Rummelsberg – Zuhause in ihrem Land setzen sie sich für ihre Mitmenschen ein, jetzt waren sie für einen Monat Gäste in Deutschland: Diakon Samuel Mori, Leiter von HuYamWi einer Betreuung (ambulant und stationär) von Aids-Waisenkindern am Fuße des Kilimandscharo, ist einer der tansanischen Diakone, deren Partner die Rummelsberger Brüderschaft ist. Ihn begleiteten die beiden Fieldworker Sifaeli Isaak, der zudem als Evangelist tätig ist und „Mama Epiphania“ Mathen.
Bereits Ende September war die kleine Gruppe aus Tansania der Einladung ihres Partnerdekanats Memmingen gefolgt, das mit seinem Förderverein MeWaiKi e. V. unter anderem den Waisendienst von Mori unterstützt. Für den Besuch ihrer tansanischen Freunde hatten die Vereinsmitglieder ein buntes Programm zusammengestellt, das auch den Besuch in Rummelsberg mit seinen Einrichtungen einschloss. Seit vielen Jahren pflegen die Rummelsberger Brüderschaft und die Rummelsberger Diakonie Kontakte nach Nordtansania. Rummelsberger Diakone arbeiten in Usa River und Faraja – beides Einrichtungen für Menschen mit körperlicher und geistiger Behinderung - sowie in der dortigen Diakonenausbildung.
Rummelsberg zu besuchen war von daher fast ein Muss für Diakon Mori. Natürlich gab’s hier ein freudiges Wiedersehen mit zwei seiner Rummelsberger Brüder, die in Tansania gelebt hatten. Auch eine Führung durch den Ort selbst stand auf dem Programm sowie ein Gang durch das Rummelsberger Berufsbildungswerk (BBW). Hier wie im tansanischen Usa River, das ein Rummelsberger Diakon leitet, erhalten junge Menschen mit Körperbehinderung eine Berufsausbildung.
Begleitet von Eberhard Westhauser aus Memmingen, der gleichzeitig als Dolmetscher fungierte, führten Laureen Enderlein und Tim Lotter die Gäste durch die Einrichtung. Interessiert lauschten die tansanischen Besucher den Erklärungen über Struktur und Konzeption des BBW. Vor allem die Werkhallen der Metallverarbeitung beeindruckten die Tansanier. Hier würden die Azubis fit für ihren Job gemacht, erklärte Ausbildungsleiter Jochen Wiegand, denn die Arbeitsbedingungen seien die gleichen wie später im Beruf.
Hier wie in Tansania bedeutet ein Beruf für Menschen mit Behinderung Selbstbestimmung und Unabhängigkeit – in Tansania, das zu den ärmsten Ländern der Erde zählt, ist er die Existenzgrundlage.
Von: Dorothée Krätzer