Glauben und Handeln miteinander verknüpfen
21. Oktober 2025Rummelsberg – Am Sonntag, 19. Oktober 2025, sind vier junge Männer in ihr Amt als Diakon und als Mitglieder der Rummelsberger Brüderschaft eingesegnet worden. Beim Gottesdienst in der Philippuskirche haben sie bewusst „Ja“ zu ihrem Dienst als Diakon und Sendbruder gesagt.
Seit September arbeiten sie in ihren jeweiligen Einsatzstellen in Diakonie und Landeskirche in Nürnberg, Bayreuth, Michelau und Weiden in der Oberpfalz. Der Leiter der Brüderschaft, Diakon Peter Barbian, führte gemeinsam mit Studierendenbegleiter Diakon Frank Grohmann durch den Gottesdienst. Der Brüdersenior nahm in seiner Ansprache Bezug zur 130-jährigen Geschichte der Rummelsberger Brüderschaft und hielt die jungen Diakone dazu an, mit ihrem Dienst weiter an dieser zu bauen.
Zusammenhang zwischen Handeln und Glaube
In der Predigt sprach Oberkirchenrat Stefan Reimers über den Zusammenhang zwischen Handeln und Glaube. „Wie beeinflusst mein Glaube mein Handeln? Gibt es gutes Handeln ganz ohne Glauben oder entsteht der Glaube vielleicht sogar erst durch unser Handeln“, fragte er die Festgemeinde. Jesus sei in der Beantwortung dieser Fragen nicht eindeutig, so der Oberkirchenrat. Und wir Menschen stünden ständig vor der Frage, ob unser Handeln und unsere inneren Überzeugungen zusammenpassten. Dabei sehnten wir uns eigentlich nach Eindeutigkeit, Klarheit und innerer Einstimmigkeit.
„Als Diakone kommen Sie auch nicht darum herum, den Glauben und das Handeln miteinander zu verknüpfen und immer gute Wege zu suchen, um mit dieser Zerrissenheit umzugehen“, richtete er sich an die vier Dienstanfänger. Gut, dass die Kirche eben keine Kirche der Hundertprozentigen sei, sondern eine Gemeinschaft der Suchenden.
„Ihr werdet so dringend gebraucht“
Im Anschluss an den Gottesdienst feierten die Diakone mit Familie, Freund*innen und Ehrengästen im Brüderhaus den Festtag. Das erste Grußwort sprach Diakonin Heike Gatzke von der Diakonischen Gemeinschaft Paulinum in Bad Kreuznach, die als Vertreterin des Verbands evangelischer Diakonen-, Diakoninnen- und Diakonatsgemeinschaften in Deutschland e.V. (VEDD) geladen war. Sie begrüßte die jungen Diakone als Neumitglieder im Verein. „Toll, dass ihr eurer Berufung gefolgt seid. Ihr werdet so dringend gebraucht“, so Gatzke.
Diakonin Christine Meyer, die als Älteste der Diakoninnengemeinschaft stellvertretend für die der Brüderschaft am nächsten stehende diakonische Gemeinschaft sprach, wies in ihrem Grußwort auf den internationalen Tag der Restaurierung hin, der am gleichen Tag wie die Einsegnung gefeiert wurde. „Auch wir sollten erhalten, was zählt“, fasste sie zusammen. Sie forderte die Brüder auf, in ihrem Dienst mutig zu sein und dadurch die Botschaft von einem liebenden Gott zu erhalten.
Stellvertretend für die Dienstgebenden der vier Diakone sprach Leonie Neukamm, stellvertretende Einrichtungsleiterin der Heilpädagogischen Wohngruppen im Martin-Luther-Haus der Stadtmission Nürnberg. „Der Weg in der Jugendarbeit ist oft steinig. Wir freuen uns, diesen gemeinsam mit dir zu gehen“, wandte sie sich direkt an ihren neuen Kollegen Janis Hübschmann. Die Diakone Maximilian Hagn und Benjamin Molinaro sprachen stellvertretend für den Brüderschaftsrat und übersetzen ihr „Standardgrußwort“ simultan in „klare Worte.“ So wurde aus „Bringt euch ein, wo ihr gebraucht werdet, und schenkt den Menschen eure Zeit“ schnell ein „Mitmachen, nicht nur zuschauen“. Sie forderten die vier Dienstanfänger auf, den Tag zu genießen und sich feiern zu lassen. „Heute geht es um euch, das habt ihr euch verdient.“
Diakoninnen überbringen musikalischen Gruß
Vier der fünf Diakoninnen, die in der vorhergehenden Woche eingesegnet worden waren, überbrachten einen musikalischen Gruß und wünschten alles Gute. Jedem der Brüder widmeten sie eine Strophe und fassten in wenigen Worten die gemeinsame Ausbildungszeit zusammen. Das letzte Wort hatten die vier frisch gebackenen Diakone Janis Hübschmann, Peter Maier, Mehrab Zarei und Simon Weigel. Sie blickten in ihrem Grußwort auf die gemeinsamen Jahre, Stunden in der Hochschule und organisierten Großveranstaltungen zurück. „Doch das alles läuft auf einen Einsegnungstag hinaus“, schlossen sie, bevor sie allen dankten, die sie auf ihrem Weg begleitet hatten und durch die das Fest erst möglich geworden war.