Nürnberg – Nachdem die Teilnahme am Nürnberger B2Run im vergangenen Jahr für Menschen mit Beeinträchtigung nicht ganz rund lief, hat die Rummelsberger Diakonie die Initiative ergriffen und bei den Verantwortlichen des B2Run angeklopft. „Wir sind auf die Veranstalter zugegangen, um sie bei Barrierefreiheit und Inklusion zu beraten“, sagt Finanzvorstand Dr. Tobias Gaydoul. „Schön, dass unsere Vorschläge auf offene Ohren stießen“, freut er sich. Um das gemeinsame Vorgehen zu besiegeln, trafen sich Vertreter des Rummelsberger Teams mit B2Run Co-Geschäftsführer Johannes Schinzler und Lucas Del Din, Standortleiter des B2Run im Max-Morlock Stadion, dem Ziel des Firmenlaufes in Nürnberg.
Neben Veranstaltungsmanagerin Andrea Buchfink ist erstmals das Rummelsberger Zentrum für barrierefreie Kommunikation eingeschaltet. Es berät im Bereich der leicht verständlichen Sprache und bei der physischen Barrierefreiheit. So wurde bereits die Strecke mit einem Rollstuhlfahrer des Rummelsberger Haus Mamre begutachtet. „Für Menschen mit einer körperlichen Einschränkung ist es wichtig zu wissen, was auf der Strecke auf sie zukommt“, erklärt Sabrina Weyh, Leiterin des Zentrums. Für Rollstuhlfahrer*innen ist es zum Beispiel relevant, welcher Untergrund sie erwartet. Ebenso wichtig ist eine gute Beschilderung vor Ort. Wo befinden sich die Behindertenparkplätze? Wo gibt es rollstuhlgerechte Toiletten?
Die Kooperation trägt schon ihre ersten Früchte: So wurden die Streckenpläne der B2Runs in ganz Deutschland mit Hinweisen zu der Beschaffenheit der verschiedenen Untergründe ergänzt. Zudem ist die Website des B2Runs in Nürnberg bereits auf einem B1 Sprachniveau, wodurch schwierige Begriffe leichter zu verstehen sind. Die wichtigsten Website-Inhalte sind ab sofort in einem separaten Dokument in leichter Sprache verfügbar. „Wir sind noch sensibilisierter, was eine Kommunikation angeht, die als diskriminierend aufgefasst werden könnte. Wir sind sehr dankbar für den Input und die Verbesserungen, die durch die Kooperation entstehen“, bestätigt der Organisator des Nürnberger B2Runs Lucas Del Din. „Wir erleben große Unterstützung für diese Zusammenarbeit und wollen auch zukünftig Barrieren abbauen, damit das Event nachhaltig inklusiver wird. Wir sind positiv gestimmt, über die Jahre weiter nachzubessern und dankbar für den anderen Blickwinkel auf das Event“, ergänzt Johannes Schinzler.
„Schön, wie das Team von B2Run auf unsere Vorschläge reagiert“, freut sich Andrea Buchfink. „Mit Nürnberg als Pilotprojekt geben wir hoffentlich den Anstoß für viele weitere Städte, in denen B2Run stattfindet, so dass Inklusion auch bei solchen Sportveranstaltungen selbstverständlich wird,“ ergänzt Weyh. Dr. Tobias Gaydoul wird selbst am Firmenlauf am 25. Juli rund um den Dutzendteich teilnehmen und freut sich besonders auf den diesjährigen B2Run, „bei dem wir wieder mit einem inklusiven Team an den Start gehen werden“.