Uta Bauer wurde nach mehr als vier Jahrzehnten Tätigkeit im Psychosozialen Zentrum für Flüchtlinge (PSZ) Nürnberg mit einer emotionalen Feier offiziell in den Ruhestand verabschiedet. Rund 40 Gäste – ehemalige Kolleg*innen, langjährige Weggefährt*innen, Klient*innen, Vertreter*innen verschiedener Träger sowie ihre Familie – nahmen teil und machten deutlich, welche Bedeutung ihr Wirken für Nürnberg und die Flüchtlingsarbeit hatte. 

In ihrer Rede sprach Bauer von einem spannenden Berufsleben, in dem sie sich nie gelangweilt habe. Dabei hob sie die besondere Freiheit und Verantwortung hervor, die sie in der Diakonie Bayern und der Rummelsberger Diakonie erlebt habe. Über die Jahre unterstützte sie unzählige Familien bei Familienzusammenführungen, Aufenthaltsverfahren, in existenziellen Krisen sowie in Seminaren für Frauen und Kinder.

Besondere Aufmerksamkeit erhielt die Rede von Dr. Nasser Ahmed, Oberbürgermeisterkandidat in Nürnberg, der als Kind selbst an Freizeiten des PSZ teilgenommen hatte und betonte, wie sehr Uta Bauer Kindern Chancen eröffnet habe. Er machte deutlich, dass sein eigener Weg nur möglich gewesen sei, weil Menschen wie sie „mehr tun, als sie müssen“, und warb zugleich für Menschlichkeit und Haltung in einer Zeit polarisierter Debatten. 

Die Abschiedsfeier war geprägt von persönlichen Erinnerungen, Erzählungen und einem lebendigen Miteinander in den Räumen des Zentrums. Den geselligen Teil rundete eine äthiopische Kaffeezeremonie ab, die die internationale Prägung der Einrichtung unterstrich. Die Rummelsberger Diakonie würdigte Uta Bauer als engagierte Fachfrau, die Professionalität, Menschenwürde, Ausdauer und Offenheit verkörpert und das PSZ mit ihrer Haltung nachhaltig geprägt hat.

Psychosoziales Zentrum für Flüchtlinge Nürnberg

Das Psychosoziale Zentrum für Flüchtlinge (PSZ) in Nürnberg besteht seit den 1980er Jahren und bietet spezialisierte Beratungs- und Behandlungsangebote für Geflüchtete und ihre Familien. Es arbeitet überregional und kostenfrei für Klient*innen. Das Angebot umfasst sozialpädagogische und psychologische Beratung, Psychotherapie und traumaspezifische Betreuung für Geflüchtete sowie Unterstützung bei Familienzusammenführungen, Asyl- und Aufenthaltsfragen. Besondere Projekte: Zum PSZ gehören kreative und integrative Angebote wie das Projekt „ARTogether“, das über künstlerische Arbeit Begegnung und Teilhabe fördert. Das PSZ gehört zur den Rummelsberger Diensten für junge Menschen gGmbH. Mit stationären, ambulanten und flexiblen Hilfen erreichen 1.500 Mitarbeitende in ganz Bayern rund 2.500 junge Menschen im Alter von null bis 21 Jahren und deren Familien. Die gemeinnützige Gesellschaft gehört zur Rummelsberger Diakonie e.V., die seit mehr als 135 Jahren Menschen in verschiedenen Lebenslagen begleitet.

Bastian Döring/Georg Borngässer