Das Fest des Lebens und der Berufung
14. Oktober 2025Rummelsberg – Am Sonntag, 12. Oktober 2025, sind fünf junge Frauen in ihr Amt als Diakonin und als Mitglieder der Gemeinschaft in einem festlichen Gottesdienst in der Philippuskirche in Rummelsberg eingesegnet worden. Seit 1. September arbeiten sie auf ihren ersten Dienststellen – als pädagogische Fachkräfte, Jugendreferentinnen und Gemeindediakoninnen in Fürth, Rummelsberg, Altdorf, Landshut und Schwabach.
„Wir feiern heute das Fest des Lebens und der Berufung“, begrüßte Diakonin Christine Meyer, Älteste der Rummelsberger Diakoninnengemeinschaft, die Frauen im Gottesdienst. Neben Christine Meyer führte Studierendenbegleiterin Diakonin Harriet Tögel durch den Gottesdienst. Musikalisch wurde dieser von Kantor Dr. Thomas Greif und René Hurtienne an der Trompete begleitet.
Oberkirchenrat richtet wichtige Botschaft an Frauen
Im Gottesdienst predigte Oberkirchenrat Stefan Reimers über die biblische Figur Rahab, eine Prostituierte, die „ihre Furcht in Frechheit umwandelte“ und so Geschichte schrieb. „Muss uns das nicht einfach umhauen, wie das damals mit Gottes Segen zugegangen ist“, fragte der Oberkirchenrat. „Nichts ist einfach schön und heilig. Überall bricht sich das normale Leben Bahn“, so Reimers.
Seine Botschaft an die jungen Frauen: „Wir alle sind auf diesem steinigen Weg in einer unsicheren Welt voller Zweifel und Orientierungslosigkeit unterwegs.“ Er ermutigte sie, den Geist Gottes in allen Menschen zu suchen, auch in jenen, mit denen sie nicht mit ihm rechneten. „Sie sollen dazu beitragen, Not zu lindern und Menschen zu ermutigen.“ Dieser diakonische Auftrag, der allen Christ*innen Aufgabe ist, gelte für Diakon*innen in besonderer Weise.
Feier nach dem Gottesdienst
Nach dem Gottesdienst feierten die Frauen mit ihren Freund*innen, Familien und Ehrengästen weiter. Peter Barbian, Brüdersenior und Leiter der Rummelsberger Brüderschaft, erzählte in seinem Grußwort eine Geschichte von einem Meister und seinem Schüler. „Nun seid ihr nicht mehr die Schülerinnen, sondern die Meisterinnen. Ihr habt Rat, Trost und Orientierung und die Menschen werden auf eure Antworten hören“, so Barbian.
Auch der Verband evangelischer Diakonen-, Diakoninnen- und Diakonatsgemeinschaften in Deutschland überbrachte ein Grußwort und forderte die Frauen dazu auf, nicht im bayerischen Raum zu verweilen, sondern immer wieder den Blick über den Tellerrand zu wagen, in andere Landeskirchen und andere diakonische Gemeinschaften hinein.
Diakoninnen herzlich in Gemeinschaft aufgenommen
Diakon Johannes Lichteneber sprach stellvertretend für die neuen Dienstgeber*innen der Frauen. „Ihr habt euch auf den Weg gemacht, Verantwortung zu übernehmen. Das verdient Anerkennung und Respekt“, so der Leiter der Heilpädagogischen und Therapeutischen Wohngruppen in Fürth der Rummelsberger Dienste für junge Menschen (RDJ).
Diakon Stefan Helm, seit 1. Oktober gewählter Berufsgruppenvertreter der Diakon*innen, bezog sich in seinem Grußwort auf den von Diakon*innen vielgenutzten Hashtag #freiunddochgehaltensein. „Ich wünsche euch, dass ihr spürt, dass ihr frei und doch gehalten seid – von eurer Gemeinschaft und von Gott.“ Die Diakoninnen Jessica Hüttner und Rebekka Mildner hießen die Frauen im Namen des Vertrauensrates herzlich in der Gemeinschaft willkommen. „Ihr seid nicht allein, wir stehen hinter euch! Und wir haben ja alle einen gemeinsamen Begleiter.“
Für die jungen Männer, die am Sonntag, 19. Oktober 2025, eingesegnet werden, sprachen Janis Hübschmann und Peter Maier ein Grußwort für ihre Ausbildungskameradinnen. „Ihr seid jetzt fertig und zwar nicht mit den Nerven, sondern mit der Ausbildung“, gratulierte Janis Hübschmann. Sie überreichten allen ein selbstgebautes Klangspiel, das dem großen Windspiel im Haus der Diakoninnengemeinschaft nachempfunden ist. „So sollt ihr in stürmischen Zeiten auch schöne Klänge hören, im Alltag die feinen Zwischentöne und jederzeit euren ganz persönlichen Klang“, so Peter Maier. Für die Frauen in Ausbildung sprachen Lea Amy Dunleavey und Anja Gebhard. „Die Zeit vom Beginn der Ausbildung bis zur Einsegnung erscheint so lang und dann ist sie plötzlich vorbei.“ Das letzte Wort gebührte wie immer den fünf Einsegnungsfrauen, die sich herzlich und lautstark bedankten.