Altdorf bei Nürnberg – Das Wetter meinte es nicht gut – doch das tat der Stimmung keinen Abbruch: Trotz Regens wurde das Sommerfest anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Wichernhauses Altdorf zu einem besonderen Ereignis voller Begegnungen, Musik und gemeinschaftlichem Miteinander. Kurzerhand wurde das Fest in die Innenräume verlegt.

Mehrere hundert Besucher*innen fanden den Weg in die Einrichtung der Rummelsberger Diakonie. Besonders bewegend war das Ehemaligentreffen – zahlreiche ehemalige Bewohner*innen kehrten zurück an ihren früheren Lebensort. Für viele war es ein emotionales Wiedersehen mit Weggefährt*innen, Mitarbeitenden und Erinnerungen. „So viele Ehemalige zu sehen, zeigt, wie sehr das Wichernhaus die Menschen geprägt hat“, sagte Kevin Kellermann, Heilpädagoge und Ausbildungsbeauftragter für die Region Nürnberger Land. „Es war in den letzten Monaten viel Arbeit – aber es hat sich mehr als gelohnt. Das hier ist echtes Teamwork. Bereichsübergreifend haben alle mit angepackt – das symbolisiert unser Gemeinschaftsgefühl.“

Das Sommerfest war Teil einer Veranstaltungsreihe zum 100-jährigen Bestehen des Hauses. Trotz der Verlegung nach innen blieb das Programm abwechslungsreich: Kinderspiele aus 100 Jahren, ein Rollstuhl-Parcours, Bogenschießen, Hobby-Horsing, eine Hüpfburg sowie kreative Mitmachaktionen der verschiedenen Bereiche – alles fand drinnen in abgewandelter Form statt. Auch die Sambagruppe „Vincivi“ sorgte mit ihren Rhythmen für eine ausgelassene Stimmung. Kulinarisch wurde von Gegrilltem bis zu veganen Gerichten viel geboten – die Gäste ließen es sich schmecken.

100 Jahre Begleitung von Menschen mit und ohne Behinderung 

Das Wichernhaus Altdorf begleitet seit 100 Jahren Menschen mit und ohne Behinderung. Mit den Jubiläumsfeierlichkeiten feiert die Einrichtung nicht nur ihre Geschichte, sondern vor allem das, was sie ausmacht: Gemeinschaft, Inklusion und gelebte Menschlichkeit.

Im Wichernhaus in Altdorf leben und lernen Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit einer Körperbehinderung und Mehrfachbehinderung. Die Bewohner*innen, Schüler*innen und Tagesgäste erhalten eine intensive therapeutische Förderung, jeweils individuell abgestimmt auf ihre Bedürfnisse. Egal ob Schule, heilpädagogische Tagesstätte oder Werkstatt: Die Mitarbeitenden der verschiedenen Bereiche des Wichernhauses arbeiten eng zusammen, mit dem gemeinsamen Ziel, dass die Klient*innen ein möglichst selbstständiges Leben führen können.

Festakt als Highlight im Oktober

Einen besonderen Höhepunkt im Jubiläumsjahr 2025 stellt der Festakt mit Ehrengästeempfang und Festgottesdienst am 25. Oktober dar. „Das ist der tatsächliche 100. Geburtstag, an diesem Tag wurde das Wichernhaus feierlich eingeweiht. Das wollen wir natürlich gebührend feiern“, kündigt Wichernhausleiter Diakon Thomas Jacoby an.