Ein viertel Jahrhundert Hoffnung

02. Oktober 2025

Rummelsberg/ Arusha – Mit einem festlichen Gottesdienst, berührenden Reden und dem Blick auf 25 Jahre lebensverändernde Hilfe feierte die „Aktion Feuerkinder“ der Rummelsberger Diakonie am vergangenen Sonntag ihr Jubiläum. Seit dem ersten Einsatz im Jahr 2000 haben die ehrenamtlichen Teams um Dr. Annemarie Schraml über 3.000 Kindern in Tansania mit Verbrennungen oder Fehlbildungen durch Operationen zu einem selbstbestimmten Leben verholfen – und damit ganzen Familien neue Perspektiven eröffnet.

Gottesdienst mit tansanischem Flair

Der Festtag begann mit einem Gottesdienst in der Rummelsberger Philippuskirche, geleitet von Brüdersenior Diakon Peter Barbian. Tansanische Musik und bunte Blumenarrangements schufen eine Atmosphäre der Verbundenheit zwischen den Kontinenten. „Wir sind so anders und doch so gleich“, betonte Barbian in seiner Predigt. Berichte von Beteiligten vor Ort, gaben der Gemeinde einen Einblick in die Arbeit der Hilfsaktion. „Wir sprechen vor jeder OP ein Gebet“, berichtet ein Teilnehmender, „eine tansanische Schwester singt, unterstützt und beruhigt das Team während der Eingriffe. Dafür bin ich dankbar.“

Festakt: Rückblick auf 25 Jahre

Im Anschluss fand der offizielle Festakt im Berufsbildungswerk Rummelsberg statt. Landrat Armin Kroder würdigte das Engagement der „Feuerkinder“ in einer Ansprache: „Wer gesund ist, hat meist viele Wünsche. Wer aber krank ist, hat meistens nur einen Wunsch“, sagt er. Deshalb sei die Arbeit des Teams so wichtig und lobenswert.

Nach mehreren Grußworten direkt aus Tansania berichtet Dr. Annemarie Schraml, Mitbegründerin der Aktion, bewegend von den Anfängen. Nach einem Tansania-Urlaub von Mitbegründer Heinz Giering war die Idee der Aktion geboren. Giering, Schraml und Schwester Erika Depner organisierten die ersten Operationen mit einfachsten Mitteln. Das Projekt wuchs mit der Zeit: „Der Bedarf ist groß. Es sind immer mehr Patienten als OP-Plätze.“

Bilanz einer Erfolgsgeschichte

Seit 2000 organisierte die „Aktion Feuerkinder“ insgesamt 43 Einsätze mit deutschen Ärzt*innen, Pflegekräften und Handwerker*innen in Tansania. In den Anfangsjahren packte das Team die benötigten Materialien noch in Rummelsberg in Kartons und versendete diese per Luftfracht nach Tansania. Inzwischen ist die Organisation professionell aufgestellt: „Das OP-Material bestellen wir bei einem Krankenhaus, um den Transport kümmert sich eine Spedition“, berichtet Schraml. 

In all den Jahren arbeitete das Feuerkinder-Team immer eng mit den Fachkräften vor Ort zusammen. Die Zahlen sprechen für sich:

  • Über 3.200 Operationen 

  • 9.200 ambulante Behandlungen und/ oder Beratungen

  • Aufbau einer orthopädischen Werkstatt, die Prothesen und Hilfsmittel vor Ort fertigt

  • Bau einer Schule mit Unterricht - auch auf Englisch

  • Finanzierung der Ausbildung tansanischer Ärzt*innen, medizinischen Fachpersonals – für langfristige Selbstversorgung

  • Bau eines neuen OP-Traktes

  • Bau einer Geburtsklinik und Gynäkologie

  • Bau einer Notfall-Ambulanz

Der Festakt klang mit einem gemeinsamen Essen aus. Die Stimmung war geprägt von Dankbarkeit – und der Gewissheit, dass die Geschichte der Aktion „Feuerkinder“ weitergeht. Das Projekt wird ausschließlich durch Spenden finanziert und mit viel Herzblut ehrenamtlich durchgeführt. 

Weitere Infos zur Aktion Feuerkinder finden Sie unter:
www.rummelsberger-diakonie.de/feuerkinder

  • Asanta Sana - das ist Swahili und bedeutet "Vielen Dank"
    Foto
    Lisa Vogel
  • Die Ehrenamtlichen, die in den vergangenen 25 Jahren bei mindestens einen Einsatz der „Aktion Feuerkinder“ in Tansania mit Dr. Annemarie Schraml (zweite von rechts) begleitet haben.
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    Lisa Vogel