Besuch auf Augenhöhe
08. Dezember 2025Rummelsberg – Mit geübten Bewegungen setzte Daniel Terzenbach die Räder des Rollstuhls in Bewegung und rollt in die Ausbildungshalle. Hier lernen junge Menschen verschiedene Metallberufe. Der Vorstand der Bundesagentur für Arbeit (BA) war zu Gast im Berufsbildungswerk (BBW) Rummelsberg. Auf Augenhöhe begegnete er den Teilnehmenden aus verschiedenen Bereichen. Im BBW können Menschen mit Reha-Status – zum Beispiel Menschen mit Handicap oder besonderem Förderbedarf – eine berufliche Vorbereitung oder Ausbildung absolvieren.
Individuelle Förderung und Praxisorientierung
Iris Thieme, eine der beiden Einrichtungsleitungen des BBWs, führte Terzenbach durch die verschiedenen Ausbildungsstätten. Das BBW Rummelsberg bildet aktuell 240 junge Menschen in 38 Berufen aus, die aufgrund von Körperbehinderungen, Lernschwächen oder psychischen Erkrankungen besondere Unterstützung – zum Beispiel Ergo- oder Physiotherapie, psychologische und pädagogische Fachdienste – erhalten. Terzenbach zeigte sich beeindruckt von der praktischen Ausrichtung der Ausbildung: „Die individuelle Förderung hier ist vorbildlich.“ Wichtig sei, dass die jungen Menschen nicht nur einen Abschluss, sondern auch echte Berufschancen erhalten und damit auch der Übergang in den ersten Arbeitsmarkt gelingt.
Gemeinsames Ziel: Inklusion am Arbeitsmarkt
„Inklusion am Arbeitsmarkt gelingt nur mit starken Partner*innen“, sagte Iris Thieme. „Schulsysteme, Ausbildung und auch das gesellschaftliche Bewusstsein müssen ineinandergreifen.“ Daniel Terzenbach stimmte zu: „Inklusion muss gelebt werden. Unternehmen, die Menschen mit Behinderung eine Chance geben, gewinnen nicht nur engagierte, loyale und qualifizierte Mitarbeitende – sie stärken auch ihre eigene Unternehmenskultur.“
Das BBW Rummelsberg und die Bundesagentur für Arbeit werden weiterhin eng zusammenarbeiten und gute, individuelle Lösungen entwickeln – für eine inklusive Arbeitswelt, in der Fachkräfte mit Behinderung selbstverständlich dazu gehören.
Das BBW ist Teil der „Rummelsberger Dienste für junge Menschen gGmbH“ (RDJ) und unterstützt Kinder sowie Jugendliche in schwierigen Lebenssituationen. Mit stationären, ambulanten und flexiblen Hilfen erreichen 1.500 Mitarbeitende in ganz Bayern rund 2.500 junge Menschen im Alter von null bis 21 Jahren und deren Familien. Die gemeinnützige Gesellschaft gehört zur Rummelsberger Diakonie e.V., die seit mehr als 130 Jahren Menschen in verschiedenen Lebenslagen begleitet.