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Die Rummelsberger

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16. Januar 2019

Chile-Peru-Bolivien-Schwalbtal

Albert Schmidt ist Mitarbeiter der Rummelsberger Diakonie und hat ein besonderes Hobby – er züchtet Alpakas

Alerheim –  Mitten im schönen Schwalbtal, wo sonst normalerweise Kühe, Schafe oder ein paar Hühner beheimatet sind, findet man bei Familie Schmidt eine kleine Alpaka Herde. Die Kamelart kommt ursprünglich aus Südamerika, genauer gesagt aus Chile, Peru oder Bolivien. Doch wie kam es dazu, dass die Alpakas nun auch im bayerischen Schwaben zu Hause sind?

Auf einer Reha im Jahr 2012 im Bayerischen Wald ist Albert Schmidt, der als Hausmeister bei der Rummelsberger Diakonie arbeitet, das erste Mal in Kontakt mit den Tieren gekommen. Er war sofort begeistert von ihrer sanftmütigen und doch zurückhaltenden Art. Mit ihren Kulleraugen und dem flauschigen Fell ziehen Alpakas viele in ihren Bann, so auch Albert Schmidt. Ein Jahr später entschloss er sich gemeinsam mit seiner Frau dazu, sich ein eigenes Alpaka zuzulegen. Daraus wurden dann schnell zwei: sie legten sich einen Wallach und eine tragende Stute zu. Aber bei zwei Alpakas blieb es selbstverständlich nicht, mittlerweile haben die Schmidts neun dieser Herdentiere. Doch die Alpakas sind für das Ehepaar Schmidt nicht nur irgendwelche Tiere, sondern echte Familienmitglieder. Das zeigt auch der mit viel Liebe gebaute Stall, in welchem sogar Bilder mit Namen der Alpakas hängen. Oft sitzen die Schmidts mit den Tieren im Garten oder gehen bei schönem Wetter mit ihnen spazieren.

Wie andere Kamele ist auch das Alpaka ein sehr genügsames, ruhiges und friedliches Tier, das sich hauptsächlich von Gras und Heu ernährt. Hierfür hat Albert Schmidt speziell für Alpakas angepasste Futtertröge gebaut.

Zum Verkauf stehen aktuell die beiden Alpaka Junghengste „Henry“ und „Emil“. Albert Schmidt ist es aber wichtig, genau zu wissen, wohin die Tiere verkauft werden. So hat er auch schon einige Kaufangebote für die Tiere abgelehnt, da er ausschließlich an Alpakaliebhaber, wie er selber einer ist, verkaufen möchte.

Gelegentlich kommen auch Gäste vorbei, die die Alpakas anschauen wollen: Gerade auf die Kinder der Heilpädagogischen Tagesstätte in Donau-Ries, die ab und zu die Schmidts und die Alpakas besuchen, haben die Tiere eine beruhigende Wirkung.

Jeden Frühling werden die Alpakas geschoren. Das gewonnene Vlies wird entweder zu Wolle gesponnen, welche dann zu einem hochwertigen Garn oder direkt zu Alpaka-Stepp-Bettdecken verarbeitet werden kann. Albert Schmidt erklärt, dass die Tiere das ganze Jahr über draußen sind. Sie haben aber einen offenen Stall, in dem sie jederzeit ein- und ausgehen können. Temperaturen bis zu minus 15 Grad machen Alpakas nichts aus, da es in den Anden, wo sie ursprünglich herkommen, nachts auch oft Minusgrade hat.

Neben den Alpaka-Bettdecken stellt Albert Schmidts Frau Angelika auch Nackenkissen, Socken, Schals und vieles mehr aus der Alpaka Wolle her. Sogar Filzeinlegesohlen gibt es jetzt, erzählt sie stolz. Besonders hervorzuheben ist, dass die Produkte sehr allergikerfreundlich, geruchsneutral und frei von Chemikalien sind. Außerdem weiß Angelika Schmidt genau, welches Produkt von welcher Wolle gemacht ist. So hat jeder der hergestellten Artikel seinen eigenen Charme und ist ein individuelles Einzelstück. Im Winter sind die Schmidts oft auf Weihnachtsmärkten in der Region unterwegs, um die Produkte zu verkaufen und die Alpakas bekannter zu machen. Das Ganze soll aber, wie beide betonen, nicht in Arbeit ausarten. Sie wollen immer noch genug Zeit für ihr gemeinsames Hobby haben – die Alpakas.

Von: Steven Himmelseher

Albert Schmidt füttert im selbstgebauten Stall seine Alpakas. Die Alpakas genießen die ersten Sonnenstrahlen im neuen Jahr.