Altmühltal-Werkstätten
Ralf Schmidt
Gstadter Str. 44
91757 Treuchtlingen
Deutschland
In den Altmühltal-Werkstätten arbeiten die Beschäftigten in einem modernen Umfeld. Die Werkstätten zogen 2016 in den Neubau nach Treuchtlingen. Die Beschäftigten können je nach ihren Interessen und Neigungen in der Schreinerei sowie im Wäsche- und Nähservice tätig sein oder in der Verpackung und Montage. Sie erhalten so viel Assistenz und Unterstützung, wie sie benötigen. Die Altmühltal-Werkstätten haben einen Therapieraum, bei Bedarf werden die Beschäftigten gepflegt.
Schulabgänger*innen beginnen in den Altmühltal-Werkstätten mit dem Eingangsverfahren. In dieser Zeit wird festgestellt, ob die Werkstatt die richtige Wahl war.
Nach drei Monaten wechseln die Beschäftigten in den Berufsbildungsbereich. Dort bleiben sie meistens zwei Jahre. Die Beschäftigten machen Praktika in der Werkstatt. Begleitend findet theoretischer Unterricht statt. Dieser soll über die Tätigkeit in den verschiedenen Arbeitsbereichen informieren und die Entwicklung der Persönlichkeit unterstützen.
Im Berufsbildungsbereich wird für jeden Beschäftigten ein Bildungsplan erstellt.
Darin wird Folgendes beschrieben:
Entwickeln sich die Beschäftigten weiter, wird der Bildungsplan entsprechend angepasst.
Schreinerei:
In der Schreinerei arbeiten die Beschäftigten an modernen Maschinen. Die Fertigung der Eigenprodukte erfolgt aus regionalem Massivholz.
Nach Kundenwunsch werden auch Kleinserien als Lohnarbeiten durchgeführt. Für den Verkauf im Werkstattladen werden z.B. verschiedene Futterhäuser, Nisthilfen nach Vorgabe des LBV oder Strand-Liegestühle hergestellt. Dazu sägen und schleifen die Beschäftigten die Einzelteile und fügen sie zusammen.
Wäscherei und Nähservice:
In der Wäscherei waschen und trocknen die Beschäftigten mit modernen Industriemaschinen. Zu den Kund*innen gehören Feuerwehren, sowie private und soziale Einrichtungen. Gebügelt wird mit einer Heißmangel oder einem Bügeleisen.
Die Beschäftigten der Näherei nähen Kirschkernkissen, Topflappen und Tragetaschen in verschiedenen Größen. Ein neues Produkt ist eine Brotzeit-Tasche aus Filz. Darin ist ein Vespermesser und Holzbrett enthalten. Das Holzbrett wird in der Schreinerei hergestellt. Diese Produkte werden im Werkstattladen verkauft. Die Beschäftigten ändern und flicken auch Kleidung im Auftrag ihrer Kunden.
Montage:
Die Beschäftigten sortieren, montieren und verpacken Brotzeit-Dosen und Baby-Trinkflaschen, die in einer Firma aus der Region Altmühlfranken hergestellt werden. Sie kontrollieren, ob die Dosen und Flaschen korrekt gearbeitet sind. Ihre Arbeit erledigen sie so, dass sie den Qualitätsanforderungen der Industrie entspricht.
Verpackung:
Die Beschäftigten verpacken Kabel, Stecker, Adapter und Stifte aller Art in Schachteln. Sie zählen die gewünschte Menge ab und stecken die Ware in Kartons. Die Pakete schicken sie dann an den Auftraggeber.
Beruhigter Arbeitsbereich und „Grünes Eck“:
Hier werden Beschäftigte mit einem hohen Unterstützungsbedarf individuell betreut. Ihre Fähigkeiten können sie bei kreativen Eigenprodukten einbringen oder im kleinen Gewächshaus bei der Aufzucht von Kräutern und Stauden aktiv mitarbeiten.
Werkstattladen:
Im Werkstattladen verkaufen die Beschäftigten Produkte aus der Schreinerei, Nähservice, Grünem Eck (Kräuter und Blumen) und anderen Werkstätten. Weitere Infos zum Werkstattladen.
Öffnungszeiten Werkstattladen:
Montag bis Mittwoch von 8 bis 12 Uhr und von 13 bis 16:45 Uhr
Donnerstag von 8 bis 12 Uhr und von 13 bis 15:45 Uhr
Freitag von 8 Uhr bis 12 Uhr
In den Altmühltal-Werkstätten in Treuchtlingen gibt es 80 Arbeitsplätze. Die Beschäftigten bereiten sich für eine Arbeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt vor. Dazu gehören Praktika in Unternehmen. Die Altmühltal-Werkstätten vermitteln auch Arbeitsplätze in Firmen, sogenannte Außen-Arbeitsplätze.
Die Arbeitszeit geht Montag bis Mittwoch von 8 Uhr bis 16:45, am Donnertag von 8 Uhr bis 16 Uhr und am Freitag von 8 Uhr bis 13 Uhr. Von 12 Uhr bis 13 Uhr ist Mittagspause. Für die Pause stehen ein Aufenthaltsraum und eine Sonnenterrasse zur Verfügung. Täglich gibt es ein frisches Mittagessen, das in der eigenen Küche gekocht wird.
Die Bezahlung in einer Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) erfolgt nach einem festen Lohnsystem. Die Beschäftigten sind unfall-, kranken-, pflege- und rentenversichert. Für Ihre persönlichen Fragen wenden Sie sich bitte an den Sozialdienst der Altmühltal-Werkstätten.
Alle Beschäftigten erhalten so viel Assistenz und Unterstützung, wie sie benötigen. Pflege ist grundsätzlich möglich. Fragen zur Pflege bitte direkt mit der Werkstatt-Leitung klären.
Die Beschäftigten haben in der Werkstatt die Möglichkeit, sich von Physio-, Logo- und Ergo-Therapeut*innen behandeln zu lassen.
Die Altmühltal-Werkstätten bieten den Beschäftigten sogenannte arbeitsbegleitende Maßnahmen an. Diese finden während der Arbeitszeit statt.
Arbeitsbegleitende Maßnahmen sind zum Beispiel:
Um einen Arbeitsplatz in einer Werkstatt zu bekommen, wendet man sich zuerst an die Reha-Beratung der Bundesagentur für Arbeit. Sie informiert Menschen mit einer Behinderung, ob die Arbeit in einer Werkstatt für sie geeignet ist. Dann wird ein Antrag beim zuständigen Kostenträger, wie zum Beispiel der Bundesagentur für Arbeit, beim Rentenversicherungsträger oder beim Bezirk gestellt. Wird der Antrag bewilligt, erteilt die zuständige Stelle eine Kostenzusage für den Platz in einer Werkstatt.
Wenn alles geklärt ist, meldet sich der Sozialdienst der Altmühltal-Werkstätten bei den neuen Beschäftigten. Der Sozialdienst ist Ansprechpartner für Beschäftigte, Eltern und Betreuer*innen. Er ist zuständig für die soziale Betreuung der Beschäftigten. Es ist möglich, vor Arbeits-Beginn ein Praktikum zu machen, um die Werkstatt und die Kolleg*innen kennenzulernen.
In den Altmühltal-Werkstätten werden Erwachsene mit überwiegend geistiger Behinderung aufgenommen. Ein Großteil der Beschäftigten hat neben dieser Diagnose noch Zusatzdiagnosen, zum Beispiel Körperbehinderungen oder seelische Behinderungen. Bei Bedarf werden die Beschäftigten gepflegt.
In der Werkstatt arbeiten Beschäftigte aus dem Einzugsgebiet der Altmühltal-Werkstätten. In der Regel leben die Beschäftigten in einem Umkreis von 20 Kilometern rund um Treuchtlingen. Es gibt einen Fahrdienst; auch für Rollstuhlfahrer*innen. Die Beschäftigten nehmen die Beschäftigung häufig nach Schulende auf. Es ist aber auch möglich, etwa aufgrund einer Erwerbsunfähigkeit später mit der Arbeit in der Werkstatt zu beginnen.
Wer nicht in einer Werkstatt arbeiten kann, kann die Förderstätte der Rummelsberger Diakonie in Pappenheim besuchen.
In der Region Altmühlfranken gibt es verschiedene Wohnangebote. Viele Beschäftigte leben in Pappenheim im Haus Altmühltal oder in kleinen Wohngemeinschaften in der Stadtmitte von Pappenheim oder in Treuchtlingen. Die Altmühltal-Werkstätten bieten einen Fahrdienst zwischen der Werkstatt und dem Wohnort an.
Wer in einer eigenen Wohnung leben möchte, kann sich an die Fachkräfte vom Ambulant unterstützten Wohnen im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen der Rummelsberger Diakonie wenden.
Die Altmühltal-Werkstätten arbeiten nach hohen Qualitäts-Standards. So wird gewährleistet, dass die Dienstleistungen und Produkte geplant, gesteuert und überwacht werden.
Qualität und Zuverlässigkeit der Arbeit sind Grundvoraussetzungen für die Kundenzufriedenheit.
Die Altmühltal-Werkstätten haben folgende Zertifizierungen:
Von links nach rechts: Rebecca Steinmeier (1. Vorsitzende), Ernst Wurzer, Jürgen Suban.
Menschen mit Behinderung, die in einen Arbeitsplatz in einer Werkstatt haben, haben ein Recht auf Mitbestimmung. Die diakonische Werkstätten-Mitwirkungsverordnung beschreibt diese Rechte und Aufgaben. Der Werkstattrat vertritt dabei die Interessen der Beschäftigten einer Werkstatt und wird alle vier Jahre gewählt. In der Werkstatt gibt es eine Frauenbeauftragte.
Ralf Schmidt
Gstadter Str. 44
91757 Treuchtlingen
Deutschland
Elisabeth Grimm
Gstadter Str. 44
91757 Treuchtlingen
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Martin Hanselmann
Beckstraße 21
91788 Pappenheim
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