Weiterbildung zum Heilpädagogen / zur Heilpädagogin (berufsbegleitend)
Heilpädagog*innen arbeiten mit Kinder, Jugendlichen, Erwachsenen oder Senioren in den verschiedensten Arbeitsfeldern, meist als Fachdienst (z.B. in der Frühförderung oder in Kitas bzw. Heilpädagogischen Tagesstätten, stationären Einrichtungen, Gruppendienst oder als Leitung, in eigener Praxis, in der Lehre). Als spezialisierte Pädagogik richtet die Heilpädagogik ihr Handeln auf Menschen, deren Leben sich unter erschwerten Bedingungen gestaltet oder die aufgrund besonderer Verhaltensweisen aus den regulären Lebenszusammenhängen herausfallen bzw. herausgefallen sind (Entwicklungsverzögerungen oder Behinderungen, Trauma, belastende familiäre Situationen etc.) Wenn du dich dafür begeisterst, Menschen in ihrer Entwicklung zu unterstützen und einen positiven Einfluss auf das Leben anderer zu haben, dann ist die Weiterbildung genau das Richtige für dich.
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Heilpädagogisches Handeln
Ziel Heilpädagogischen Handelns ist es, durch eine individuelle und auf Augenhöhe ausgerichtete Begleitung und Förderung die Menschen in ihrer weiteren Entwicklung zu unterstützen. Neben der Diagnostik und den verschiedensten Handlungsansätzen wie Psychomotorik und Spielbegleitung/Spieltherapie ist dabei ein ressourcen- und systemisch orientiertes Arbeiten von besonderer Bedeutung. Teilhabe, Integration, Inklusion, Partizipation und Empowerment sind wichtige Säulen der heilpädagogischen Berufsethik.

Ausbildungsdauer
- Vier Jahre, berufsbegleitend: jährlicher Kursbeginn im September
Teilzeit von mind. 5 Stunden/Woche in einem einem sozialen Arbeitsfeld
1 Schultag pro Woche (08.00 Uhr bis 17.30 Uhr)
und drei Vertiefungsmodule pro Schuljahr
(jeweils von Montag bis Freitag)
mit Fachtheoretischem und fachpraktischem Unterricht
Zulassungsbedingungen
- sind ein mittlerer Schulabschluss
- und eine erfolgreich abgeschlossene Berufsausbildung als
- Erzieher*in
- Heilerziehungspfleger*in
oder eine Ausbildung als Pädagogische Fachkraft gem. § 16 (2) AVBayKiBiG
- oder ein "teilaffiner" Ausbildungsabschluss (z. B. Ergotherapeut*in, Gesundheits- und Krankenpfleger*in, Logopäd*in) mit dem Nachweis einer hauptberuflichen Tätigkeit von mindestens 1.700 Stunden im sozial- oder sonderpädagogischen Bereich.
- Des Weiteren müssen Sie einer beruflichen Tätigkeit in einem sozialen Arbeitsfeld von mind. 5 Stunden/Woche nachgehen.
- Sie benötigen einen PC, einen Laptop oder ein Tablet (mit Kamera) für unsere Lernplattform
"Meine Ausbildung" bzw. "Moodle".
Punktuell kann Unterricht online stattfinden.
Ausbildungsinhalte
- Eine Auflistung aller unserer Fächer findest du hier.
- Neben den Unterrichtstagen und den Vertiefungsmodulen gilt es begleitend Aufgaben und Projekte in unterschiedlichen heilpädagogischen Arbeitsfeldern (außerhalb der Unterrichtszeit und supervidiert durch Dozent*innen der Fachakademie) zu absolvieren.
In der sog. Fachpraktischen Ausbildung erwarten Sie
- im ersten Ausbildungsjahr Fachpraxisgruppen und ein Praxisbesuch,
- im zweiten Ausbildungsjahr eine heilpädagogische Begleitung/Förderung eines*r Klient*in inkl. Praxisberatung,
- im dritten Ausbildungsjahr die heilpädagogische Begleitung einer Gruppe inkl. Praxisberatung
- und im vierten Ausbildungsjahr das Erstellen einer Facharbeit zu einem selbstgewählten Thema.
Berufs- und Einsatzfelder
Heilpädagogen*innen arbeiten mit diesen Menschen in den unterschiedlichsten Funktionen (Gruppen-, Fachdienst, Leitung, Beratung, etc.) in Einrichtungen und Diensten der Kinder- und Jugendhilfe, in der Arbeit mit Menschen mit Behinderungen, bei Menschen im Alter, im Schuldienst, usw.
Die Berufsfelder von Heilpädagogen*innen sind:
- Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe: Kita, Heilpädagogische Tagesstätte, Hort, Wohnformen der stationären Kinder- und Jugendhilfe, ambulante Dienste, Begleitung von unbegleiteten Minderjährigen u.a. in Clearingstellen oder heilpädagogischen Wohnformen
- Einrichtungen und Dienste der Behindertenhilfe: Heilpädagogische Tagesstätte, Wohnformen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene der Behindertenhilfe, Werkstätten, ambulante Dienste
- Frühförderstellen, Förderschulen, schulvorbereitenden Einrichtungen
- Einrichtungen und Dienste der Altenhilfe und des Gesundheitswesens: Wohnen, Tagesstrukturierende Einrichtungen, Kliniken, Reha-Einrichtungen
- Sonstige: Beratungsstellen, Lehrtätigkeit, Selbstständigkeit mit einer eigenen "Heilpädagogischen Praxis".
Weiter Informationen: Berufs-und Fachverband Heilpädagogik e.V. und Landesarbeitsgemeinschaft Fachakademien für Heilpädagogik in Bayern.
Perspektiven
- Fachgebundene Fachhochschulzugangsberechtigung
- Die Ausbildung an der Fachakademie wird mit 90 ECTS anerkannt und ermöglicht den Zugang zu verschiedenen Hochschulen
- An der Hochschule Nordhausen können staatl. anerk. Heilpädagog*innen mit 3 Jahren Berufserfahrung einen Masterstudiengang Heilpädagogik - Bildung und Heterogenität M. A. ohne vorherigen Bachelorabschluss absolvieren.