Verantwortung übernehmen, wo andere keinen Weg mehr sehen

07. Oktober 2025

Nördlingen – Mit einem großen Jubiläumsfest feierte die Rummelsberger Diakonie am Sonntag in Nördlingen gleich zwei besondere Anlässe: 50 Jahre Kinder-, Jugend- und Familienhilfe am Standort sowie 25 Jahre Jugendhilfestation in der Danziger Straße. Zahlreiche Gäste aus Politik, Kirche und Gesellschaft würdigten die jahrzehntelange diakonische Arbeit für Kinder, Jugendliche und Familien in der Region. Nach dem Festgottesdienst unter der Leitung von Dekan Frank Wagner in der St. Georg Kirche wurde im Gemeindezentrum weiter gefeiert.

Karl Schulz, Vorstand Dienste der Rummelsberger Diakonie, blickte in seiner Rede auf die bewegte Geschichte der Einrichtung zurück. Bereits 1913 entstand in Nördlingen eine Krippen-Pflege- und Kinderbewahranstalt, die Kindern aus ärmeren Familien Schutz bot. 1974 übernahm die Rummelsberger Diakonie die Trägerschaft und entwickelte das ehemalige Kinderheim Schritt für Schritt zu einem modernen, dezentralen Jugendhilfe-Angebot. „Wir haben uns damals entschieden, nicht nur Gebäude zu reparieren, sondern neu zu denken. Das war Pionierarbeit mit Herzklopfen – und es hat sich gelohnt: Heute steht nicht das System im Mittelpunkt, sondern das Kind, der Mensch, die Familie“, so Schulz.

Besonderen Dank sprach er den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor Ort aus: „Sie sind das Herzstück dieser Einrichtung. Sie trocknen Tränen, öffnen Türen und bauen Zukunft – nicht mit Beton, sondern mit Vertrauen, Geduld und einer gesunden Portion Humor.“ Anerkennung erhielten auch die langjährigen Leitungen Wolfgang Salcher und Diakon Thomas Adler, die die Jugendhilfestation seit vielen Jahren prägen.

Die Bayerische Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales, Ulrike Scharf, betonte in ihrem Video-Grußwort: „Kinder sind unser größter Schatz – sie sind unsere Zukunft. Mir ist wichtig, dass Familien die Hilfe bekommen, die sie benötigen. Die Rummelsberger Diakonie und die Jugendhilfestation in Nördlingen sind Orte, an denen Familien Sicherheit und Geborgenheit finden. Hier spürt man: Kinder lachen wieder, Mütter schöpfen neuen Mut. Seit 50 Jahren erhalten Kinder, Jugendliche und ihre Familien dort die Betreuung und Unterstützung, die sie brauchen. So bleibt Bayern auch weiterhin gemeinsam stark.“

Oberbürgermeister David Wittner und die stellvertretende Landrätin Claudia Marb äußerten ebenfalls ihre hohe Anerkennung für den Einsatz aller Mitarbeitenden. Wittner hob hervor, wie in der Jugendhilfe Verantwortung übernommen werde, wo andere an ihre Grenzen stoßen. „Deshalb habe ich immer ein offenes Ohr für die Belange der Kinder und der Einrichtungen.“ Bezirkstagsvizepräsident Peter Schiele verband sein Grußwort mit der Zusage, den Ausbau des Intensivbereichs der Heilpädagogischen Tagesstätte weiter zu unterstützen.

„Wir feiern heute eine Geschichte voller Engagement, Fachkompetenz und Herz“, resümierte Karl Schulz. „Und wir blicken zugleich nach vorn – auf weitere Jahrzehnte, in denen wir Kinder, Jugendliche und Familien stark machen wollen.“

Die beiden Leiter der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe Nördlingen Diakon Thomas Adler und Wolfgang Salcher sowie Bezirkstagsvizepräsident Peter Schiele und Vorstand Dienste der Rummelsberger Diakonie, Karl Schulz. Schiele überbrachte zudem die persönlichen Grüße und eine Spende des Bezirkstagspräsidenten Martin Sailer.
Titel
50 Jahre Rummelsberger in Nördlingen
Foto
Georg Borngässer