Die „Sieben Werke der Barmherzigkeit“ verstehen wir Rummelsberger seit über 100 Jahren als Grundlage unseren Handelns. Deshalb sind die Werke in der Philippuskirche, als unserem geistlichen Zentrum auf der Altarwand abgebildet. Sie standen auch, in einer modernen Interpretation des Künstlers Martin Schmidt, im Mittelpunkt unseres Messestands auf dem Ökumenischen Kirchentag in München in 2010.
Der Text aus dem Matthäus-Evangelium – zu dem in späterer Zeit die Bestattung als siebtes Werk der Barmherzigkeit hinzukam – steht für unseren Dienst am Menschen in der Nachfolge Jesu. Christus hat sich in besonderer Weise auf die Seite der Schwachen und Hilfsbedürftigen gestellt. Leid, Not und Einsamkeit, Benachteiligung und Hilflosigkeit vieler Mitmenschen erinnern uns daran, ihm zu folgen.
Wir fragen nicht, wer derjenige ist, der unsere Hilfe braucht; wir fragen wie, wo und wann sie gebraucht wird. Das Gebot der Nächstenliebe bedeutet für uns, für andere da zu sein – ohne Unterschied von Person, Herkunft und Religion. In diesem Geist helfen wir Menschen in körperlicher, seelischer und sozialer Not.
Uns Rummelsberger trägt eine lange Tradition der Kirche, Diakonie und unseren Gemeinschaften. Besonders fühlen wir uns Johann Hinrich Wichern verbunden, der 1848 die Innere Mission gründete. Die Tradition verpflichtet uns nicht nur, sie kann die Gegenwart bereichern und Mut für die Zukunft machen.
Diakonie ist das Glaubenszeugnis der Kirche und ihr verlängerter Arm in die Welt. Deshalb sind wir Kirche für andere – lebendig in Wort und Tat.
Auszug aus dem Vorwort: "Die Rummelsberger Diakonie hat mit den Werken der Barmherzigkeit ein theologisches Leitbild, das den Umgang mit bestimmten existentiellen Situationen ins Zentrum der Aufmerksamkeit stellt: Hungrige speisen, Durstige tränken, Fremde beherbergen, Nackte bekleiden, Kranke heilen, Gefangene besuchen und Tote bestatten (Mt. 25,31-46).
Hier wird sichtbar, dass gerade hilfsbedürftiges und verletzliches Leben, bis hin zu Sterben und Tod, Christ*innen besonders anbefohlen ist. Daher ist uns wichtig, mit unserer Arbeit dazu beizutragen, unseren Bewohnerinnen und Bewohnern die Lebensqualität in vielfältiger Weise zu erhalten, damit sie angstfrei und selbstbestimmt bis zuletzt leben können.
Weil die Möglichkeit der Inanspruchnahme des assistierten Suizids in unseren Einrichtungen in einen Grenzbereich unseres christlich-diakonischen Handelns führt, wollen wir mit diesen Leitlinien Hilfestellung für Bewohner*innen, deren Zugehörige und die Mitarbeitenden geben."
An den Leitlinien haben mitgearbeitet: