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18. Juni 2021

Kicken vor der Kamera

BR-Team dreht Film über Angebote für Menschen mit Behinderung der Rummelsberger Diakonie in Hersbruck – Inklusives Fußball-Match Haus Weiher-Mannschaft gegen Stadtratsteam gefilmt

Hersbruck – Fußball vor laufender Kamera? Während der Europameisterschaft Weiß gegen Orange? Auf dem Platz stehen aber nicht Deutschland gegen die Niederlande. Auf dem Rasen des Hauses Weiher spielen Bewohner*innen und Mitarbeiter*innen mit dem Hersbrucker Stadtrat. Das Kicken hat Tradition in der Einrichtung für Menschen mit Behinderung der Rummelsberger Diakonie. Aber, dass das Match vom Bayerischer Rundfunk gefilmt wird, ist eine Premiere. Das dreiköpfige Fernseh-Team dreht für das Format BR mehr/wert einen Film über die Angebote für Menschen im Autismus-Spektrum und für Menschen mit Behinderung der Rummelsberger Diakonie in Hersbruck. Sendetermine sind Donnerstag, 24. Juni, und 5. August, um 19 Uhr.

Zweimal zehn Minuten haben Menschen mit und ohne Behinderung miteinander Fußball gespielt und jedes Tor gefeiert. „Fußball ist eine tolle Chance, einander mit viel Spaß zu begegnen“, erklärt Einrichtungsleiter Martin Chmel seine Begeisterung. Seit über zehn Jahren treffen sich die Fußballfreunde einmal jährlich für ein gemeinsames Spiel. „Heute geht es nicht ums Gewinnen“, sagt Bürgermeister Robert Ilg. Er betont, dass das Haus Weiher mit seinen Menschen fest zu Hersbruck gehört. „Bei uns ist Inklusion schon lange selbstverständlich“, so der Bürgermeister.

Florian Sörgel kickt beim Inklusionsteam des SV Altensittenbach und in der Weiher-Mannschaft. „Meine Hobbys sind Fußball und Klettern“, erzählt der 23-Jährige. Der Nürnberger lebt seit zwei Jahren im Haus Weiher. Er ist zufrieden mit seiner Leistung auf dem Platz: „Das war ein tolles Spiel“, sagt Sörgel, „ich habe den Ball richtig getroffen und dann reingeschossen ins Tor“, freut er sich. Auch beim Dreh im Kletterzentrum Hersbruck war Florian Sörgel mit dabei. Mit Unterstützung von Ehrenamtlichen des Deutschen Alpenvereins (DAV) klettern Bewohner*innen vom Haus Weiher dort regelmäßig außen und innen.

Zwei Tage war das BR-Team vor Ort und hat dokumentiert, wie Menschen mit Behinderung und Menschen im Autismus-Spektrum in Hersbruck leben. „Wir haben hier Wohn- und Arbeitsangebote für Menschen im Autismus-Spektrum“, informiert Ralph Eichenseher, Leiter des Fachbereichs Autismus. Die Bilder, die das BR-Team in der Begleitung der Autisten eingefangen hat, sind ruhiger als die applaudierenden Zuschauer am Rand des Fußballfelds. Die meisten Autisten sprechen nicht. Das bedeutet, sie äußern sich nicht lautsprachlich. In der Kommunikation erhalten sie Unterstützung durch die Mitarbeitenden des Fachbereichs. „Viele Bewohner*innen kommunizieren mit Hilfsmitteln und Methoden der Unterstützten Kommunikation, nutzen also beispielsweise Tablets“, erklärt Eichenseher.

Die Rummelsberger Diakonie investiert gerade in den Fachbereich Autismus. Demnächst sollen die Arbeiten an der neuen Förderstätte in Hersbruck starten. Anfang 2022 sollen in Weiher 14 Teilnehmer*innen eine Beschäftigung finden. Aber in der Förderstätte geht es nicht nur um Arbeit. Die Frauen und Männer lernen in speziellen Fördereinheiten die Methoden der Unterstützten Kommunikation (UK) besser kennen und anwenden. Auch die Hersbrucker sind für diese Kommunikation offen. „Wenn wir in der Stadt zum Einkaufen gehen, nutzen die Bewohner*innen auch schon mal den Talker zum Bestellen“, weiß Eichenseher.

Von: Heike Reinhold

Erstmals nach der Corona-Pause: Das Team des Hersbrucker Stadtrats und die Haus Weiher-Mannschaft treffen sich zum traditionellen Fußball-Spiel. Fotos: Heike Reinhold Menschen im Autismus-Spektrum, die bei der Rummelsberger Diakonie in Hersbruck leben und arbeiten, nutzen für die Kommunikation oft technische Hilfsmittel wie etwa ein Tablet mit Spachausgabefunktion. Foto: Christoph Karwath-Päge