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Die Rummelsberger

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21. November 2017

Das Schicksal kunstvoll gemeistert

Bis Mai 2018 stellt der Nürnberger Künstler Markus Hofmann seine Aquarelle in der Beratungsstelle für Menschen mit erworbener Hirnschädigung der Rummelsberger Diakonie aus – Außerdem zu sehen: Wanderausstellung „Lust am Leben“

Nürnberg – Aus seinen Bildern spricht die Lust am Leben. Es sind phantasievolle Schöpfungen, gemalt mit warmen Farben und viel Bewegung in der Pinselführung. Markus Hofmanns Aquarelle haben eine positive Ausstrahlung – einem Schicksalsschlag zum Trotz. Der Nürnberger verunglückte vor 18 Jahren und erlitt ein schweres Schädel-Hirn-Trauma. Den Unfall hat er mit seiner Kunst verarbeitet. Rund 50 Familienmitglieder, Freunde und Interessierte kamen am Montag, 13. November, zur Vernissage in die Beratungsstelle für Menschen mit erworbener Hirnschädigung der Rummelsberger Diakonie. Ein halbes Jahr lang sind 17 Aquarelle von Markus Hofmann dort zu sehen. Gleichzeitig wird die Wanderausstellung „Lust am Leben“ des FORUMS GEHIRN gezeigt.

Ingrid Schön, Leiterin der Offenen Angebote der Rummelsberger Diakonie, eröffnete die Ausstellung. Sie erzählte kurz die Geschichte von Markus Hofmann, der sich nach einem schweren Fahrradunfall zurück ins Leben kämpfte. Nach einigen Monaten im Koma und im Wachkoma lernte er wieder Laufen, Sprechen, Lesen und Schreiben. Dennoch kann der heute 55-Jährige nicht mehr als Architekt arbeiten. Statt Pläne für Kino-Großprojekte wie den Neubau des Cinecittà in Nürnberg oder des Utopolis in Coburg zu zeichnen, zeichnet er nun Aquarelle. „Mit der Ausstellung will ich den Besuchern zeigen, dass ich auch nach meinem Unfall kreativ arbeiten kann“, sagte Markus Hofmann.

In Deutschland leben rund 800.000 Menschen mit den Folgen einer erworbenen Hirnschädigung. „Hirnverletzt, da stimmt dann das bisherige Lebenskonzept nicht mehr“, sagte Karl-Eugen Siegel, stellvertretender Vorsitzender des Selbsthilfeverbands FORUM GEHIRN, bei der Vernissage. Schädelhirnverletzungen, Schlaganfälle, entzündliche Hirnerkrankungen und Hirntumore sind dafür verantwortlich, dass für die betroffenen Menschen und ihre Angehörigen oftmals nichts mehr so ist wie es vorher war. Einen Einblick in den Alltag von fünf Menschen mit einer Hirnverletzung geben die Poster der Wanderausstellung „Lust am Leben“.

Die Ausstellung ist bis Mai 2018 in den Räumen der Beratungsstelle für Menschen mit erworbener Hirnschädigung in der Ajtoschstraße 6 in Nürnberg zu sehen. Der Eintritt ist frei. Die Öffnungszeiten: montags bis donnerstags zwischen 9 Uhr und 16 Uhr, freitags von 9 bis 13 Uhr. Wer ein Bild von Markus Hofmann kaufen möchte, kann sich an die Mitarbeitenden der Beratungsstelle wenden. Weitere Infos unter Telefon 0911 39 36 34 210.

Von: Heike Reinhold

Bei der Vernissage in der Beratungsstelle für Menschen mit erworbener Hirnschädigung der Rummelsberger Diakonie in Nürnberg (von rechts): Künstler Markus Hofmann, seine Mutter Heidi Hofmann, Ingrid Schön, Leiterin Offene Angebote der Rummelsberger Diakonie, Katrin Frank von der Beratungsstelle für Menschen mit erworbener Hirnschädigung, Freundin Joanne Ellis und Assistentin Yasmine Thoma. Foto: Heike Reinhold