BBW Rummelsberg zeigt den Weg zur Fachkraft von heute und morgen
Rummelsberg – Was ist die Erfolgsformel für die Fachkraft von heute und morgen? Der Antwort auf diese Frage näherten sich die Gäste gemeinsam beim ersten Neujahrsempfang des Berufsbildungswerks Rummelsberg (BBW) im Ausbildungsbetrieb der Rummelsberger Gärtnerei. Arbeitgeber, Kostenträger, Institutionen und weitere Teilnehmende waren der Einladung ebenso gefolgt wie Markus Holzammer, Bürgermeister der Gemeinde Schwarzenbruck. „‚Menschlichkeit in allen Farben‘ ist unser Jahresmotto und wir Rummelsberger stehen für Vielfalt. Es freut uns sehr, dass sich Vielfalt auch bei den Premierengästen wiederspiegelt und wir sie begrüßen dürfen“, sagt Iris Thieme, die zusammen mit Jochen Wiegand das BBW leitet, zur Eröffnung der Veranstaltung.
Die Bedeutung der rund 50 Berufsbildungswerke in Deutschland, die dieses Jahr ihren 50. Geburtstag feiern, stellt Jochen Wiegand heraus. „Berufsbildungswerke qualifizieren aktuell bundesweit über 16.000 junge Menschen mit Beeinträchtigungen in über 200 verschiedenen dualen Ausbildungsberufen. 89 Prozent erwerben einen Kammerabschluss und 70 Prozent finden einen Job auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt“, sagt er.
Potenzial wird oft nicht ausgeschöpft
Aus der Praxis berichtet Sebastian Dwornik, Geschäftsführer bei Reppert & Schäfer. Das Personaldienstleistungsunternehmen ist ein Kooperationspartner und ermöglicht Praktikant*innen Berufserfahrung zu sammeln. „Welche Anforderungen werden Ihnen von Firmen gestellt?“, will Thieme an Dwornik gewandt wissen. Von Auszubildenden werde oft erwartet, eine eierlegende Wollmilchsau zu sein. Dabei seien viele der angeforderten Qualifikationen in der Praxis gar nicht nötig, so Dwornik. Ein weiteres Problem: „Ich habe die Erfahrung gemacht, dass viele Geschäftsführer ihre Möglichkeiten nicht kennen.“ Dabei seien viele Auszubildende des Berufsbildungswerks nach Abschluss noch auf Stellensuche.
Hier hakt Iris Thieme ein: „Es gibt durchaus Fachkräfte“, sagt sie, man nutzte nur das vorhandene Potenzial nicht. So kommt die Erfolgsformel des Rummelsberger Berufsbildungswerks ins Spiel. „Die Formel folgt den Gesetzen der Gleichung. Alle Faktoren müssen Beachtung finden und in Beziehung gesetzt werden“, sagt Thieme. Für was die einzelnen Faktoren stehen, erklären Thieme und Wiegand so: Gz steht für die Generation, AG für den Arbeitgeber, H für Handicap und X für alles was noch sein kann und muss. „Wir können alle der Faktor X sein“, sagt Thieme.
„Das Ganze in Beziehung zu setzen, ist eine Lebensaufgabe“, stellt Wiegand bezogen auf das Zusammenspiel der Faktoren klar. Nach dem Vortag kommen Vertreter*innen aus verschiedenen Bereichen in Gesprächsrunden zusammen, um sich bei einem Getränk oder Imbiss zu den unterschiedlichen Faktoren der Formel auszutauschen. Damit war der erste Neujahrsempfang des Berufsbildungswerks ein voller Erfolg. Und sicher nicht der letzte Anlass, um mit neuem Input in den Austausch zu gehen, das Netzwerk zu stärken und gemeinsam Personallösungen zu entwickeln.