitarbeitenden einmal so konkret zu hören, dass Jugendhilfe immer ein Prozess der Entwicklung war, zu dem auch mal ein Scheitern gehören kann, gibt mir Mut und Zuversicht, dass wir unseren Umzug im nächsten Jahr gut meistern werden.“

In die Zukunft der Rummelsberger Jugendhilfe blickte Vorstand Karl Schulz in seiner Rede: „Wenn ich auf vielleicht 80 Jahre Jugendhilfezentrum blicke, dann wäre es ein gutes Bild, wenn alles anders wäre: Kinder und Jugendliche mit emotionalen, körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen leben dann hier barrierefrei zusammen, wenn sie nicht zuhause erzogen und betreut werden können. Oder, noch schöner: Die Gebäude hier haben eine ganz andere Verwendung, da wir mit allem, was wir an Fachlichkeit, Beratung und Förderung tun können, direkt vor Ort bei den Menschen im Sozialraum sind.“ Ziel des Trägers sei eine stetige Weiterentwicklung der pädagogischen Angebote – als Reaktion auf gesellschaftliche Entwicklungen und abgestimmt auf die Bedürfnisse junger Menschen.

Von: Stefanie Dörr

40 Jahre Jugendhilfezentrum Rummelsberg: Seit 1977 betreut die Rummelsberger Diakonie Kinder und Jugendliche aus ganz Deutschland. Foto: Simeon Johnke 40 Jahre Jugendhilfezentrum Rummelsberg: Am Abend moderierte Thomas Bärthlein, Regionalleiter der Rummelsberger Dienste für junge Menschen im Nürnberger Land (stehend), eine Diskussionsrunde mit den Gästen Dr. Bernd Albert, ehemaliger Klassenlehrer des PTI, Jennifer Krappmann, stellvertretende Leiterin des PTI, Günter Lütke, ehemaliger Leiter des Jugendhilfezentrums, Bruno Polifke, Erblebnispädagoge und Reinhard März, Leiter des PTI Rummelsberg (von links). Foto: Stefanie Dörr