Wenn Bilder Bildung ermöglichen
Ausstellung über Aktion Feuerkinder in Tansania endet mit Versteigerung
Rummelsberg – Drei, zwei, eins: meins! Mit einer Versteigerung hat jetzt die Fotoausstellung über die Aktion Feuerkinder im Tagungszentrum geendet. Mithilfe der Summe aus der Auktion von insgesamt 1320 Euro unterstützen die Bieterinnen und Bieter Kinder, Jugendliche und Familien in Tansania. Seit 2001 operiert das Feuerkinder-Team rund um Dr. Annemarie Schraml und Dr. Heinz Giering ehrenamtlich junge Menschen mit Fehlstellungen der Beine in dem ostafrikanischen Land. In der Ausstellung waren Fotos von den Einsätzen zu sehen. „Wir wollen, dass die Kinder gehen können, die Schule besuchen, eine Ausbildung machen und so aus der Armutsspirale ausbrechen“, sagte Dr. Schraml gestern. Insofern helfen die versteigerten Bilder, Menschen mit Behinderung in Afrika Bildung zu ermöglichen.
„Trost“, auf Suaheli „Faraja“, ist der Name des zweiten Projekts, zu dessen Gunsten viele der rund 50 Gäste des Abends boten. Das Diakoniezentrum Faraja fördert seit 1995 neben der Ausbildung von tansanischen Diakonen Menschen mit geistiger und multipler Behinderung in dem ostafrikanischen Land. Dass neben den Feuerkindern auch Faraja bedacht wird, ist Brigitte Oberreuther-Oerthel und ihrem Sohn Simon zu verdanken. Mutter und Sohn hatten im Frühjahr anlässlich des Jubiläums ein Gemälde der Rummelsberger Philippuskirche als Auftragsarbeit angefertigt. Sie hatten sich gewünscht, dass es einem guten Zweck dienen soll und eine Versteigerung zugunsten der Menschen in Tansania initiiert. Denn Unterstützung ist hier dringend nötig.
Projekte sind spendenbasiert
„Wenn es solche Projekte wie Faraja nicht gäbe, würden viele Menschen mit Behinderung in Tansania noch immer von ihren Angehörigen in den Dörfern versteckt werden“, stellte Diakon Herbert Lang klar. Die Arbeit in den Dörfern leisten derzeit das Diakonenpaar Gabi und Armin Raunigk gemeinsam mit tansanischen Mitarbeitenden und Mitgliedern der Kirchengemeinden in Tansania. Alle Projekte seien spendenbasiert, betonte Diakon Lang. Er hat selbst vier Jahre mit seiner Frau in Tansania gelebt und gearbeitet. Diese Woche verabschiedet sich der langjährige Geschäftsführer der Rummelsberger Diakone und Diakoninnen in den Ruhestand; er bleibt der Rummelsberger Diakonie und der Brüderschaft aber als „Afrikabeauftragter“ erhalten, wie Rektor Dr. Günter Breitenbach ihn augenzwinkernd nannte.
An Diakon Michael Krah, sonst Referent der Leitung der Rummelsberger Brüderschaft, ist ein Auktionator verloren gegangen. Geschickt und unterhaltsam führte er durch die Versteigerung von insgesamt sechs Exponaten: Fotos aus der Ausstellung kamen ebenso unter Krahs Hammer wie das abstrakte Gemälde der Philippuskirche und eine Malerei von Diakon Herbert Dachs. Vorstandsvorsitzender Dr. Günter Breitenbach „opferte“ sogar seine Krawatte als Auktionsmasse, als Krah ihn zur Erheiterung des Publikums darum bat. Auch für dieses Objekt fand sich unter den großzügigen Gästen ein Käufer. Und so hatten am Ende alle etwas vom launigen Abschluss der Fotoausstellung: die Besucherinnen und Besucher des Abends ihre Freude am Bieten und Überbieten, die Käuferinnen und Käufer an ihren Kunstwerken und die Menschen in Tansania an der Summe, die in die beiden Projekte fließen wird.
Spendenkonto:
Rummelsberger Diakonie e.V.
Evangelische Bank
IBAN: DE09 5206 0410 0003 5099 82 | BIC: GENODEF1EK1
Stichwort: „Spende Aktion-Feuerkinder“ oder „Spende Faraja“
Von: Andrea Wismath
oben: Das kleine deutsche Team vom Einsatz im August (v. l.): Dominic Reinhart, Julia Klausner, Daniela Klughardt, Grace Ayoo-Küffner, Marion Belzner, Dr. Annemarie Schraml. Foto: privat
Mitte: Dr. Annemarie Schraml mit dem ehemaligen Patienten Fadhili, der heute in einem Hotel arbeitet. Foto: privat
unten: Dr. Günter Breitenbach, Vorstandsvorsitzender der Rummelsberger Diakonie und Rektor der Rummelsberger Diakone und Diakoninnen (Fünfter von rechts), und Dr. Annemarie Schraml (rechts) mit Bietern, Künstlern und Gästen des Abends. Foto: Andrea Wismath
