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25. September 2020

Gäste aus aller Welt

Neue Ausstellung „Ferne Nächste. Weltweite Diakonie aus Bayern“ im Rummelsberger Diakoniemuseum eröffnet

Rummelsberg – Mehr als 100 Gäste und Referent*innen aus aller Welt haben am Donnerstagabend gemeinsam die Eröffnung der neuen Ausstellung „Ferne Nächste“ im Diakoniemuseum in Rummelsberg gefeiert. Die Hygieneregeln und Reisebeschränkungen wurden dabei sehr genau eingehalten – denn außer dem Moderator, einem Techniker und insgesamt sechs Gästen, die vor Ort im Ausstellungsraum anwesend waren, wurden alle digital miteinander verbunden. Die Veranstaltung wurde über den Rummelsberger YouTube-Kanal live übertragen und Personen aus Papua Neu-Guinea, Brasilien, Österreich und anderen Ländern wurden online dazu geschaltet.

Nach einem virtuellen Rundgang, bei dem die Kamera Museumsleiter Dr. Thomas Greif live durch die Ausstellung folgte, sprachen die Gäste vor Ort mit Menschen an verschiedenen Orten weltweit, an denen bayerische Diakonie tätig ist. Diakonin Martina Fritze, die maßgeblich an der Entwicklung der neuen Ausstellung beteiligt war, interviewte Diakonin Marianne Lorenz-Jallah, die in Liberia unter anderem junge Frauen beim Einstieg in das Berufsleben begleitet. „Es ist total interessant, wie andere Kulturen Jugendarbeit machen“, erzählte die Diakonin via Live-Übertragung. „Eigentlich wurde ich nach Liberia gesandt, um dort zu beraten, aber eigentlich ist das gar nicht nötig, hier passiert schon ganz tolle Arbeit.“

Evy Obermayr und Maria Pasch-Knoll vom Museum im Haus Bethanien im österreichischen Gallneukirchen erzählten Diakon Martin Neukamm im digitalen Interview, wie die beiden diakonischen Träger, Rummelsberger Diakonie und Diakoniewerk Oberösterreich, durch Diakone vor Ort miteinander verbunden sind. Rektor Reiner Schübel, Vorstandsvorsitzender der Rummelsberger Diakonie, sprach mit Pastor Elibariki Kayaa, Direktor des Usa River Rehabilitation Centre, der live aus Tansania von der aktuellen Entwicklung der Diakonenausbildung erzählte. Dass die Internetverbindung ab und zu stockte, störte das Gespräch nicht. „Das Internet ist immer etwas instabil bei uns“, erklärte Direktor Kayaa. „Das sind eben reale Probleme der Kommunikation.“

Über die medizinische Versorgung in Papua-Neuguinea zeigte Armin Dörfer, Referent bei Mission EineWelt, einen vorher vorbereiteten Film. „In Papua-Neuguinea ist es jetzt 3 Uhr morgens, da haben wir auf eine Live-Schaltung verzichtet“, erklärte Dörfer. Er erzählte von seinem eigenen Leben als Missionarskind. „In Papua-Neuguinea sagen wir im Zusammenhang mit diakonischer Arbeit: ‚Walking together side by side‘, also zusammen auf dem Weg sein. Das reicht noch weiter, als auf Augenhöhe zu sein.“ Auch aus Südafrika erreichte ein Film die Veranstaltung. Pastor Emerson Lauvrs, Leiter einer diakonischen Schule in Brasilien, war dann wieder live im Gespräch mit Martin Backhouse, Leiter des Mabase-Verlags, der seinen Schwerpunkt auf Zeitschichte und Theologie legt. Lauvrs erzählte von der Arbeit der diakonischen Schule, die ihren Schwerpunkt auf die Entwicklung eines sozialen, diakonischen und spirituellen Bewusstseins legt und an der junge Menschen zwischen 14 und 18 Jahren aus ganz Brasilien unterrichtet werden.

Dass Diakonie im Ausland heute keine Einbahnstraße mehr ist, wie Reiner Schübel betonte, sondern dass es um einen Austausch und ein gemeinsames Lernen geht, zeigt die Ausstellung eindrücklich. In drei Bereichen werden die Anfänge der diakonischen Geschichte im Ausland beleuchtet. Die Geschichte von Diakon Karl Mittermeier, der ein ganzes Waisenhaus aus dem serbischen Neu-Pasua in einem Güterzug nach Deutschland evakuierte, Bilder von der ältesten Orgel Südafrikas, die Johann Lauterbach, ein deutscher Handwerker, gebaut hat und die bis heute in Shamrock Chapel genutzt wird, und die Entwicklung von Spendendosen verdeutlichen kurzweilig den Wandel von klassischer Mission hin zu einer partnerschaftlichen Entwicklung diakonischer Identität.

Die erste Gelegenheit, die Ausstellung vor Ort zu erleben, bietet sich kommenden Sonntag, 27. September. Geöffnet ist von 14 bis 17 Uhr. Museumsleiter Dr. Thomas Greif führt um 14.30 Uhr durch die Schau. Sonst ist die Ausstellung jeweils dienstags, donnerstags und an jedem ersten Sonntag im Monat von 14 bis 17 Uhr geöffnet. An den geöffneten Sonntagen findet außerdem um 14.30 Uhr jeweils eine öffentliche Führung statt. Für Gruppen sind Führungen nach Vereinbarung zu jeder Zeit möglich. Terminanfragen bitte an buchfink.andrea(at)rummelsberger.net. Weitere Infos unter www.diakoniemuseum.de

Von: Diakonin Arnica Mühlendyck

Rektor Reiner Schübel, Vorstandsvorsitzender der Rummelsberger Diakonie e.V., begrüßte die Gäste aus aller Welt via Live-Übertragung. (Foto: Mühlendyck) Dr. Thomas Greif (rechts) im Interview mit Arnim Dörfer, Referent für Papua-Neuguinea bei Mission Eine Welt. (Foto: Mühlendyck) Mehr Personen waren nicht vor Ort bei der Eröffnung der neuen Ausstellung „Fremde Nächste. Weltweite Diakonie aus Bayern.“ anwesend – alle anderen konnten die Veranstaltung live im Internet verfolgen.