Fürth/Zirndorf – Meterhohe Wände überwinden, durch knöcheltiefen Schlamm kriechen und durch eiskaltes Wasser tauchen: Der Extremlauf mit Hindernissen „Runterra“ in Zirndorf zieht alljährlich Hunderte von Läufern an. Zum sechsten Mal Jahr traten neben den üblichen Leistungssportlern auch Jugendliche und Mitarbeitende aus allen Jugendwohngruppen der Rummelsberger Diakonie in Fürth an.
Im Vordergrund steht bei „Runterra“ das Erlebnis. Die Teilnehmenden helfen und unterstützen sich gegenseitig. Da zählen nicht nur Ausdauer und Willenskraft, es kommt auch auf Teamgeist und Zusammenhalt an. So wurden Jugendliche von Betreuern aus dem Schlamm gezogen oder Huckepack getragen. Im Gegenzug wuchteten die Jungs manchen – fast doppelt so schweren – Betreuer über besonders herausfordernde Hindernisse.
Nach zwei Stunden trafen die letzten Extremsportlerinnen und -sportler ein. Zwei Teilnehmer der Rummelsberger Diakonie schafften es nicht ins Ziel. Der 15-jährige Mohamad Soleman verletzte sich und wurde von den Sanitätern abtransportiert, eine gesundheitlich angeschlagene Mitarbeitende musste kurz nach dem Start aufgeben.
Erschöpft, verdreckt und glücklich nahmen die Läufer ihre Medaillen entgegen. „Nächstes Jahr machen wir wieder mit“, freute sich Vahe Tunyan, der besonders stolz war über seinen Erfolg. Der 15-Jährige hatte in Folge eines Autounfalls zahlreiche Operationen gehabt, um den zertrümmerten Ellbogen in seinem rechten Arm wieder herzustellen. Die letzte OP war erst kurz vor dem Lauf gewesen und Vahe Tunyan hatte bis zuletzt um seine Teilnahme gebangt.
Von: Stefanie Dörr