Mit Rückenwind geht’s leichter
Rummelsberg - Zu seinem Abschied hat Martin Rösch ein Lied geschrieben: „Ich schwinge mich aufs Rad, fahr in den Tag hinein “, singt der Diakon in Erwartung dessen, was ihm im Ruhestand begegnen mag. Sein Lied erzählt von seinen beruflichen Erfahrungen in Kirche und ihrer Diakonie. Vom warmen Rückenwind, den Begegnungen mit Menschen, die ihn bereichert und bewegt haben.
Martin Rösch ist seit 1985 Diakon. Seit zwölf Jahren ist er Studienleiter, Berater und stellvertretender Leiter an der Rummelsberger Diakonischen Akademie. Am letzten Sonntag im Februar wurde er von seinen dienstlichen Pflichten entbunden. „Ausruhen wird nicht mein Thema sein,“ sagt Rösch und fährt fort: „die jetzt kommende Zeit stehen für „Freiraum und Bewegung“. Er will Neues entdecken, spannende Projekte verfolgen und alle seine vergangenen Dienststellen innerhalb Bayerns noch einmal besuchen – am liebsten mit dem Fahrrad. Ein Projekt zeichnet sich schon konkret ab: die „SingMit-Station“ in Hersbruck mit einer Gruppe von Menschen mit Demenz und deren Angehörige.
Ein Herzensprojekt als Studienleiter war der Kurs Diakonische Beauftragung. Die aktuelle Ausbildungsgruppe erhielt im gleichen Gottesdienst, in dem er verabschiedet wurde, den Segen für ihren neuen Dienst. „Es ist insgesamt der achte Kurs und dieses Mal waren es neun Frauen und ein Mann, die den Kurs abschlossen. Seine Vorgängerin Pfarrerin Gabriele Gerndt hatte diese Weiterbildung initiiert. Martin Rösch bot sich die Gelegenheit, den Kurs weiter zu entwickeln. Faszinierend findet er, wie die Teilnehmer*innen das Gelernte konkret in ihren Alltag integrieren. Während des Kurses erhalten die Teilnehmer*innen den Auftrag, ein Projekt an ihrer Dienststelle zu entwickeln und umzusetzen. Die Kreativität der Kolleg*innen ist immer wieder erstaunlich. Gut findet der Diakon, dass das Kurs berufsgruppenübergreifend ist. So sind Pflegekräfte genauso dabei wie, Verwaltungsangestellte, Hausmeister, Einrichtungsleitungen und Kolleg*innen aus der Pädagogik.
„Spiritual Care“ als weiteres Element der Diakonischen Beauftragung aufzunehmen, wird die nächste Weiterentwicklung sein. Da hätte er gerne noch mitgewirkt. Die Rummelsberger Diakonie macht es sich zur Aufgabe, dem Sehnen und der Suche nach Spiritualität sowohl im professionellen als auch im persönlichen Alltag Raum zu geben. Auch hier lässt sich die Diakonie von ihrem Anspruch auf Vielfältigkeit leiten und es stehen beileibe mehr als christliche Überzeugungen zur Verfügung, um Menschen in ihrer Suche zu begleiten. Das war Martin Rösch ebenfalls wichtig in seiner Rummelsberger Zeit. So singt er in seinem Lied: „Es braucht den Mut zum Zuhörn, ein Wort das Brücken baut, so stärkt sich Vielfalt gegen das, was sich zusammenbraut...Habt Dank für euren Rückenwind, lebt wohl, auf Wiedersehn.“
