Das Gute bewahren – 62 Absolvent*innen starten in der Heilerziehungspflege
07. August 2025Ebenried – 62 frischgebackene Fachkräfte für Heilerziehungspflege und Heilerziehungspflegehilfe feierten am Mittwoch, 30. Juli 2025, ihren Abschluss. Die Feier fand in der Rummelsberger Fachschule für Heilerziehungspflege (-hilfe) in Ebenried mit rund 250 Gästen statt. Zum mittlerweile 52. Mal verabschiedete die Fachschule ihre Absolvent*innen. Im feierlichen Rahmen und unter abwechslungsreicher, musikalischer Begleitung wurden in einem offiziellen Teil die Zeugnisse verliehen.
„Prüfet alles und behaltet das Gute“ – mit der diesjährigen Jahreslosung der Rummelsberger Diakonie verwies Diakon Christian Oerthel, Fachbereichsleitung Berufliche Schulen, auf die Relevanz des Berufes und sprach gleichzeitig die gesellschaftlichen Herausforderungen an, denen sich der soziale Bereich stellen muss. „Gerade in der Heilerziehungspflege ist es besonders wichtig, immer auf dem neuesten Stand zu sein und sich ständig weiterzuentwickeln. Das Gute zu behalten, bedeutet aber auch, dass wir das, was sich bewährt hat, festhalten und weitergeben sollen – auch in krisenreichen Zeiten.“
Schulleiterin Andrea Degenkolb betonte in ihrer Rede insbesondere die Vielseitigkeit der Ausbildung und der Lernenden: „Ich habe größten Respekt vor der Leistung Schule, Arbeit und Privatleben unter einen Hut zu bekommen. In der Heilerziehungspflege haben wir mit ganz unterschiedlichen Lernenden zu tun. Viele haben bereits eine eigene Familie, das macht die Lernumgebung umso spannender.“
Neun Absolvent*innen mit der Note sehr gut
Von den 23 Absolvent*innen der Heilerziehungspflegehilfe haben neun mit der Note sehr gut abgeschlossen. 20 der 39 Absolvent*innen der dreijährigen Ausbildung haben zusätzlich die Ergänzungsprüfung zur Fachhochschulreife mit Erfolg abgelegt. Ein beachtliches Ergebnis. Der Weg bis dahin war nicht immer einfach. Die berufsbegleitende dreijährige Ausbildung umfasst rund 2000 Unterrichtsstunden in Fächern wie beispielsweise Pädagogik und Heilpädagogik, Psychologie, Medizin, Pflege, Bewegung, Musik und Spiel und über 1000 Stunden in der Praxis. In der einjährigen Heilerziehungspflegehilfe-Ausbildung sind es 720 theoretische und circa 400 praktische Unterrichtsstunden.
Das Besondere an der Fachschule in Ebenried ist neben ihrem umfangreichen Praxisbezug jedoch die idyllische Lage, die zum ganzheitlichen Lernen anregt, wie der Bürgermeister der Gemeinde Allersberg, Daniel Horndasch, betonte. Und er muss es wissen – war er doch selbst als Schüler in dieser Schule, die damals noch als Grundschule fungierte.
Die starke Verbindung von Theorie und Praxis, von Schule und Einrichtung in der Rummelsberger Diakonie fand in der Rede von Andreas Ammon, Leiter des Auhofs, Platz. Als ehemaliger Heilerziehungspfleger weiß er, was die Auszubildenden durchmachen, auch wenn er jetzt mit völlig anderen Aufgaben betraut ist. „Ich weiß genau wie es ist, wenn man Geduld haben muss, wie es ist, wenn man schöne Erlebnisse zusammen teilen kann, aber auch, wie es ist, wenn Konflikte zu bewältigen sind.“
Fachkräfte in vielen Bereichen tätig
Die neuen Fachkräfte können sich in vielen Bereichen verwirklichen: so zählt natürlich die Behindertenhilfe von der Schulvorbereitenden Einrichtung bis zur Seniorenbetreuung, aber auch Kindertagesstätten, Suchteinrichtungen oder der Frühförderbereich zu den Einsatzgebieten.
Für das kommende Schuljahr sind noch Ausbildungsplätze zu vergeben. Interessent*innen können sich unter https://fachschule-hep.rummelsberger-diakonie.de/ informieren.
