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10. Mai 2019

Streetwork mit dem Drahtesel

Hersbruck hat seit April zwei neue Ansprechpartner für Jugendliche – Kooperation mit Rummelsberger Diakonie – Räume für inklusiven Treff gesucht

Hersbruck – Seit Anfang April haben Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in Hersbruck zwei neue Kontaktpersonen. Anna Lemmes und Harry de Boor von der Rummelsberger Diakonie sind seitdem als Streetworkerin und Streetworker auf den Straßen unterwegs. Mit dem Fahrrad kurven sie durch Hersbruck und gelangen schnell zu beliebten Treffpunkten wie Skateranlage und Güterhalle am Bahnhof. In den kommenden Wochen stellen sich beide an den Schulen vor.

„An uns können sich junge Leute wenden, wenn sie Unterstützung brauchen, zum Beispiel bei Bewerbungen oder bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz“, sagt Anna (34). Aber Harry und Anna bieten auch Unterstützung bei Problemen in der Schule oder mit den Eltern an. „Alles was ihr uns anvertraut, behandeln wir vertraulich“, verspricht Harry (57). Außerdem werden Daten der Ratsuchenden selbstverständlich nicht erfasst. Jeweils vier Stunden in der Woche sind die beiden für Hersbruck zuständig. Im Büro im Stadthaus sind sie mittwochs und freitags von 15.30 bis 16.30 Uhr erreichbar.

Finanziert werden die beiden von der Stadt Hersbruck und dem Landkreis Nürnberger Land. „Mir ist es wichtig, dass Kinder und Jugendliche ein offenes Ohr finden, wenn sie Unterstützung brauchen“, sagt Bürgermeister Robert Ilg. Er freut sich, dass er mit der Rummelsberger Diakonie einen starken Sozialpartner an Bord hat. „Das Konzept hat uns überzeugt“, sagt Ilg.

Dabei sind die beiden Streetworker nur eine Anlaufstelle, die die Stadt bietet. Vor sechs Jahren wurde bereits ein Stadtjugendrat gegründet. Die Ideen, die die jungen Hersbrucker dort entwickeln, werden dem Stadtrat vorgestellt und wenn möglich umgesetzt. Im Rahmen einer Befragung von jungen Bürgerinnen und Bürgern vor zwei Jahren, an der mehr als 80 Jugendliche teilnahmen, wurde zum Beispiel der Wunsch geäußert, wieder einen Jugendtreff zu gründen.

„Die Mittel für den Jugendtreff sind schon im Haushalt 2019 eingestellt“, erklärt Bürgermeister Ilg. Der Jugendtreff wird Teil eines inklusiven Konzepts sein. Im Rahmen des Projekts „Hersbruck inklusiv“ ist angedacht, Menschen miteinander in Kontakt zu bringen, egal welchen Alters und Herkunft, Menschen mit und ohne Behinderung. Momentan hakt es, weil die Stadt schon seit Ende vergangenen Jahres intensiv nach einer Immobilie sucht. „Wir freuen uns, wenn sich potentielle Vermieter melden“, hofft Bürgermeister Ilg auf Unterstützung.

Anna und Harry, die in der Jugendhilfe der Rummelsberger Diakonie beschäftigt sind, werden dann mit ihrem Büro in die neuen Räume umziehen. „Dann können uns die Jugendlichen im Jugendtreff direkt ansprechen“, sagt Harry. Was aber nicht bedeutet, dass die Fahrräder eingemottet werden: „Wir werden weiter unterwegs sein und uns vor Ort mit den Jugendlichen unterhalten.“ Wer nicht auf einen Besuch mit dem Rad warten will, kann die Streetworker anrufen, Anna unter 0151 25 56 84 20 und Harry unter 0151 20 19 27 56. Weitere Infos: https://hersbruck.de/leben-in-hersbruck/stadtgesellschaft/kinder-und-jugend/jugendarbeit/

Von: Heike Reinhold

Hereinspaziert: Die Streetworker Anna Lemmes und Harry de Boor (rechts) von der Rummelsberger Diakonie sowie Bürgermeister Robert Ilg (links) laden Jugendliche zum Gespräch ein. Foto: Heike Reinhold Mit dem Fahrrad gelangen die Streetworker Anna Lemmes und Harry de Boor von der Rummelsberger Diakonie zu den Treffpunkten der Jugendlichen in Hersbruck. Foto: Heike Reinhold