Was ist Palliative Care?

Die letzten Monate, Wochen und Tage seines Lebens erlebt jeder Mensch unterschiedlich. Dabei hat eine Bedeutung:

  • das Alter
  • die Symptome einer unheilbaren Erkrankung
  • die soziale Situation (u.a. Zugehörige, Wohnsituation)
  • die persönlichen Sichtweisen und die Einstellung zum Ende des Lebens

Palliative Care umfasst die Begleitung und Versorgung von Menschen am Lebensende.

Im Vordergrund stehen dabei die körperlichen, psychischen, sozialen und spirituellen Bedürfnisse der Patient*innen und die Linderung von möglichen Symptomen wie zum Beispiel Atemnot, starke Schmerzen, Übelkeit, Angst und Unruhe.

Palliativ geschulte Ärzt*innen, Pflegefachkräfte, Seelsorger*innen und viele mehr, arbeiten dabei eng zusammen, um den Patient*innen und deren Zugehörigen beizustehen, bis zum Ende mit der bestmöglichen Lebensqualität zu leben.

„Die wichtigste Grundlage unserer Arbeit ist die Hoffnung. Die Hoffnung nämlich, immer besser zu lernen, wie wir die Schmerzen und Nöte unserer Patientinnen und Patienten lindern können, wie wir sie besser verstehen und so aus ihrer Einsamkeit erlösen können, und auch, wie wir schweigen, wie wir zuhören und einfach da sein können. Wenn wir das lernen, werden wir auch merken, dass die wirkliche Arbeit nicht durch uns allein geleistet wird.“    Cicely Saunders

Wann beginnt Palliative Care?

Die Patienten lehren uns, wie die Begleitung am Lebensende gehen kann.“                                                                                                                            Cicely Saunders

Der Begriff Palliativ-Versorgung wird dann verwendet, wenn eine unheilbare Krankheit  und deren möglichen Symptome sich soweit verschlechtert haben, dass ein Ende des Lebenszeit absehbar wird.  

Dabei werden die letzten Monate, Wochen und Tage des Lebens von jedem unterschiedlich erlebt. Dabei hat eine Bedeutung:

  • das Alter
  • die Symptome der unheilbaren Erkrankung
  • die soziale Situation (u.a. Zugehörige, Wohnsituation)
  • die persönlichen Sichtweisen und die Einstellung zum Ende des Lebens

Eine palliative Versorgung umfasst in der Regel die letzten Lebensmonate, selten Jahre. Verschiedene Abschnitte teilen diese Zeit ein Häufig werden die Begriffe Prä-Terminalphase, Terminalphase und Finalphase verwendet um deutlich zu machen, welche medizinisch-pflegerischen Therapien in diesen Abschnitten sinnvoll notwendig sind, um bestmögliche Linderung bzw. Lebensqualität zu erhalten. 

Gesundheitliche Versorgungsplanung am Lebensende

"Ehrlich gesagt war es ganz schön anstrengend, sich mit diesen Themen zu beschäftigen. Gleichzeitig war es zutiefst erfüllend, zu wissen, dass andere sich für meine Sichtweise interessieren und meine Wünsche respektieren."

Um bestmöglich Menschen am Lebensende zu pflegen und zu begleiten, ist es sinnvoll, sich rechtzeitig mit diesem Thema zu befassen. Ein hilfreicher Baustein dazu ist die "Gesundheitliche Versorgungsplanung am Lebensende." Dieses freiwillige Angebot unterstützt Bewohnerinnen und Bewohner einer stationären Einrichtung und deren Zugehörige, sich mit Fragen und Vorstellungen zum eigenen Lebensende auseinander zu setzen. Was ist Ihnen wichtig für Ihr Lebensende? Welche medizinischen Therapien sollen ausgeführt werden, welche unterlassen werden. Wie soll bei Notfällen vorgegangen werden? Welche soziale und spirituelle Unterstützung wünschen Sie sich? Ausgebildete Gesprächsbegleiter unterstützen dabei die Meinungsbildung und dokumentieren ihre verbindliche Willensäußerung. Das Angebot ist kostenfrei.

Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung

Die Patientenverfügung regelt verbindlich ihre Willensäußerung zu medizinisch-pflegerischer Versorgung, auch in Notfällen. Meist werden dafür vorgefertigte Dokumente verwendet. Bei der Erstellung der Patientenverfügung ist es hilfreich, wenn sie sich dabei beraten lassen. Ebenso ist es sinnvoll, dass ihre möglichen Bevollmächtigten ihre Vorstellungen und Sichtweisen kennen. Eine Patientenverfügung kommt dann zur Anwendung, wenn Patientinnen bzw. Patienten nicht mehr in der Lage sind, selbst Entscheidungen zu den Möglichkeiten einer medizinisch-pflegerischen Therapie zu treffen. 

Notwendigen Entscheidungen müssen dann von einem Bevollmächtigten bzw. gesetzlichen Betreuer getroffen werden. Diese sind gehalten, ihre Vorstellungen umzusetzen. Dabei ist es hilfreich, dass diese dann von den Wünschen und Vorstellungen wissen. 

Welche Möglichkeiten gibt es in der Palliativen Versorgung

Spezialisierte Ambulante Palliative Versorgung (SAPV)

Um eine herausfordernde Symptomlast unheilbarer Erkrankungen im Endstadium lindernd zu begleiten steht Patientinnen und Patienten nach Verordnung durch den Hausarzt ein Team von Palliativ-Ärzten und Pflegekräften zur Verfügung. Meist gehören zu diesen Symptomen Schmerzattacken, Atemnot, Angst und Unruhe, Übelkeit, Erbrechen, ulzerierende Wunden. 

SAPV-Teams sind in der Regel auf Landkreisebene organisiert. Sie sind telefonisch rund um die Uhr verfügbar und kommen vor Ort nach Hause oder in eine stationäre Einrichtung. 

Palliativ-Station

Eine an ein Krankenhaus angeschlossene ärztlich geleitete Station mit interdisziplinären Team und besonderer räumlicher Ausstattung.  Ziel ist es, mögliche Symptome dahin gehend zu behandeln, dass die Patienten wieder zurück in die Häuslichkeit können. Auch hier ist eine ärztliche Verordnung Voraussetzung.

Ambulanter Hospizdienst nach § 39a SGB V Abs. 2

Unterstützt Schwerstkranke und deren Zugehörige durch Beratung und ehrenamtliches Engagement. Hauptberufliche Fachkräfte und ehrenamtliche Hospizbegleiterinnen und Begleiter unterstützen vor Ort durch ihr Da-Sein, durch Zeit und durch ihr offenes Ohr. Hospizbegleitung ist kostenfrei. Weiter bieten die Hospizdienste Beratung zu Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht kostenfrei an. 

Stationäres Hospiz § 37 SGB V

Lat. Hospicium (Gasthaus, Gastfreundlich). Versorgung von Schwerstkranken im Endstadium und Sterbenden. Die Versorgung erfolgt durch ein Interdisziplinäres Team und ist für Patientinnen und Patienten zuzahlungsfrei. Voraussetzung ist eine Genehmigung durch die Krankenkasse. Die Anzahl der Hospizbetten wird in den Regierungsbezirken geregelt. 

Wie kann die Fachstelle für Palliative Care helfen?

Die Mitarbeitenden der Fachstelle stehen als Ansprechpartner*innen zur Verfügung, sie bieten:

  • eine Vernetzung der Angebote
  • Beratung für Betroffene, Nahestehende und Mitarbeitende
  • Schulungen und Fachtage
  • Moderation ethischer Fallbesprechungen
  • Unterstützung bei der Erstellung von Konzepten zur palliativen Versorgung in den Einrichtungen
  • Vermittlung von ehrenamtlicher Hospizbegleitung

Leitlinien zum Assistierten Suizid

In den Leitlinien zum Assistierten Suizid finden Mitarbeitende Hilfestellungen zum Thema und Umgang mit assistiertem Suizid.

Download Leitlinien Assistierter Suizid

Anprechpartner*innen

Palliative Care

Adresse

Fachstelle für Hospiz und Palliative Care
Karin Hacker
Rummelsberg 46
90592 Schwarzenbruck
Deutschland

Funktion
Diakonin, Diplom-Sozialpädagogin FH, Systemische Beraterin, Hospizkoordinatorin Menschen mit Behinderung, Trauerangebote
Telefon

Palliative Care

Adresse

Fachstelle für Hospiz und Palliative Care
Johannes Deyerl
Rummelsberg 46
90592 Schwarzenbruck
Deutschland

Funktion
Diakon, Supervisor (ISC), Hospizkoordinator Bildung, ethische Fragenstellungen, Patientenverfügungen
Telefon